Shadow Guard: So still die Nacht (German Edition)
gepresst. Sie machte sich daran, seinen Mantel im Ankleidezimmer aufzuhängen. Als die Thais endlich ins Dock geschleppt worden war, war es bereits sehr spät gewesen. Der Einfachheit halber hatte Mina dem Fahrer Weisung gegeben, sie hierher zu bringen. Es war nicht nötig, Mark dem Martyrium einer Hotellobby und aufdringlichen Augen auszusetzen.
»Hör auf, so geschäftig zu sein«, sagte er unter dem Baldachin des Bettes. Er lag im Schatten und beobachtete sie, auf einen Ellbogen gestützt. »Wir bleiben nur eine einzige Nacht. Es ist nicht so, als würden wir uns hier häuslich einrichten.«
»Ich dachte, du wärst eingeschlafen«, antwortete sie.
»Bin ich nicht.«
Er sah so gut aus mit seinem strähnigen Haar, das er sich nachlässig hinter die Ohren geschoben hatte. Immer hatte sie ihr Bett ungemein groß gefunden, aber er lag diagonal auf der Matratze, und seine bestiefelten Füße ragten über das Ende hinaus.
Mina setzte sich auf die Kante der Matratze neben ihn. »Fühlst du dich besser?«
»Es ist peinlich, aber ja.« Finster runzelte er die Stirn. Offenbar hatte er schlechte Laune. Sie wusste, dass ihn seine Krankheit und die Verzögerung ihrer Reise enttäuschten. Vielleicht war sein Gesundheitszustand eins der tiefen dunklen Geheimnisse, von denen er im Arbeitszimmer Traffords gesprochen hatte. Aber sie hatte ihre Worte ernst gemeint – sie würde sich um ihn kümmern. Er war jetzt ihr Ehemann.
Sie lächelte. »Was mich betrifft, so bin ich froh, dass die Maschine explodiert ist. Ich weiß, es wird dich einen hübschen Haufen Geld kosten, sie reparieren zu lassen, aber es ist wichtig, dass du wegen dieser Anfälle zu einem Arzt gehst, bevor wir in ein abgeschiedenes Gebiet reisen, wo es keine nennenswerte medizinische Versorgung gibt.«
Er reagierte nicht, sondern machte nur ein Gesicht wie ein mürrischer Junge.
» Mark .«
»In Ordnung. Ich werde zu einem Arzt gehen, wenn es dich freut.«
»Es wird mich freuen. Und anschließend gehen wir zurück auf die Thais und machen unsere wunderschöne Reise. Aber jetzt ist es spät.« Sie lockerte und löste sein Halstuch und kam sich dabei sehr wie eine Ehefrau vor. »Ich weiß, du musst erschöpft sein. Bringen wir dich ins Bett.«
Sie öffnete den ersten Knopf, den über seiner Kehle, und ein Dreieck fester goldener Haut kam zum Vorschein. Sie biss sich auf die Unterlippe und öffnete auch den zweiten Knopf.
Abrupt machte sich Mark an ihrem Mieder zu schaffen und löste den Knopf in der Mitte ihrer Brüste. Sie schaute hinab. Der Stoff klaffte auf und gab den Blick frei auf ihr Korsett darunter.
»Was machst du da?« Sie lachte leise. Aber natürlich wusste sie es.
»Du musst auch zu Bett gehen, nicht wahr?« Der Schalk glitzerte in seinen Augen.
Sie knöpfte den dritten Knopf auf. Mark machte einen weiteren an ihrem Kleid auf. Die Falte zwischen seinen Brauen wurde schwächer, und er konzentrierte sich sehr eindringlich auf ihren Busen. Sie machten beide mit zitternden Fingern weiter, bis ihre Kleidungsstücke bis zur Taille offen waren. Minas Atem ging schneller. Mark berührte sie nicht einmal, aber seine Intensität, seine geballte, heiße Aufmerksamkeit weckte jede Pore in ihrem immer noch voll bekleideten Körper, von dem köstlichen Scheuern ihres Unterkleids gegen ihre Brustwarzen bis hin zu ihren hochgebundenen Seidenstrumpfbändern. Lange zarte Finger schlüpften unter den Bund ihres Leinenhemdchens, um die Haut zu liebkosen, die unter dem einschnürenden Korsett hervorblitzte. Von schwindelerregender, fiebriger Hitze überwältigt, taumelte Mina auf ihn zu.
Mark wusste, dass Mina ohne ihre Kleider noch schöner sein würde als mit ihnen. Sie schmiegte sich an ihn, ein mysteriöses Geschenk, eingewickelt in Schichten um Schichten duftender, femininer Verpackung. Er konnte es gar nicht erwarten, sie von jeder Schicht zu befreien. Jede Faser in seinem Körper erwachte pulsierend zum Leben, erregt in der Erwartung, sie zu lieben – das Gefühl überlagerte beinahe die atemberaubende Erkenntnis, dass er in der Stadt in der Falle saß, ein buchstäblicher Gefangener der Dunklen Braut. Mit tobender Intensität wollte er nichts mehr, als sich in unbekümmerter und lustvoller Vergessenheit mit Minas Körper zu vereinen. Er griff mit zwei Fingern nach dem Korsett, das das liebreizendste Dekolleté zur Schau stellte, das er je gesehen hatte, und zog sie zu einem Kuss zu sich heran.
Ihr Mund war weich, offen und ungestüm. Er legte den
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