Shakespeare, Katz & Co
in ihren Bauern ziemlich geirrt.
Captain Sneddon ’s Companie of Foote hatte sich zum Gefecht aufgestellt. Zu ihrer Rechten schwenkte Drakes Mannschaft drohend ihre Breitschwerter. Der schwarze und der weiße Ritter saßen zu Pferde und hielten ihre Lanzen bereit. Männer standen an den Kanonen der königlichen Artillerie. Stormy führte die Pikten an. Die Bauern drängten sich zusammen und streckten Harken und Heugabeln angriffsbereit in die Höhe.
Die Königin und ihre Gruppe traten aus dem Schatten der Bäume hervor.
Die Armee und Marine von England begrüßten sie mit einem schallenden, wenn auch etwas überraschten »Hurra!« Welch heimtückischer Bauer hatte es gewagt, die Königin in Ketten zu legen und sie wie ein ordinäres Fischweib zu behandeln?
Die Königin erwiderte: »Mchtsls!«
Der Lord High Sheriffhohe eilig den Generalschlüssel, und in wenigen Minuten war die Königin von der Apparatur und ihren Fesseln befreit. Wie sie nun vor ihren Truppen stand, lief sie wieder zur Höchstform auf und beschloß, eine Kurzfassung der Rede Königin Elisabeths zu halten‹ die diese in Tilbury beim Näherkommen der spanischen Armada an ihre Truppen gerichtet hatte.
Penelope griff sich von einem vorbeikommenden Bauern eine Fackel und ein Entermesser von einem von Drakes Seebären, hob sie hoch und schrie: »›Ich weiß, ich hab’ den schwachen Körper einer schutzlosen Frau, aber das Herz und die Eingeweide eines Königs von England…‹«
»Hurra!«
Penelope war gerade bereit, Henrys Rede zu zitieren, die er am Abend vor Agincourt gehalten hatte, als man plötzlich vom Lager der Rebellen einen schrillen Aufschrei mit irischem Akzent hörte. »Nmdndrckgnpftnwg.«
Dem folgte ein erstickter Schmerzensschrei und eine nicht ganz so erstickte Reihe von Flüchen. Offensichtlich hatte man die Schauspielerin nach einigem Widerstand wieder gefangengenommen.
Alyce war ebenfalls eingeholt worden, da sie rief: »Wrmhlftmrdnknr?«
Henrys Rede mußte warten, beschloß Penelope. Es wäre viel dramatischer gewesen, wären die Rebellen langsam aus dem Dunkeln aufgetaucht, aber es sollte nicht sein. Lolas Kamerateam erhellte die Szene mit seinen Scheinwerfern.
Der bunt zusammengewürfelte Haufen hatte sich in Kampfformation aufgestellt. Hinter ihnen konnte man Alyce und Sharon sehen, die an den Scheiterhaufen gebunden waren und zu deren Füßen Reisigbündel lagen.
»Seht dort drüben in den sanften Strahlen der Morgendämmerung«, rief der schwarze Ritter und ignorierte dabei die Tatsache, daß die Morgendämmerung noch etliche Stunden entfernt war. »Schöne Damen in Not. Mich dünkt, ich solle sie retten, auf daß ich gewiß von ihren sanften Lippen belohnt werde.«
»Mich dünkt, ich sah sie zuerst, Schurke«, sagte der weiße Ritter. »Sie sind mein Gral.«
Aber unter Königin Elisabeths treuen Untertanen gab es noch viele, die eine schöne Dame retten wollten und sich eine süße Belohnung erhofften.
Sir Robert Dudley legte rasch sein Blätterwerk ab und zog sein Rapier.
Lothario holte eine recht unelisabethanische, halbautomatische Neun-Millimeter-Beretta unter seinem Wams hervor.
Little Ralph und Little Russell küßten ihre Frauenzimmer zum Abschied und machten sich mit ihren Stäben zum Angriff bereit.
Robin Hood tat das gleiche, bevor er einen Pfeil in den guten alten englischen Langbogen spannte, der doppelt so groß war wie er selbst.
»Sind sie nicht mutig?« riefen die Frauenzimmer hingerissen.
Königin Elisabeth war kurz davor, den Befehl zum Angriff zu geben, als der königliche Kater aus dem Schatten geschossen kam und sich auf Marlowe stürzte. Dir werd’ich’s zeigen.
Big Mike landete auf Marlowes Rücken und krallte sich fest.
Marlowes Schmerzensschreie hallten durch die Nacht, während er herumsprang und wild mit den Armen fuchtelte. Verzweifelt versuchte er, den königlichen Kater abzuschütteln.
Ha!
Big Mike saß auf ihm wie ein Cowboy auf einem sich aufbäumenden Wildpferd.
Das war der richtige Augenblick, um anzugreifen. Also los…
»Zum Angriff!« rief Königin Elisabeth.
Als sie an der Spitze ihrer Truppen über den Dorfanger raste, drehte sich Penelope zu Lothario um und rief: »Übrigens, es war Marlowe. Er ist der Mörder.« Penelope konnte sich nicht erklären, wieso sie dieses Detail nicht schon früher erwähnt hatte.
Das darauffolgende Handgemenge war nur kurz. Marlowes Truppe verlor rasch den Mut, und die Reihen lösten sich auf.
Sie versuchten zu fliehen, wurden
Weitere Kostenlose Bücher