Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shakespeare, Katz & Co

Shakespeare, Katz & Co

Titel: Shakespeare, Katz & Co Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Garrison
Vom Netzwerk:
Zwiddeldum oder Lothario. Irgendwen.
    Aber genau in diesem Moment wurde der Raum in Dunkelheit getaucht.

 
     
    Da Sie nicht wußten, was ihrer Königin und dem königlichen Kater widerfahren war, setzten die Bauern ihren Aufstand fort. Wie sich herausstellte, besaß Lola LaPola tatsächlich eine ganz passable Wurftechnik. Wäre Penelope nicht anderweitig beschäftigt gewesen, wäre sie auf Lolas zielsicheren Wurf sehr stolz gewesen, der eine witzige Anekdote für Die Traumhochzeit abgab.
    Penelope wäre außerdem sehr stolz auf die gelassene und tapfere Art und Weise gewesen, in der Lady Kathleen ihrem Schicksal am Pranger entgegensah.
    Und als sich der junge Jongleur, der nicht mehr fähig war, den Anblick seiner gequälten Liebsten zu ertragen, vor die Tomate warf, die für das Gesicht der besagten Liebsten gedacht war, wäre sie schier vor Stolz geplatzt. Schließlich war sie hoffnungslos und unheilbar romantisch.
    Stormy, die während ihrer Rettung durch die Pikten das letzte gab, hätte ähnliche Gefühle bei ihrer Schwester geweckt.
    Aber da die Königin mit ihren eigenen Sorgen ziemlich beschäftigt war, erfuhr sie von all dem erst viel später.
    Der Kampf war erbittert, wenn auch kurz, und wurde durch mörderische Schreie unterbrochen, als jemand aus Versehen auf Big Mikes Schwanz trat. Penelope teilte ein paar wohlplazierte Schläge aus, bevor ihr einer der Angreifer ein Beinchen stellte und sie hart auf den Boden schlug. Einen Moment lang blieb ihr die Luftweg, aber der reichte aus, um die Königin außer Gefecht zu setzen. Sie zogen ihr eine kunstvoll gearbeitete Scold’s Briddleüber den Kopf, die einer Königin würdig war, und legten ihre Handgelenke in Eisen.
    Grobe Hände zerrten sie auf die Füße.
    »Murmph«, sagte die Königin, als das Licht wieder anging. Was zum Teufel geht hier vor? fragte sie sich, als sie ihren Haschern gegenüberstand.
    Marlowe blickte sie höhnisch an. Helena von Troja war ebenfalls da. Sie kümmerte sich um einen Teufel des Stücks, der den offensichtlichen Fehler begangen hatte, sich im Dunkeln mit Big Mike anzulegen. Es waren außerdem zwei Gelehrte und ein Mönch da – sie spielten alle bei Faustus mit –, und obendrein Master Edwards, der Eisenwarenhändler, der sie anlächelte. Was machte er hier? Waren sie alle Mörder?
    »Murmph«, wiederholte die Königin, rasselte mit den Ketten und blickte sich suchend nach Mycroft um. Ihm schien die Flucht gelungen zu sein. Wenn sie ihm weh getan haben, können sie was erleben, dachte Penelope.
    Marlowe stellte sich dicht vor sie und flüsterte: »Erwarten Sie nicht, daß Ihnen Ihre Freunde von der Polizei helfen. Ich habe eine kleine Ablenkung für sie arrangiert.« Er drehte sich zu den anderen um. »Führt sie fort.«
    Der Lärm und das Getöse des Bauernaufstands wurden leiser, als Penelope durch die leeren, unheimlichen Dorfstraßen geführt wurde.
    Big Mike, der mit angelegten Ohren und bedrohlich hin und her schlagendem Schwanz im Schatten hockte, beobachtete sie. Hätten sie ihn bemerkt, wie er sich langsam erhob und anfing, sich anzupirschen, hätten sie ihn für ein Löwenjunges gehalten, das übte, wie man durch das Gras der afrikanischen Steppe schlich. Aber sie hätten sich geirrt. Er war kein Junges, und er brauchte auch nicht zu üben.
    Die ganze Truppe Marlowes befand sich auf dem kleinen Dorfanger am entgegengesetzten Ende des Dorfes, weit weg vom Tumult des Bauernaufstandes. Die Teufel, Gelehrten und Priester waren dort. Außerdem der Gute Engel und der Böse Engel, zusammen mit den Sieben Todsünden. Es gab noch ein paar andere, die Penelope nicht kannte, Leute, die bei den verschiedenen Zünften rumhingen. Sie waren nun alle Rebellen.
    Die Menge teilte sich, und die Königin war geschockt, Alyce und Sharon zu sehen, die man, ähnlich wie sie, gefesselt und ruhiggestellt hatte. Sie blickten sie hilflos an, als Penelope vorwärts gestoßen wurde.
    »Die Verhandlung des Star Chamberist eröffnet«, verkündete Marlowe feierlich.
    Er zog den Mantel eines Zauberers an, und Penelope fand, daß er wie der Wizard of Id aussah. Sie erwartete beinah, daß er etwas sagen würde wie »Simsalabim« oder was auch immer der Wizard of Id während seiner Beschwörungen sagte.
    »Ihr seid des Hochverrats und anderer Verbrechen gegen die Künste angeklagt«, sagte Marlowe, »und für schuldig befunden. Es gibt keine Berufung.«
    Trotz Marlowes Verkündung drehte sich Penelope um und blickte Helena von Troja hilfesuchend

Weitere Kostenlose Bücher