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Sharras Exil

Sharras Exil

Titel: Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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fehlte ihnen an einem glaubwürdigen Vorwand. Lerrys war Comyn und sein Verwandter; Regis hatte keinen Grund für seine Antipathie.
    Ausgenommen vielleicht den, dass wir mehr gemeinsam haben, als mir recht ist. Er spricht hemmungslos Dinge aus, die ich meines Großvaters wegen diskret behandeln muss. Ich beneide ihn darum, dass er ein jüngerer Sohn eines weniger bedeutenden Comyn-Hauses ist, dass auf ihm nicht ständig die Blicke der Öffentlichkeit ruhen. Was er auch tut, es wird nicht sofort zum Gegenstand des Klatsches oder der Zensur .
    Sie siedelten an Lerrys’ Tisch über und nahmen eine neue Runde an, die keiner von ihnen wollte. Nach der nächsten oder übernächsten, dachte Regis, würde er sich entschuldigen und mit Danilo anderswohin zum Essen gehen. Bald würde Zapfenstreich getrommelt werden, und er konnte eine anderweitige Verabredung vorschützen. Die Speiselokale, die er bevorzugte, würden für Lerrys zu zahm sein, und ebenso für seine eleganten Begleiter. Die meisten von ihnen waren, wie er sah, Darkovaner, doch sie trugen kostbare terranische Kleidung – nicht die zweckmäßigen Uniformen der Raumhäfen, sondern glänzende, farbige Dinge aus den fernsten Winkeln des Imperiums.
    Lerrys goss den von ihm bestellten Wein ein und nahm das Gespräch an dem Punkt wieder auf, wo er es unterbrochen hatte. »Schließlich sind wir Terraner; uns stehen alle Privilegien unseres Erbes zu. Jeder in den Domänen könnte von der terranischen Medizin und Wissenschaft profitieren – ganz zu schweigen von der Bildung! Zufällig weiß ich, dass du lesen und schreiben kannst, Regis, aber du musst zugeben, dass du eine lobenswerte Ausnahme bist. Wie viele, auch unter den Kadetten, können mehr als ihren Namen kritzeln und sich durch das Armee-Handbuch buchstabieren?«
    »Ich finde, ihre Bildung reicht aus für das, was sie in der Welt tun müssen«, sagte Regis. »Warum sollen sie sich mit Unsinn belasten? Denn als das stellt sich das meiste Geschriebene heraus. Es gibt schon genug untätige Gelehrte auf Darkover – und was das anbetrifft, im Imperium auch.«
    »Und wenn sie ungebildet sind«, erwiderte Lerrys mit hämischem Lächeln, »kann man sie leichter in den Banden abergläubischer Scheu vor den Comyn halten, unter der gottgewollten Herrschaft der Hasturs, den Verwandten der Götter …«
    »Ich will dir gern darin Recht geben, dass es keine Entschuldigung für diese Art geistiger Sklaverei gibt«, sagte Regis. »Wenn du gehört hast, was ich zuvor sagte, weißt du, dass ich gegen diese Tyrannei protestierte. Aber du kannst nicht behaupten, wir seien Terraner und sonst nichts.« Er streckte den Arm über den Tisch, ergriff Lerrys’ Hand und legte seine eigene flach dagegen. Er zählte die sechs Finger, berührte den kleinen Lederbeutel an seiner Kehle, in dem der Matrixstein ruhte, warm, pulsierend …
    »Die Kräfte der Comyn sind real.«
    »Ach – Laran .« Lerrys zuckte die Schultern. »Sogar einige der Terraner, die zu uns gekommen sind, haben es entwickelt. Auch dies ist Teil unseres terranischen Erbes, und wir können sie einiges darüber lehren … Warum soll diese Kraft auf die Comyn beschränkt bleiben? Im Ausgleich dafür würden wir ihre wissenschaftlichen Errungenschaften teilen. Die Wetterkontrolle wäre in den Ländern jenseits der Hellers wie ein Segen der Götter. Die Trockenstadt-Wüste könnte vielleicht wieder urbar gemacht, einige der unbesteigbaren Berge hinter der Mauer um die Welt könnten in Kontakt mit den Domänen gebracht werden. Astronomie, Sternenreisen – und dafür würde sich das Wissen vom Laran über die ganze Galaxis ausbreiten …«
    »Es könnte gefährlich, zu gefährlich, sein, das ganze Imperium wahllos mit Laran zu beschenken«, erklärte einer von Lerrys’ jungen Begleitern schüchtern. »Warst du dabei, als Caer Donn verbrannte, Lerrys?«
    »Ich war dabei«, sagte Regis und sah den jungen Fremden scharf an. »Ich kenne dich. Rakhal … Rafe …«
    »Rakhal Darriel-Scott, z’par servu «, stellte der junge Mann sich vor. »In der terranischen Zone nennt man mich Rafe Scott. Ich habe damals gesehen, was unkontrolliertes Laran anrichten kann – und hoffe, es nicht noch einmal sehen zu müssen!«
    »Das steht nicht zu befürchten«, meinte Lerrys. »Die Sharra- Matrix ist zerstört worden. Soviel wir wissen, war sie die Einzige von diesen alten Matrices, die aus dem Zeitalter des Chaos bis in unsere Tage überdauert hatte. Abgesehen davon, wenn es solche Dinge

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