Shane Schofield 03 - Operation Elite
Schofield.
Knight und Gant sahen dies alles vom Sattelschlepper aus mit an, während sie die kurvenreiche Küstenstraße entlangrasten.
Sie sahen, wie Schofields Mack die niedrige Mauer durchbrach und gegen die schwebende Mirage prallte, gefolgt von einer heftigen Explosion und dem langen Sturz ins Meer.
Einen solchen Aufprall konnte niemand überleben.
Trotz ihrer Verletzung weiteten sich Gants Augen vor Entsetzen. »O Gott, nein. Shane ...«, flüsterte sie.
»Dieser Hurensohn«, murmelte Knight.
Verschiedene Gedanken gingen ihm durch den Sinn: Schofield war tot - ein Mann, der für Knight Millionen wert gewesen wäre, hätte er es denn geschafft, sein Leben zu schützen - was sollte er jetzt tun? - und was sollte er mit der verwundeten Frau anfangen, die ihm überhaupt nichts bedeutete?
Vor allem musst du lebend hier rauskommen, sagte eine Stimme in seinem Kopf.
Und dann - Schuum! - sauste plötzlich der letzte verbliebene Peugeot-Ralleywagen an seinem Sattelschlepper vorbei und weiter die Straße entlang.
Knight schaute verwundert nach vorn.
Und erblickte ein höchst eindrucksvolles Gebilde: An der nächsten Kurve überwölbte ein kleines burgartiges Gebäude die Straße.
Ein zweistöckiges Pförtnerhaus ganz aus Stein und mit zahnartigen Zinnen, das vermutlich ebenso alt war wie die Forteresse de Valois. Möglicherweise markierte es die Grenze der zur Festung gehörenden Ländereien.
Auf der anderen Seite des Pförtnerhauses befand sich jedoch eine kompakte Zugbrücke mit einer Spannweite von etwa sechs Metern. Die Lücke konnte man nur bei heruntergelassener Zugbrücke überfahren, und im Moment war sie unten.
Dann aber erreichte der Peugeot das Pförtnerhaus, einer der Insassen sprang heraus und rannte ins Haus - und auf einmal begann sich die Zugbrücke allmählich zu heben.
»Nein ...«, riet Knight. »Nein!«
Er trat das Gas bis zum Anschlag durch.
Der Kenworth-Sattelschlepper röhrte auf das mittelalterliche Pförtnerhaus zu und wurde allmählich schneller.
Die Zugbrücke hob sich langsam an den Eisenketten.
Es würde knapp werden.
Der große Sattelschlepper raste weiter.
Die Zugbrücke hob sich immer weiter: dreißig Zentimeter, sechzig, neunzig ...
Die Männer im Peugeot eröffneten das Feuer, als Knights Sattelschlepper die letzten fünfzig Meter entlangdonnerte.
Knight duckte sich. Die Windschutzscheibe zerbarst.
Die Zugbrücke hob sich weiter ...
... und dann röhrte der große Sattelschlepper durchs Tor des Pförtnerhauses, sauste an den beiden Söldnern vorbei ...
... raste mit gut hundert Sachen die rampenartige Zugbrücke hoch und hob schließlich - Womm! - vom Rand der Zugbrücke ab, schoss in den Himmel, flog über die Lücke in der Straße hinweg und ...
Womp!
... krachte wieder auf den Boden, knallte gegen den Straßenbelag, prallte einmal, zweimal, dreimal davon ab, bis Knight ihn wieder unter Kontrolle gebracht hatte.
»Puh«, seufzte er erleichtert. »Das war -«
BANG!
Vor dem Sattelschlepper wurde eine pilzförmige Dreckwolke hochgeschleudert.
Ein Granateneinschlag.
Knight trat auf die Bremse, der Sattelschlepper geriet ins Rutschen und kam schlingernd Zentimeter vor dem neu entstandenen Krater in der Straße zum Stehen.
Knight stöhnte.
Vor ihm war die Straße verschwunden - über die ganze Breite einfach verdampft -, und bis zum anderen Rand des Kraters waren es mindestens zehn Meter.
Er und Gant saßen in der Falle - gefangen zwischen zwei Lücken in der Straße und neben sich die steile Felswand.
In diesem Moment tauchte wie auf ein Stichwort der Axon-Helikopter neben ihnen auf, der die wilde Jagd aus sicherem Abstand mitverfolgt hatte. Der Pilot sprach ins Helmmikrofon.
»Scheiße«, sagte Knight.
Fünfter Angriff
England - Frankreich - USA 26. Oktober,
14.00 Uhr (England) E.S.T. (New York, USA) 09.00 Uhr
Wir müssen aufpassen, dass der militärisch-industrielle Komplex nicht außer Kontrolle gerät, sei es gewollt oder ungewollt.
Präsident Dwight D. Eisenhower, Abschiedsansprache an die Nation, Januar 1961
Botschaft der Vereinigten Staaten
London, England,
14.00 Uhr Ortszeit
(09.00 Uhr E. S. T. USA)
»Ihrer Ansicht nach geht der Krieg gegen den Terror nicht weit genug. Die Mitglieder von Majestic-12 haben die Angriffe des 11. September zwar nicht geplant - das zu denken, wäre ein Irrtum -, aber sie machen sie sich nach Kräften zunutze ...«
Der Mann auf dem
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