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Sharpes Beute

Titel: Sharpes Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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doch dann nickte Sharpe, zufrieden mit dem Versprechen, und ging davon.
    Seine Taschen waren schwer vom Gold. Chase und seine Männer würden an diesem Tag reich werden, und zweifellos würde Lord Pumphrey einen Anteil abzweigen, bevor er das Gold dem Schatzamt zurückgab, aber Sharpe würde trotz des Gewichts in seinen Taschen nicht reich sein.
    Er würde auch nicht in Dänemark bleiben. Ole Skovgaard hatte seiner Tochter verboten, den Engländer zu heiraten. Verletzt wie er war, hatte er alle Kraft gesammelt, die Weigerung zu äußern, und Astrid würde ihm nicht den Gehorsam verweigern.
    Als Sharpe jetzt bei Skovgaards großem Haus in Vester Fælled eintraf, war er den Tränen nahe.
    »Er wird seine Meinung nicht ändern«, sagte Astrid.
    »Ich weiß.«
    »Er hasst Britannien jetzt«, sagte sie, »und er hasst dich, und er sagt, dass du kein Christ bist, und ich kann nicht ...« Sie schüttelte den Kopf, nicht in der Lage, weiterzusprechen. Dann runzelte sie die Stirn, als Sharpe Klumpen von geschwärztem Gold und durch die Hitze verformte Goldmünzen aus den Taschen hervorzog. »Meinst du, das wird seine Meinung ändern?«, fragte Astrid. »Geld wird ihn nicht überzeugen.«
    »Es ist nicht für ihn bestimmt. Auch nicht für dich, es sei denn, du willst es haben«, sagte Sharpe, als er den letzten Guinea nahm und ihn zu dem Rest auf dem Cembalo hinzufügte. Das Haus war während der Bombardierung ein Quartier für britische Offiziere gewesen. Auf dem feinen Holzboden waren Spuren von Stiefelnägeln und auf den kleinen Teppichen war getrockneter Schlamm zu sehen. »Du sagtest, du wünschst dir einen Umbau im Waisenhaus«, sagte Sharpe, »das kannst du damit in die Wege leiten.«
    »Richard!« Astrid versuchte, ihm das Gold zurückzuschieben, doch das ließ er nicht zu.
    »Ich will es nicht«, sagte er. Er wünschte es sich schon, aber mehr noch wünschte er, dass Astrids Traum wahr wurde. »Gib es den Kindern«, sagte er, und dann brach sie in Tränen aus, und er nahm sie in die Arme.
    »Ich kann mich nicht über die Wünsche meines Vaters hinwegsetzen«, sagte sie schließlich. »Es wäre nicht richtig.«
    »Nein.« Er verstand ihren Gehorsam nicht wirklich, aber er verstand, dass er wichtig für sie war. Er streichelte über ihr Haar. »Jemand hat mir gesagt, das die Dänen eine sehr respektable Gesellschaft seien«, sagte er, »und ich nehme an, ich würde nicht dazu passen. Ich bin nicht fromm genug, so ist es vielleicht das Beste, wenn ich gehe. Aber wer weiß, vielleicht werde ich eines Tages zurückkehren.«
    Er ging davon.
 
    In dieser Nacht, im Schloss Amalienborg, nahm Lord Pumphrey einen Teil des Goldes und verstaute es in seinem Koffer. Das restliche Gold - er schätzte, dass es etwa neuntausend Pfund wert war - würde der Bank von England zurückgegeben werden, und man konnte bequem dem Ehrenwerten John Lavisser die Schuld für alles fehlende Gold geben.
    »Sie können es Sharpe zurückbringen lassen«, sagte er am nächsten Tag zu Sir David Baird.
    »Warum Sharpe?«
    »Weil ich ihn aus Kopenhagen weg haben will«, sagte Pumphrey.
    »Was hat der denn jetzt getan?«
    »Er hat genau das getan, worum ich ihn gebeten habe, und das hat er außerordentlich gut getan. Ich empfehle ihn Ihnen, Sir David. Aber unter anderem habe ich ihn gebeten, zwei Leute am Leben zu erhalten, was er geschafft hat, nur dass es nicht länger im Interesse Seiner Majestät ist, dass sie leben sollten.« Pumphrey lächelte und machte die Geste des Halsabschneidens.
    Baird hob warnend eine Hand. »Erzählen Sie mir nicht mehr, Pumphrey. Ich will nichts über Ihre schmutzige Welt wissen.«
    »Wie weise von Ihnen, Sir David. Aber schicken Sie Sharpe rasch weg, wenn Sie so freundlich wären. Er hat eine ziemlich lästige tapfere Seele, und ich möchte ihn mir nicht zum Feind machen. Er könnte noch mal nützlich für mich sein.«
 
    Es roch immer noch nach Rauch, als Sharpe Kopenhagen verließ. Der Herbst lag in der Luft, die von Schweden kalten Wind brachte, doch der Himmel war klar bis auf Dunst und dünne Rauchschleier, die über Seeland trieben.
    Der Rauch blieb in Sharpes Augen, als die Stadt hinter der Pucelle zurückblieb. Er dachte an Astrid, wenigstens dachte er nicht länger ausschließlich an Grace, und er war immer noch durcheinander, doch jetzt wusste er, was er tun würde.
    Er kehrte zurück zur Kaserne, zurück zu seinen Pflichten als Quartiermeister, aber wenigstens mit dem Versprechen, nicht zurückgelassen zu

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