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Sharras Exil

Sharras Exil

Titel: Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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er wusste, sie war erfüllt von eisigem Zorn, und er konnte es ihr nicht verdenken. Und dann fing er einen anderen verirrten Gedanken auf, dessen Urheber ungewiss blieb.
    Ich brauche diese Waffen nicht, denn mir steht eine zur Verfügung, die besser ist als alles, was die Terraner je hergestellt haben …
    War das Dyan? Regis konnte es nicht entscheiden, und auch Beltrans Gedanken hätte er nicht zu identifizieren vermocht. Als er auf Burg Aldaran gefangen gelegen hatte, war er ein Junge mit noch unerwecktem Laran gewesen, und deshalb war ihm Beltrans mentale ›Stimme‹ fremd.
    Aber ihn überlief ein eiskalter Schauer, als ihm klar wurde, welche Waffe gemeint war. War Beltran wirklich so wahnsinnig, dass er daran dachte, sie zu benutzen?
    Und wenn ich Macht über Sharra habe – bin dann ich es, der sich ihr entgegenstellen muss? Ja, er hatte eine gewisse Macht über das Feuerbild, zumindest dann, wenn es sich innerhalb einer Matrix manifestierte. Nur sind weder Rafe noch Javanne völlig innerhalb von Sharra gewesen . Regis glaubte nicht, dass er Lews Matrix befreien konnte, wie er Javannes und Rafes befreit hatte. Lew stand völlig unter dem Siegel Sharras … und Regis krümmte sich bei diesem Gedanken.
    Er musste es riskieren … aber zuerst wollte er Rafes Botschaft ausrichten. Eine kurze, schnelle Sondierung verriet ihm, dass sich Lew nirgendwo in der Menge zu seinen Füßen befand. Regis merkte, dass etwas mit seinem Laran geschah, auf das er nicht im Geringsten vorbereitet gewesen war: Er benutzte es ohne Anstrengung, beinahe gedankenlos. Ist das jetzt die Hastur-Gabe?
    Gewaltsam schob er diesen Gedanken, diese Furcht beiseite und machte sich auf die Suche nach Lew Alton. Bis er ihn gefunden hatte, würde Rafe da sein, und Regis konnte sich denken, dass es für Lew ein Schock sein würde, wenn er ohne jede Vorbereitung Rafe Scott gegenüberstand.
     
    Ein ebensolcher Schock war es für Regis, Lew zu sehen, als der alte Andres ihn in die Alton-Räume geführt hatte. Einen Augenblick lang schien das nicht Lew und auch kein anderer Mensch zu sein, nur eine wirbelnde Masse von Kräften, die Anwesenheit von Zorn, die Berührung einer vertrauten Stimme … Kennard? Er ist doch tot! … und ein flüchtiges Auftauchen des Feuerbildes. Regis blinzelte und schaffte es irgendwie, Lews körperliche Gegenwart zu erfassen, diese neue und Angst einflößende Dimension seines Laran unter Kontrolle zu bringen. Was geschah mit ihm? Er hatte sein Laran nie auf diese Weise, er hatte es überhaupt nur ganz selten benutzt … Und jetzt flog es, wenn er ihm nur ein klein bisschen Spielraum ließ, dahin wie ein Falke, frei – unwillig, zurückzukehren und sich die Kappe wieder aufstülpen zu lassen … Er zwang es nieder, zwang sich, Lew zu sehen , statt ihn einfach zu berühren. Doch die Berührung kam von selbst, und in ihrer Beschaffenheit erkannte er etwas, das er gefühlt hatte, als er sich mit Dyan zusammenschloss. Er hörte sich selbst schlicht feststellen: »Ja, natürlich, er ist deines Vaters Cousin und mit den Altons nahe verwandt. Lew, hast du nicht gewusst, dass Dyan die Alton-Gabe besitzt?«
    Das war es! So konnte er den Rapport mit Danilo erzwingen, so gibt er seinen Willen bekannt und setzt ihn durch …
    Aber das ist Missbrauch … er benutzt die Gabe, um sich andere zu unterwerfen … und das ist für jemanden mit Laran das schwerste aller Verbrechen …
    Er ist nie im Gebrauch seiner Gabe ausgebildet worden … Man hat ihn aus dem Turm weggeschickt … Die Alton-Gabe kann töten, und man hat ihn auf die Welt losgelassen, ohne ihn erst zu lehren, sie zu beherrschen … Er kennt seine eigene Macht nicht einmal …
    Vielleicht ist sein Laran ebenso wie bei mir erst spät erwacht und plötzlich gewachsen, wie ich als Junge in kurzer Zeit aus meinen Sachen herauswuchs. Ich bin nicht stark genug und nicht groß genug, um in mir diese Ungeheuerlichkeit zu beherbergen, die die Hastur-Gabe ist …
    Gewaltsam unterbrach Regis diesen Gedankenfluss und sagte mit zitternder Stimme: »Lew, kannst du einen Dämpfer aufstellen? Ich bin … nicht daran gewöhnt.«
    Lew nickte und trat schnell an eine Kontrolle. Kurz darauf spürte Regis die beruhigenden Vibrationen, die die Gedankenmuster verwischten. Er war wieder allein, Herr seines eigenen Verstands. Erschöpft ließ er sich in seinen Sessel fallen.
    Dyan kann man keinen Vorwurf machen. Der Rat hat ihm gegenüber seine Pflicht nicht erfüllt, sondern ihn mit seiner Gabe, die

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