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Sharpes Beute

Titel: Sharpes Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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knallten durch die Dachsparren des Schlafsaals, in dem Sharpe und Clouter Unterschlupf gefunden hatten.
    Barker wand sich auf dem Balkon.
    »Nein!«, keuchte er, als Sharpe eine seiner Pistolen zog.
    »Doch«, sagte Sharpe.
    »Ich habe dich am Leben gelassen!«, rief Barker beschwörend.
    »Dein Fehler«, sagte Sharpe und zielte mit der Pistole. Er feuerte und traf Barker unter dem Kinn, und dann krachte eine Muskete vom Hof und riss einen Splitter aus der Balustrade neben ihm.
    Clouter feuerte mit beiden Pistolen zurück, dann duckte er sich, um die Siebenläufige zu laden.
    Sharpe schob seine noch geladene Pistole über den Balkon zu dem Schwarzen.
    »Warte hier«, sagte er.
    »Wohin willst du?«, fragte Clouter.
    »Ich will den Bastard finden«, antwortete Sharpe.
    Lavisser war verschwunden, so hob Sharpe den Siebenschüsser an, trat über Barkers Leiche hinweg und schritt zum Treppenabsatz. Zu seiner Rechten loderten die Flammen hoch und drohten ihn zu rösten, doch er rannte an ihnen vorbei in kühlere Luft und gelangte zu der Tür, die zu der Innentreppe führte. Dort sah er Lavisser auf dem Treppenabsatz der Zwischenetage stehen.
    Sharpe riss sofort den Siebenschüsser an seine Schulter, doch Lavisser war schneller und hob seine Pistole. Sharpe zuckte zurück.
    »Ich werde nicht auf dich schießen, Richard!«, rief Lavisser. »Ich will nur mit dir reden!«
    Sharpe wartete. In seinem Kopf summte es, und Blut tropfte von seinem rechten Ohr. Eine Bombe explodierte im Hof neben den Leichen der Infanteristen. Dort brannte eine Brandgranate, und ihre Flammen setzten die Munitionstasche eines Soldaten in Brand.
    »Ich werde nicht schießen«, sagte Lavisser wieder, jetzt näher. »Sprich mit mir. Wo bist du?«
    »Ich bin hier«, sagte Sharpe.
    Lavisser hielt die Pistole gesenkt, um zu zeigen, dass er nichts Böses vorhatte, und trat vorsichtig auf den Balkon. »Siehst du?« Er gestikulierte mit der Pistole. »Kein weiteres Schießen, Richard.«
    Sharpe hielt den Siebenschüsser an seiner Hüfte, und die sieben Läufe wiesen auf Lavisser.
    Lavisser blickte auf die Waffe und lächelte. »Deine Frau ist sicher. Sie rannte weg, durch den Torbogen.«
    »Meine Frau?«
    »Bang sagte jedenfalls, dass sie dir schöne Augen macht.«
    »Bang war ein Idiot.«
    »Mein lieber Richard, sie sind alle Idioten. Dies ist Dänemark. Dumm, unerträglich dumm und langweilig. Es glaubt, das respektabelste Land auf Gottes Erde zu sein.« Er zuckte zusammen, als eine Bombe in den Lagerraum fiel, nahm den Blick jedoch nicht von Sharpe. »Unsere Kanoniere zeigen heute tolle Form. Mister Bang sagte, du willst hierbleiben.«
    »So?«
    »Ich auch, Richard. Und es wäre schön, einen Freund zu haben, der nicht unerträglich respektabel ist.«
    Sharpe trat einen Schritt vor, denn die Hitze hinter ihm wurde immer schlimmer. Lavisser trat einen Schritt zurück. Er hielt die Pistole noch an der Seite und gesenkt. Clouter ging jetzt zur fernen Seite des Balkons, dann sprang er von der Balustrade zum Flaggenmast hinüber. Die geteerten Webeleinen brannten, doch er kletterte so schnell hinab, dass er nicht zu Schaden kam.
    »Und was ist der Preis für deine Freundschaft?«, fragte Sharpe Lavisser. »Die Liste in meiner Tasche?«
    »Sorgst du dich wirklich um die Männer auf dieser Liste?«, fragte Lavisser. »Wer sind sie? Unbekannte Händler in Preußen und Hannover! Lass die Franzosen sie haben, und die Franzosen werden auf uns aufpassen. Was willst du sein, Richard? Ein General in der dänischen Armee? Das kann arrangiert werden, glaube mir. Du willst einen Titel? Der Kaiser ist bemerkenswert großzügig damit. Alles ist neu in Europa, Richard. Die alten Titel bedeuten nichts. Wenn du die Macht hast, dann kannst du ein Lord, Prinz, Erzherzog oder ein König sein.« Lavisser blickte hinab in den Hof, wo Clouter ihn mit dem neu geladenen Siebenschüsser bedrohte. »Will dein schwarzer Freund mich erschießen?«
    »Lass ihn in Ruhe, Clouter!«
    »Aye, aye, Sir.« Clouter senkte die Waffe.
    Sharpe trat wiederum einen Schritt vor und zwang Lavisser einen weiteren Schritt zurück auf die brennende Kapelle zu. Lavisser wurde jetzt besorgt und hob die Pistole, aber Sharpe hob seinen Siebenschüsser ebenfalls an, und Lavisser ließ die Pistole wieder sinken.
    »Es ist mir ernst, Richard«, sagte er. »Du und ich! Wir können wie Wölfe in einem Land voller Lämmer sein.«
    »Ich trage immer noch meine britische Uniform«, sagte Sharpe, »oder hast du das noch

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