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Das Phantom der Schule

Das Phantom der Schule

Titel: Das Phantom der Schule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Spuk in der Schule
    „Was ist dort oben los?“ dachte Herr Müllermeier erschrocken. Der Schulwart stand im Erdgeschoß des GustaV-Gymnasiums und lauschte angestrengt.
    Es war Mittwoch, der 22. August, und Herr Müllermeier war soeben Von einer Reise durch Schottland zurückgekehrt. Eine Woche früher als geplant.
    Gleich beim Betreten des Schulhauses war ihm aufgefallen, daß nicht die Stille herrschte, die eigentlich mitten in den Sommerferien herrschen sollte. Da war ein hohes Surren und Pfeifen aus einem der oberen Stockwerke zu vernehmen. Es löste im Schulwart ein Gefühl der Unruhe und Furcht aus.
    Nervös wackelte Ferdinand Müllermeier mit seinen ziemlich großen, abstehenden Ohren. Ihretwegen hatte er von den Schülern die Spitznamen „Lausch-o-Phon“ und „Ohrenbär“ erhalten.
    Seine Ohren waren aber nicht nur groß, sondern auch überaus empfindlich. Deshalb konnte er sehr schnell feststellen, daß dieses schrille Surren im dritten Stock erzeugt wurde.
    „Ferdinand, steh nicht herum wie die Kuh vor dem neuen Tor. Geh hinauf und schau nach, was da los ist!“ befahl er sich selbst.
    Langsam, Stufe für Stufe, stieg er in den ersten Stock. Dann weiter in den zweiten und schließlich in den dritten. Dort blieb er stehen. Kein Zweifel. Hier war das Geräusch am lautesten.
    Herr Müllermeier räusperte sich und rief laut: „Hallo? Hallo, wer ist da?“
    Das Surren wurde tiefer und riß schließlich ganz ab. Nun wußte er, woran ihn das Geräusch erinnerte: an eine
    Bohrmaschine ... eine elektrische Bohrmaschine. Aber wer bohrte da ohne seine Erlaubnis in der Schule?
    Die Tür des Klassenzimmers am Ende des Ganges stand offen. Ein langer, weißlich-gelber Lichtstreifen fiel auf den Steinboden.
    Im Zeitlupentempo tauchte nun ein Schatten in diesem Lichtkegel auf. Zuerst erkannte der Schulwart nur einen großen Schlapphut. Ihm folgte ein langgestreckter Körper ohne Arme und Beine.
    Herr Müllermeier schluckte zweimal kräftig und stieß dann keuchend hervor: „Wer sind Sie? Was suchen Sie da? Ich werde sofort die Polizei alarmieren!“ Seine Stimme überschlug sich vor Aufregung.
    Dann kam Leben in den Schatten. Mit einem tiefen, gurgelnden Schrei stürzte eine dunkle Gestalt aus dem Klassenzimmer auf den Gang. Ein schwarzer, wallender Umhang hing über ihren Schultern. Die Spukgestalt packte die Ränder des Mantels und riß sie wie Fledermausflügel in die Höhe.
    Das Innenfutter des Mantels blitzte giftgrün auf. Ein dünner Körper, der in einem engen, schwarzen Trikot steckte, kam darunter zum Vorschein.
    Der Schlapphut hing dem gespenstischen Wesen tief ins Gesicht. Mit einem Ruck schob das Phantom die schwarze Krempe in die Höhe. Eine weiße, ausdruckslose Maske mit großen, glotzenden Augen starrte den Schulwart an.
    Mit hocherhobenen Armen stürzte die gruselige Erscheinung auf Herrn Müllermeier zu.
    „Uaaaahhhh!“ brüllte das Phantom abermals und schlug mit den Armen, als wollte es davonfliegen.
    „Halt! Nicht! Nein!“ stammelte der Schulwart. Er wich zur Seite und klammerte sich an das schmiedeeiserne Geländer der Treppe.
    Als die Spukgestalt nur noch drei Meter von ihm entfernt war, schlug sie plötzlich einen Haken und drehte ab. Sie stürzte auf das Biologische Kabinett zu, riß die Tür auf und schlüpfte hinein. Mit einem lauten Knall krachte sie hinter dem Phantom ins Schloß.
    Ein paar Sekunden später hatte sich der Schulwart wieder gefaßt.
    „Na warte, du lausiger Witzbold, ich habe dich gleich!“ schimpfte er und hastete mit großen Schritten in Richtung Bio-Sammlung. Jetzt saß das Phantom in der Falle. In diesem Raum gab es keinen zweiten Ausgang.
    Wie in einem Kriminalfilm drückte Herr Müllermeier die Klinke mit dem Fuß hinunter und stieß die Tür auf. Dann sprang er zur Seite. Man konnte nie wissen. Vielleicht lauerte ihm der Kerl dahinter auf.
    Doch in der Biologischen Sammlung tat sich nichts. Vorsichtig spähte der Schulwart in den engen Raum, der bis zur Decke mit ausgestopften Eulen, Füchsen und Murmeltieren vollgeräumt war.
    Stocksteif blieb er in der Tür stehen und wartete. Irgendwann mußte der komische, schwarz-grüne Kerl aus seinem Versteck kommen, und dann hatte er ihn. Im Zeitlupentempo griff er nach einem dicken, kantigen Lineal, das gleich neben der Türe lehnte.
    Damit bewaffnet, wagte er sich nun einige Schritte weiter vor.
    Das Bio-Kabinett besaß nur zwei schmale, vergitterte Oberlichten, durch die wenig Licht drang.
    In einer hinteren Ecke

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