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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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mich in einen Sessel. Durch die abklingenden Drogen, die meine Selbstbeherrschung zerstört hatten, spürte ich seine Besorgtheit und Andres’ Schock über meinen Zustand. Ich drehte ihnen das Gesicht zu, ballte meine Hand zur Faust, fühlte den Phantomschmerz, als ich versuchte, auch die fehlende Hand zu ballen. Ich wollte sie wütend anschreien und war mir bewusst, dass sie sich alle um mich sorgten, dass sie meinen Schmerz und meine Verzweiflung teilten.
»Halt still, ich bin mit dem Überwachen noch nicht fertig.« Dann erklärte Jeff: »Körperlich fehlt ihm nichts, abgesehen von Erschöpfung und den Nachwirkungen der verdammten Drogen, die die Terraner ihm gegeben haben. Ihr habt wohl keins der üblichen Gegenmittel zur Hand, Andres?« Der alte Mann schüttelte den Kopf, und Jeff stellte trocken fest: »Na ja, so etwas kann man auch nicht in einer Apotheke oder am Stand eines Kräutermanns kaufen. Aber du brauchst Schlaf, Lew. Wenn doch nur etwas Raivannin im Haus wäre …«
Raivannin ist eine der Drogen, die für die Arbeit der Turmkreise entwickelt worden ist, bei der Telepathen ihre Gedanken vereinigen … Es gibt andere: Kirian vermindert den Widerstand gegen telepathischen Kontakt und wird wohl am häufigsten angewandt. Die Wirkung von Raivannin ist der von Kirian beinahe entgegengesetzt. Es schaltet die telepathischen Funktionen aus. Sie hatten es mir in Arilinn gegeben, um die Qual und das Entsetzen, das ich nach Marjories Tod ausstrahlte, ein bisschen zu dämpfen … so weit auszublenden, dass die Mitglieder des Turmkreises nicht jeden Augenblick der Folter mit mir zu teilen brauchten. Für gewöhnlich wird es einem Menschen an der Schwelle des Todes oder der Auflösung oder einem Wahnsinnigen gegeben, damit er nicht alle anderen in seine Qualen hineinzieht …
»Nein«, sagte Jeff voller Mitgefühl, »das meine ich nicht. Ich glaube, Raivannin könnte dir helfen, heute Nacht gut zu schlafen, das ist alles. Ich frage mich … Es gibt lizenzierte Matrix-Mechaniker in der Stadt, und sie wissen, wer ich bin: Erster in Arilinn. Ich werde die Droge ohne Schwierigkeiten kaufen können.«
»Beschreibt mir, wohin ich gehen soll«, sagte ein junger Mann, der schnell ins Zimmer trat, »und ich werde sie holen; ich bin vielen von ihnen bekannt. Sie wissen, dass ich Laran habe. Lew …« Er kam um meinen Sessel herum und blieb vor mir stehen. »Erinnerst du dich an mich?«
Ich stellte meine Augen mit Mühe auf ihn ein, sah bernsteingoldene Augen, merkwürdige Augen … Marjories Augen! Rafe Scott zuckte unter der Qual zusammen, die mir die Erinnerung bereitete, aber er trat näher und umarmte mich. Er sagte: »Ich werde Raivannin für dich auftreiben. Ich glaube, du brauchst es.«
»Was tust du in der Stadt, Rafe?« Er war ein Kind gewesen, als ich ihn, zusammen mit Marjorie, in den Sharra-Kreis hineingezogen hatte. Wie ich trug er das unauslöschliche Mal, Feuer und Verdammnis … nein! Ich schloss meine Abschirmung mit einer Anstrengung, die mich totenbleich werden ließ.
»Weißt du nicht mehr? Mein Vater war Terraner, Captain Zeb Scott. Einer von Aldarans zahmen Terranern.« Er sagte es mit einem zynischen Verziehen der Lippen, zu zynisch für einen so jungen Menschen. Er war in Marius’ Alter. Ich war jetzt jenseits aller Neugier angelangt, obwohl ich Regis’ Bericht gehört hatte und wusste, dass er Marius’ Freund war. Er blieb nicht, sondern ging hinaus in die regnerische Nacht, einen darkovanischen Mantel über den Kopf gezogen.
Jeff saß auf der einen, Marius auf der anderen Seite neben mir. Wir sprachen nicht viel; ich war dazu nicht in der Verfassung. Ich brauchte meine ganze Energie, um mich unter allem, was auf mich einstürmte, nicht zusammenzukrümmen.
»Jeff, du hast mir noch gar nicht erzählt, wie du in die Stadt gekommen bist.«
»Dyan hat mich geholt«, antwortete er. »Ich will die Domäne nicht, und das sagte ich ihm auch. Aber er meinte, ein weiterer Anspruch werde nützliche Verwirrung stiften und den Rat hinhalten, bis Kennard zurückkehren könne. Ich glaube nicht, dass er dich erwartete.«
»Ganz bestimmt nicht«, pflichtete Marius ihm bei.
»Von mir aus. Ich kann ohne Dyans Zuneigung leben, Bruder«, sagte ich. »Er hat mich nie leiden können …« Doch immer noch verwirrte mich dieser Augenblick des Rapports, als ich ihn mit den Augen meines Vaters sah …
… Lieber, geliebter geschworener Bruder … ein- oder zweimal, wie es unter Jungen so geht, auch Liebende … Ich

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