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Shadowangels (German Edition)

Shadowangels (German Edition)

Titel: Shadowangels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Masen
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Eigenschaft war, die ihm
fremd war. Und doch war irgendetwas im Gesicht des Jungen, das ihn
dazu brachte, seine Hand über die eingefallenen blassen Wangen
des Jungen streicheln zu lassen. In diesem Augenblick hoben sich
flatternd seine Lider.
    Thalon blickte in
tiefblaue Augen ... es war ihm, als blicke er in einen Spiegel …
und er begriff ... „Aurora“, keuchte er entsetzt, „kann
es sein …?“
    Aurora brachte ein
schwaches Nicken zustande. „Ja, Thalon ... er ist dein Sohn!“
    Jetzt erschien in
Thalons Kopf eine vollkommen neue Version dessen, was er sich all die
Jahre eingeredet hatte.
    Aurora war nicht
gegangen, weil sie sich unbedingt ein Kind wünschte und ihnen genau das
untersagt war ... sie war gegangen, weil sie ein Kind erwartete ...
von ihm ,
Thalon!
Und dieses Kind musste beschützt werden.
    Heiße Tränen
tropften auf seine Wangen, während er seine Augen wieder auf die
Frau heftete, die sterbend in seinen Armen lag.
    „ Warum hast du
es mir nicht gesagt?“, flüsterte er hilflos.
    „ Ich durfte
nicht! Um sein Leben zu retten, musste ich schweigen. Ich hätte
alles getan, um sein Leben zu retten. Und ich tue noch immer alles
dafür! “
    Auroras
Körperhaltung war für wenige Sekunden die einer
Löwenmutter, dann sank sie entkräftet wieder zurück.
    „ Bitte,
Thalon“, hauchte sie, „ du
weißt, was er für unsere Art bedeutet ... bitte, rette
ihn!“
    Auch wenn es Thalon
unglaublich schwer fiel, so nickte er dennoch, als er endlich das
ganze Ausmaß begriff und Aurora seufzte erleichtert auf.
    „ Und du bist
dir sicher, dass er es ist, von dem die
Weissagung spricht?“
    „ Er ist es.“
    „ Und niemand
ahnt etwas davon?“, fragte Thalon, während sein Blick
zwischen Aurora und dem Jungen hin und her flog.
    „ Nein ...
Jonas gilt offiziell als sein Vater!“
    Thalon schluckte
schwer. Er wusste selbst, dass es unsinnig war, aber er musste es
einfach wissen. „Hat er ... hat er dich …?“
    Beschämt senkte
er seinen Kopf. Beschämt darüber, dass ihm im Angesicht des
Todes der Frau, die er mehr liebte als sein eigenes Leben, einfach
wissen musste, ob … verdammt!
    Es ging ihn nichts
an, ob Aurora das Bett mit Jonas geteilt hatte.
    Ein schwaches
Lächeln umspielte ihre blutleeren Lippen. „Jonas hat mich
niemals auf diese Weise berührt, Thalon ... er hat nicht lange
genug gelebt. Er war ein selbstloser Mann. Er hat mich geliebt und
dafür gesorgt, dass das Baby und ich versorgt waren.“
    Das Reden strengte
Aurora sehr an, doch noch einmal richtete sie ihren Blick
eindringlich auf den Mann, dem sie als einzigem jemals ihre Liebe
schenkte.
    „ Thalon, du
weißt, was auf dem Spiel steht, wenn du es nicht tust!“
    „ Dann soll es
geschehen!“ Thalons Stimme war ebenso schmerzerfüllt, so
wie sein Herz.
    Mit einem zittrigen
Ausatmen senkte er anmutig sein Haupt.
    Unendlich sanft
legte er nun seine warme Hand auf Auroras Stirn, während er sie
noch immer an seine Brust gepresst hielt. Ein weißes Licht
floss aus seinen Fingerspitzen direkt in ihren Kopf.
    Noch einmal öffnete
Aurora ihre Augen.
    „ Ich habe
immer nur dich geliebt, Thalon. Es hat mich all meine Kraft gekostet,
dir nicht sagen zu können, dass er dein Sohn ist. Doch hätte
ich es getan, hätten sie ihn auf der Stelle getötet. Das
hätte ich niemals zugelassen. Thalon ... er … er ist
genau wie du ...“
    Während Aurora
gesprochen hatte, veränderte sich der Strom hellen Lichtes in
Thalons Fingern. War vorher ein weißes Licht von seinen Fingern
in Auroras Kopf geflossen, floss nun ein Strahl gleißend blauen
Lichtes aus ihrer Stirn zurück in seine Hände.
    Mit tränennassen
Augen blickte er ein letztes Mal in das ebenmäßige Gesicht
Auroras, der Frau, die zu lieben er niemals aufhören würde.
    „ Ich liebe
dich, Aurora ... und eines Tages werden wir uns wiedersehen!“
    Nach seinen Worten
schloss Aurora für immer ihre Augen und Thalon stieß einen
markerschütternden Schmerzensschrei aus.
Nur widerwillig
ließ er die Frau, die er mehr liebte, als sein Leben, in das
weiche Gras sinken. Ein letztes Mal küsste er ihre kalte Stirn.
    Der Junge zu seinen
Füßen zuckte schwach. Sein Zustand gemahnte ihn zur Eile.
    Wie in Trance beugte
sich Thalon zu ihm herab und berührte seine Stirn. Das blaue
Licht, das eben noch von Auroras Kopf in seine Hände geflossen
war, strömte nun in die Stirn des Jungen.
    „ Mein Sohn“,
flüsterte Thalon mit bebender Stimme, „es war der Wunsch
deiner Mutter, dass du

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