Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shannara V

Titel: Shannara V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
hatte, und die Druidenfeste war aus den Nebeln, die sie drei Jahrhunderte lang versteckt hatten, wieder aufgetaucht. Was, fragte sich der König vom Silberfluß, wird der Dunkle Onkel wohl von dem halten, was er dort vorfindet? Im Westen, wo einst die Elfen gelebt hatten, setzte Wren Ohmsford ihre Suche fort, um herauszufinden, was aus ihnen geworden war - und, wichtiger noch, auch wenn sie es noch nicht wußte, was aus ihr selbst werden würde. Sie hatte jetzt die Elfensteine, die ihr helfen würden; sie würde sie brauchen. Im Norden mühten sich die Brüder Par und Coll Ohmsford, zueinander zu finden und die Geheimnisse des Schwertes von Shannara und der Schattenwesenmagie zu lüften. Es gab jene, die helfen würden, und jene, die sie verraten würden, und alle die Räder des Glücks, die Allanon in Gang gesetzt hatte, konnten noch immer aufgehalten werden.
    Der König vom Silberfluß stand auf, ließ sich in den Teich gleiten, genoß das kühle Naß und ließ sich eins werden mit dem Fließen. Dann stieg er heraus und wandelte über die Wege seines Gartens, zwischen Wacholderbüschen und Schierling hindurch auf ein Hügelchen mit Tausendgüldenkraut und Glockenblumen, deren Blütenblätter im Abendlicht goldene Ränder hatten. Dort blieb er wieder stehen und schaute in die jenseitige Welt hinaus.
    Seine Tochter hatte ihre Sache gut gemacht, sinnierte er.
    Aber der Gedanke war seltsam leer und trüb. Er hatte ein Elementarwesen hinausgeschickt, seinen Zielen zu dienen. Sie war nicht für ihn gewesen - eine Tochter nur dem Namen nach, ein Kind nur aufgrund der Benennung. Sie war nur eine begrenzte Realität, und er hatte nie die Absicht gehabt, sie irgend etwas anderes sein zu lassen.
    Und doch vermißte er sie. Als er sie formte, als er ihr sein Leben einhauchte, war er ihr zu nah gekommen. Die menschlichen Gefühle, die sie füreinander gehabt hatten, würden nicht so schnell vergehen wie ihre menschliche Gestalt. Sie sollte ihm nichts bedeuten, jetzt, da sie fort war. Doch ihre Abwesenheit hinterließ eine Leere, die er nicht füllen zu können schien.
    Quickening.
    Ein Kind der Elemente und der Magie, sagte er sich. Er würde heute das gleiche wieder tun - aber vielleicht nicht so bereitwillig. Da war etwas in der Art der Geschöpfe der sterblichen Rassen, das über das Vergehen des Fleisches hinaus bestehen blieb und entzückte. Ein Nachhall ihrer Gefühle blieb. Er konnte noch immer ihre Stimme hören, ihr Gesicht sehen, die Berührung ihrer Finger spüren. Sie war fort, und doch war sie geblieben.
    Warum war das so?
    Er saß da, während die Dunkelheit ihn umfing, und wunderte sich über sich selbst.
     Shannara 14

Die Elfenkönigin
von Shannara

Kapitel 34
    FEUER.
    Es blakte in den Öllampen, die entfernt und einsam in den Fenstern und über den Eingängen zu den Wohnstätten ihres Volkes hingen. Es flackerte und zischte, während es an den Pechfackeln leckte, die die Straßenkreuzungen und Tore beleuchteten. Es schimmerte rotglühend zwischen den belaubten Zweigen der uralten Eiche und des Walnußbaumes hindurch, wo verglaste Laternen die Alleen säumten. Als Teile flackernden Lichtes wirkten die Flammen wie kleine Lebewesen, die die Nacht aufzuspüren und zu verschlingen drohten.
    Wie auch uns, dachte sie.
    Wie die Elfen.
    Ihr Blick wanderte hoch, hinüber zu den Gebäuden und Mauern der Stadt, und dann dorthin, wo Killeshan Dampf ausstieß.
    Feuer.
    Es glühte rötlich aus dem zerklüfteten Schlund des Vulkans heraus, die spiegelglatte Fläche seines flüssigen Kerns spiegelte sich in den Wolken des Vog - vulkanischer Asche -, der in düsteren Gruppen über den leeren Himmel zog. Killeshan ragte drohend darüber auf, riesig und unbändig, ein Phänomen der Natur, dem zu widerstehen keine Elfenmagie erhoffen konnte. Schon seit Wochen war das Poltern nun schon aus den Tiefen der Erde zu hören, unbefriedigt, entschlossen, Zeichen des Drucks, der immer größer wurde und schließlich Befreiung fordern würde.
    Unterdessen grub die Lava Höhlen und Tunnel durch die Risse und Spalten der Wälle, die sie umgaben, und floß in langen, windungsreichen Rinnsalen hinab in die Wasser des Ozeans. Der Dschungel und die Wesen, die darin lebten, blieben verbrannt zurück. Eines nicht mehr fernen Tages, das wußte sie, würden die Nebenabflüsse nicht mehr ausreichen, und Killeshan würde in einer Feuersbrunst ausbrechen, die sie alle zerstören würde.
    Wenn dann überhaupt noch jemand von ihnen übrig war.
    Sie stand

Weitere Kostenlose Bücher