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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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lassen musste, aber als ich das Zeug hinuntergeschluckt und mich seiner beißenden Schärfe wegen geschüttelt hatte, ließ die meine Gedanken zerhackende Wirkung der telepathischen Dämpfer allmählich nach, und schließlich war sie verschwunden. Es war ein seltsames Gefühl, völlig ohne telepathisches Wahrnehmungsvermögen zu sein, seltsam und beunruhigend wie ein Versuch, unter Wasser oder mit zugestopften Ohren zu hören. So viel Schmerz mir der ungehinderte Empfang bereitet hatte, jetzt kam ich mir betäubt, geblendet vor. Doch der Schmerz war weg, und ebenso das Widerhallen der Stimme meines Vaters; zum ersten Mal seit Tagen war ich frei davon. Unter den dicken Decken der Droge war sie noch da, aber ich brauchte ihr nicht mehr zuzuhören. Langsam und genussvoll holte ich Atem.
»Du solltest schlafen. Dein Zimmer ist bereit«, sagte Andres. »Ich werde dich nach oben bringen, Junge - und spare dir die Mühe, mir zu widersprechen. Ich habe dich diese Treppe hinaufgetragen, als du noch keine Hosen trugst, und wenn es sein muss, kann ich das auch heute noch.«
Mir war es wirklich so, als könne ich jetzt schlafen. Noch einmal seufzte ich schwer, stand auf und versuchte, das Gleichgewicht zu halten.
Andres fragte: »Dann hat man wegen der Hand nichts tun können?«
»Nichts. Zu weit fortgeschritten.« Ich brachte es fertig, ruhig darüber zu sprechen; schließlich hatte ich vor dem grausigen Debakel, als Dios Kind geboren worden und gestorben war, gelernt, mit der Tatsache zu leben. »Ich habe eine mechanische Hand, aber ich trage sie nur, wenn ich wirklich schwere Arbeit tun muss, und manchmal beim Reiten. Sie hält nicht viel aus und ist mir ständig im Weg. Ohne sie komme ich besser zurecht.«
»Du bekommst deines Vaters Zimmer.« Andres schenkte dem Thema nicht zu viel Aufmerksamkeit. »Lass mich dir die Treppe hinaufhelfen.«
»Danke. Das brauche ich wirklich nicht.« Ich war todesmatt, aber mein Kopf war klar. Wir gingen in den Flur, doch als wir begannen, die Stufen hinaufzusteigen, läutete die Glocke der Eingangstür. Ich hörte einen der Diener kurz Einspruch erheben. Dann wurde er zur Seite geschoben, und ich erkannte die hoch gewachsene, rothaarige Gestalt von Lerrys Ridenow.
»Tut mir Leid, wenn ich dich hier störe; ich habe dich in der Alton-Suite der Comyn-Burg gesucht«, sagte er. »Ich muss mit dir reden, Lew. Ich weiß, es ist schon spät, aber es ist wichtig.«
Müde drehte ich mich zu ihm um. Jeff mahnte: »Dom Lerrys, Lord Armida ist krank.« Es dauerte einen Augenblick, bis ich merkte, dass er von mir sprach.
»Es wird nicht lange dauern.« Lerrys trug jetzt darkovanische Kleidung, elegant und modisch, in den Farben seiner Domäne. Mit der unwillkürlichen Geste eines ausgebildeten Telepathen in der Gegenwart eines Menschen, dem er misstraut, wollte ich einen Kontakt herstellen. Dann erinnerte ich mich: Ich war mit Raivannin betäubt und hilflos dem ausgeliefert, was er mir vorschwatzen würde. So muss einem Kopfblinden zu Mute sein. Lerrys sagte: »Ich wusste nicht, dass du zurückkommen würdest. Du musst wissen, dass du nicht beliebt bist.«
»Ich kann ohne Beliebtheit leben«, entgegnete ich.
»Wir sind keine Freunde gewesen, Lew«, fuhr er fort. »Vermutlich wird es dir falsch in den Ohren klingen, aber das mit deinem Vater tut mir Leid. Er war ein guter Mann und einer der wenigen unter den Comyn, die genug gesunden Menschenverstand haben, um die Terraner ohne Hörner und Schwänze zu sehen. Er hatte so lange unter Terranern gelebt, dass er wusste, wohin wir letzten Endes gehen werden.« Er seufzte, und ich sagte: »Du bist doch nicht in einer regnerischen Nacht hergekommen, um mir dein Beileid wegen meines Vaters Tod auszusprechen.«
Lerrys schüttelte den Kopf. »Nein. Ich wünschte, du wärst so vernünftig gewesen, dich Darkover fern zu halten. Dann brauchte ich dir dies nicht zu sagen. Aber nun bist du da, und hier stehe ich und muss es aussprechen. Halte dich von Dio fern, oder ich werde dir den Hals brechen.«
»Hat sie dich geschickt, mir das zu sagen?«
»Ich sage es«, erklärte Lerrys. »Hier ist nicht Vainwal. Wir befinden uns jetzt in den Domänen, und …« Er brach ab. Ich wünschte mir von ganzem Herzen, das lesen zu können, was hinter diesen transparenten grünen Augen war. Er sah Dio so ähnlich, verdammt sollte er sein, und von neuem brach der Schmerz in mir auf, dass die Liebe zwischen uns nicht stark genug gewesen war, um uns durch die Tragödie zu tragen. »Unsere

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