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1137 - Madame Tarock

1137 - Madame Tarock

Titel: 1137 - Madame Tarock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Im Fadenkreuz erschien der Eingang. Ein Tor, das offenstand. Der rote Laserpunkt kam an der Stelle zur Ruhe, die der Killer anvisierte.
    Er war davon überzeugt, dass er die Person genau dort zur Hölle schicken würde. Danach war er um eine Menge Geld reicher, er würde sich in den nächsten Monaten ein gutes Leben machen.
    Er sah auch den Weg, der vom Eingang her auf den Friedhof führte. Bäume reckten sich in den Himmel. Hecken waren korrekt geschnitten. Hier herrschte noch Ordnung, da schien sogar jeder Kieselstein auf dem Weg geputzt zu sein.
    Der Friedhof lag abseits. Um diese Zeit verirrte sich niemand mehr auf das Gelände. Außerdem lud das windige und auch regnerische Wetter nicht eben zu einem Spaziergang ein. Sogar vor dem Friedhof war der Boden geharkt worden. Der Platz diente als Parkplatz für die Fahrzeuge der Besucher.
    Er war jetzt leer. Überhaupt befand sich niemand in der Nähe. Es gab keine Häuser. Erst später am Ende des Wegs tauchten die ersten auf. Dafür fiel das Gelände neben der schmalen Straße zu einem kleinen Bach hin ab. Sein Ufer war mit dichtem Buschwerk bewachsen, das zum Teil seine Blätter nicht verloren hatte.
    Der Killer wartete. Er war es gewohnt, denn in seinem Job mußte man Geduld haben. Grosse Emotionen konnte er sich nicht erlauben. Mitleid sowieso nicht. Bisher war er noch nicht geschnappt worden. Er gehörte zu den Profis im Fach, und sein Name war nur in gewissen Kreisen bekannt.
    Allerdings auch bei den Bullen. Einen Beweis dafür hatte er zwar nicht, aber ein gewisses Gefühl.
    Und das kam ihm gar nicht recht. Er ärgerte sich darüber. Es machte ihn nervös. So hatte er beschlossen, nach dem letzten Job eine Pause einzulegen. Im Laufe der Zeit hatte er ein Gespür dafür entwickelt, ob etwas glatt oder kurvig verlief.
    Plötzlich sah er sie. So schnell, dass er sich leicht erschreckte. Die Frau kam ihm vor, als wäre sie vom Himmel gefallen. Sie war einfach da, und sie war dabei, genau den Weg zu gehen, mit dem er gerechnet hatte.
    Über seine Lippen huschte ein Lächeln. Er schüttelte auch den Kopf, aber er atmete tief durch, denn das Warten hatte ein Ende.
    Er blieb ruhig. Nichts an ihm bewegte sich. Er beobachtete die Person genau. Sie trug einen langen Mantel. Ihr Haar war dunkel und sehr dicht. Sie hatte es zu Wellen und Locken gedreht und lugte unter dem Kopftuch hervor bis zum Nacken.
    Was die Frau auf dem Friedhof gesucht hatte, war ihm egal. Es zählte nur, dass sie im Fadenkreuz seines Zielfernrohrs erschienen war und überhaupt nicht ahnte, in welch einer Gefahr sie schwebte.
    Nahezu unbelastet und locker ging sie weiter. Den Blick zu Boden gesenkt, wie in Gedanken versunken.
    Sie erreichte das Tor.
    Dann blieb sie stehen. Vor wenigen Sekunden noch hatte sie den Kopf gesenkt gehabt. Nun hob die Frau ihn plötzlich an, als hätte jemand sie gewarnt.
    Er sah ihr Gesicht übergenau. Es war hübsch. Nicht zu jung. Das Gesicht einer reifen Frau, die die 30 überschritten hatte. Der rote Zielpunkt wanderte tiefer. Der Killer war jetzt ruhig wie immer bei diesem Job.
    Zwei Sekunden noch…
    Er krümmte den Finger.
    Der rote Punkt »klebte« auf der Brust der Frau. Mit einer letzten Bewegung überwand er den Druckpunkt, wobei ein Widerstand kaum spürbar war.
    Der Schuss war nicht laut. Ein helles Peitschen, nicht mehr. Die Frau wurde genau dort von der Kugel getroffen, wo es sich der Killer gewünscht hatte.
    Sie zuckte in die Höhe. Der Kopf kippte zuerst nach hinten. Alles ging schnell, doch der Mörder erlebte diese Szene wie in Zeitlupe mit.
    Dann schwankte die Frau. Sie kämpfte gegen ihr Schicksal an. Sie wollte sich auf den Beinen halten, aber das Geschoss hatte sie zielsicher erwischt.
    Weit riß sie den Mund auf. Dann war ihr Gesicht verschwunden, denn die Person lag auf dem Boden.
    Der Mörder atmete aus. Für einen Moment entspannte sich sein blasses, nichtssagendes Gesicht. Er lächelte vor sich hin. Wieder hatte er einen Job geschafft. Und er hörte bereits das Knistern der Geldscheine. Normalerweise hätte er jetzt den Motor gestartet und wäre verschwunden. Das verkniff er sich. Es war einsam hier. Er wollte sich überzeugen, wie genau er getroffen hatte, öffnete die Wagentür und stieg aus.
    Er schaute sich um.
    Es war niemand da, der ihn hätte stören können. Kein Grund zur Besorgnis. Dennoch fühlte er sich nicht gut. Etwas Kaltes kroch seinen Rücken hinab. Es war wie eine Warnung. Eine Gefahr fand er nicht heraus. In seiner Umgebung

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