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Shannara V

Titel: Shannara V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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und Eowen sah aus wie jemand, der aus einem Alptraum erwacht. »Sie wird es dir irgendwann erzählen müssen, Wren. Sie wird es dich wissen lassen müssen.«
    Dann war auch sie fort und ging hinüber zur Königin. Wren war nicht ganz sicher, wovon sie gesprochen hatte, nahm aber an, daß sie Ellenroh gemeint hatte und jenes Geheimnis, das, wie sie wußte, noch immer unenthüllt war.
    Der Vog wirbelte um sie herum, verdeckte den Rowen, schlängelte sich durch die Risse und Spalten im Land und veränderte die Umrisse von allem, woran er vorbeikam. Cort und Dal kehrten zurück. Sie zogen dicke tote Äste hinter sich her und verschwanden dann wieder. Die Eule glitt durch die Dämmerung auf den Fluß zu, hager und gebückt, als sei er auf der Jagd. Alle Bewegungen waren unwirklich, als seien sie eine verblassende Erinnerung, die Dinge vorspiegeln konnte, die nicht vorhanden waren.
    Ein plötzlicher Erdstoß erschütterte den Boden unter ihren Füßen und brachte sie dazu, gegen ihren Willen nach Luft zu ringen und die Arme schnell auszustrecken, um das Gleichgewicht wiederzugewinnen. Die Wasser des Rowen schienen aufgewühlt zu sein. Sie sammelten all ihre Kraft in einer Welle, die auf das Ufer aufprallte und dann davonrollte.
    Garth berührte sie an der Schulter. Die Insel schüttelt sich auseinander.
    Sie nickte und dachte an Eowens Worte, daß die drohende Umwälzung das Ergebnis der zerbrechenden Magie sei. Sie hatte geglaubt, die Seherin habe sich ausschließlich auf Ellenrohs Gebrauch des Loden bezogen, aber jetzt schien es ihr, als ob die Seherin noch von etwas anderem gesprochen habe. Aus dem, was sie Wren gerade erzählt hatte, konnte man auch schließen, daß das Zerbrechen der Magie mehr umfaßte als nur das Fortnehmen von Arborlon und daß die Elfen zu irgendeinem Zeitpunkt in der Vergangenheit beabsichtigt hatten, mehr zu erreichen, daß sie dabei versagten und das, was jetzt geschah, ein direktes Ergebnis davon war.
    Sie verbarg dies Wissen sorgfältig für eine Zeit, wo sie Gebrauch davon machen könnte.
    Garth ging hinunter, um den Elfenjägern zu helfen, die begonnen hatten, die Stämme für das Floß zusammenzubinden. Gavilan sprach leise mit Ellenroh, in deren Augen sich ruheloser Unwille widerspiegelte. Wren beobachtete ihn einen Augenblick eindringlich und maß das, was sie jetzt sah, an dem, was sie zuvor gesehen hatte. Die überdeutliche Anspannung und die sorglose Gleichgültigkeit, das waren zwei Bilder in scharfem Kontrast. Sie fand Gavilan faszinierend, eine Mischung aus Möglichkeiten und Verlockungen. Sie mochte ihn und wollte ihn in ihrer Nähe haben. Aber es war noch etwas in ihm verborgen, etwas, was sie verwirrte, und das sie noch herausfinden mußte.
    »Nur noch ein paar Minuten«, informierte die Eule sie, strich wie ein Schatten an ihr vorbei und verschmolz wieder mit dem Nebel.
    Als sie aufstand, schoß plötzlich etwas Kleines und Schnelles aus der Erde heraus und warf sich auf sie. Sie taumelte zurück, schlug verzweifelt um sich und erkannte dann, daß das Wesen, das sich da an sie klammerte, Faun war. Sie mußte gegen ihren Willen lachen und umarmte den Baumschreier fest.
    »Faun«, sagte sie zärtlich und drückte das seltsame kleine Wesen an sich. »Ich dachte, dir wäre etwas Furchtbares zugestoßen. Aber es geht dir gut, nicht wahr? Ja, mein Kleiner, es geht dir einfach gut.«
    Sie wurde sich bewußt, daß Ellenroh und Gavilan verwirrt zu ihr herüberschauten, und sie sprang schnell wieder auf die Füße, winkte ihnen beruhigend zu und lächelte gegen ihren Willen.
    »Grrrrr! Hast du dein Versprechen vergessen?«
    Sie wandte sich abrupt um und sah Stresa, der mit aufgerichteten Stacheln aus der Dämmerung zu ihr heraufschaute.
    Sie kniete sich schnell nieder. »Also geht es dir auch gut, Freund Stachelkater. Ich habe mir Sorgen um euch beide gemacht. Ich konnte nicht hinauskommen, um zu sehen, ob ihr in Sicherheit wart, aber ich habe es gehofft. Habt ihr euch wiedergefunden, nachdem ich fort war?«
    »Ja, Wren von den Elfen«, antwortete der Stachelkater. Seine Worte klangen kühl und überlegt. »Pfffft. Der Schreier kam in der Dämmerung zurückgehetzt, das Fell ganz zerzaust und zerrissen. Er fand mich unten am Fluß, wo ich arbeitete. Also - jetzt dein Versprechen. Du erinnerst dich an dein Versprechen, nicht wahr?«
    Wren nickte ernst. »Ich erinnere mich daran, Stresa. Wenn ich die Stadt verlassen würde, wollte ich euch mit ins Westland nehmen. Ich werde dieses

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