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Sharras Exil

Sharras Exil

Titel: Sharras Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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möchtest; ich sehe von hier aus gut genug.« Seine Stimme klang geistesabwesend; er selbst war dort unten, ein paar Schritte von Callina entfernt. Er spürte den Aufruhr in ihrem Inneren. Sie war nur eine Schachfigur in diesem Spiel, und wie Regis war sie dem Comyn-Rat ausgeliefert, und ihr fruchtete es noch weniger als ihm, wenn sie sich widersetzte.
    Vor langer Zeit hatte Regis einmal dagegen rebelliert, dass er den für einen Comyn-Sohn streng vorgezeichneten Weg gehen sollte, ob es sein Wunsch war oder nicht … unerbittlicher noch waren die Gewalten, die Comyn-Töchter banden. Er musste dies heftiger gedacht haben, als seine Absicht war, denn Callina drehte ein wenig den Kopf und blickte verwirrt zu der Stelle hin, wo Regis im Geist stand, und als sie nichts sah, runzelte sie leicht die Stirn. Aber er folgte ihren Gedanken: Ashara würde mich schützen, aber ihr Preis ist mir zu hoch … ich will nicht ihre Marionette sein …
    Die Zeremonie schleppte sich endlos hin. Zweifellos hatte Beltran Vorsorge getroffen, dass die Comyn seine ganze Macht zu sehen bekamen. Zu Callinas Füßen lag ein hoher Haufen terranischer Waffen, Blaster und Nervengewehre. Was, in Aldones’ Namen, denkt Beltran, dass wir damit anfangen? Sie den Terranern übergeben? Soviel wir wissen, kann er noch ebenso viele in Aldaran haben!
    Für Beltran ist dies eine Machtdemonstration. Er hofft, uns zu beeindrucken. Jetzt brauchen wir eine Gegendemonstration, damit er nicht mit der Überzeugung weggeht, er habe etwas getan, zu dem wir ihn nie hätten zwingen können …
    Regis’ Blicke trafen sich mit denen von Dyan Ardais. Dyan drehte sich um und sah zu dem fernen Punkt auf der Mauer hin, wo Regis stand. Regis tat etwas, das er noch nie zuvor getan hatte. Er dachte nicht darüber nach und er hätte nicht sagen können, wie er es vollbrachte. Er ließ sich in Rapport mit Dyan fallen, spürte die Kraft des Mannes und seine Aufregung darüber, wie dieser Akt Beltran in eine Machtposition brachte.
    Stärke mich, Dyan, bei dem, was ich tun muss! Er empfing Dyans Gedanken, Überraschung bei dem plötzlichen Kontakt, ein Gefühl, dessen Dyan sich nicht ganz bewusst war … su serva Dom, a veis ordenes emprézi … in der Form, mit der er sich unter Regis’ Befehl gestellt hätte, jetzt und für immer, im Leben und im Tod zur Verfügung eines Hastur … In seinem ersten Jahr als Offizier der Garde war Regis zusammen mit Dyan zur Feuerbekämpfung ausgeschickt worden, als ein Waldbrand in den Venzabergen hinter Thendara wütete. Dabei hatte er einmal hochgeblickt und sich an Dyans Seite gefunden. Beide verausgabten sie sich bis zum Letzten, teilten die Anstrengung in jedem Nerv und Muskel. Es war ganz ähnlich, als ständen sie Rücken an Rücken im Schwertkampf, wobei jeder den anderen deckte, wie Friedensmann und geschworener Lord … er spürte Dyans Kraft seine eigene stärken, als er blindlings telepathisch hinauslangte …
    ZURÜCK! Es war ein Warnruf, telepathisch und unhörbar, aber jeder in der Menge nahm ihn wahr und schob sich von dem großen Waffenhaufen weg. Dieser begann, sich zu erhitzen, wurde rot, verwandelte sich in weiß glühendes Metall …
    Die Waffen verschwanden, verdunsteten. Für einen Augenblick hing ein Übelkeit erregender Gestank in der Luft, dann war auch der dahin. Callina starrte todesbleich auf das leere, geschwärzte Loch im Boden, wo die Waffen gelegen hatten. Regis spürte Dyans Berührung, die fast wie eine Umarmung unter Verwandten war. Dann trennten sie sich wieder …
    Er war allein und blickte von seinem einsamen Wachposten auf der Mauer hinunter zu dem leeren Fleck, wo der große Waffenhaufen gewesen war. Er hörte die Stimme seines Großvaters, der die Gelegenheit ergriff, als habe er das bewirkt.
    »Knie nun nieder, Beltran von Aldaran, und beschwöre den Vertrag vor den hier versammelten Gleichen«, sagte er, das Wort Comyn benutzend. Immer noch etwas benommen wegen der Zerstörung, die seiner dramatischen Geste der Waffenablieferung die Wirkung genommen hatte, folgte Beltran dem Gebot und sprach die rituellen Worte.
    »Und jetzt …« – er trat zu Callina und beugte sich über ihre Hand – »… verlange ich meine versprochene Frau.«
    Callina stand stocksteif und überließ ihm nichts weiter als ihre kalten Fingerspitzen zum Kuss, doch sie erklärte mit einer kaum hörbaren Stimme: »Ich will mich dir heute Abend angeloben. Das schwöre ich.« Regis sah sie jetzt nicht mehr, er war zu weit weg, aber

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