Sheanthee (German Edition)
DeeDee wurde schwindelig und sie setzte sich hin.
„ Das ist eine Requiem Orchidee, der Kontakt ist tödlich!“, schluchzte Drusilla
und warf sich DeeDee , die mittlerweile kreidebleich war, an den Hals.
Finn stürzte zu DeeDee und nahm sie in den Arm.
„ Macht doch etwas!“ flehte er die anderen an und strich DeeDee über das Gesicht. Ihr Atem ging stoßweise und ihre Pupillen waren unnatürlich geweitet.
„ Oh, Gott! Was sollen wir tun?“ schrie Aggie und sah sich panisch nach Hilfe um.
„ Wie kommt die hier her? Requiem Orchideen wachsen im Dschungel von Südamerika“, meinte Broc.
„ Mir scheißegal wo sie wachsen! Wir brauchen Hilfe!“
Eonan half Finn sie in die horizontale zu legen, damit sie besser Luft bekam. Finn weinte mittlerweile hemmungslos.
DeeDee konnte nicht mehr sprechen und fasste sich an den Hals, ihre Lippen verfärbten sich bläulich.
„ Was können wir tun, Drusilla?“ fragte Caya, die sich von ihrem Schock erholt hatte.
„ Professor Templeton hat vermutlich ein Gegengift, aber das schaffen wir nie dahin. Sie stirbt in wenigen Minuten“, schluchzte der Gargoyle.
„ Sag so was nicht!“, brüllte Finn.
Seamus und Clennan standen sprachlos da.
Eonans Augurey stimmte ein lautes Klagelied an, dass über die ganze Bucht schallte. Die Melodie war melancholisch und tieftraurig. Die einzelnen Töne schienen über die ganze Insel zu gleiten.
DeeDees Augenlider begannen zu flattern und sie atmete kaum noch. Die feinen Äderchen begannen unter ihrer Haut durchzuscheinen. Ein schwaches Zittern durchfuh ihren Körper.
Caya nahm Adairas Amulett ab und legte es ihr auf die Brust. Sie umschloss es mit ihrer Hand und drückte fest zu.
„ Ein Leben für ein Leben“, murmelte sie.
„ Gib ihr ein Leben, Namira, bitte, BITTE!“
Nichts geschah. DeeDee machte ihren letzten Atemzug. Caya senkte den Kopf und bittere Tränen liefen ihr die Wange hinunter.
Durch einen Tränenschleier sah sie, wie das Blutherz aufleuchtete. Es schien zu pulsieren wie ein menschlicher Herzschlag.
DeeDee öffnete die Augen, ihr Blick war klar. Sie machte einen tiefen Atemzug.
„ Gott sei Dank! Oh, Gott, Oh, Gott!“ Finn schluchzte in ihr Haar und klammerte sich an sie.
„ Was ist passiert?“ fragt DeeDee benommen.
„ Das möchte ich auch gerne wissen.“ Siobhan Logan landete in einer Windböe in ihrer Mitte.
„ Das Trauerlied des Augurey schallte über die ganze Insel. Ich habe alles stehen und liegen lassen und mich in die Lüfte geschwungen. Was ist passiert?“
„ DeeDee hat eine Requiem-Orchidee angefasst“, informierte Broc sie.
„ Unsinn! Hier gibt es k...“ Ihr Blick fiel auf die zerquetschten Überreste des unscheinbar aussehenden und doch so tödlichen Pflänzlein.
„ Wie kommt die hier her?“ Sie kniete sich auf den Boden und betrachtete die giftige Blume genauer.
„ Ohne lieblos klingen zu wollen, Deirdre, aber- wieso bist du nicht tot? Es gibt keine Pflanze auf dem weiten Erdenrund, die giftiger ist als die Requiem Orchidee“. Logan schaute sie besorgt an.
DeeDee zuckte die Achseln.
Caya trat vor. Sie hielt das Amulett hoch.
Logan nickte verstehend und lächelte sie an.
„ Ein anderer hätte das nicht gekonnt. Nur der legitime Erbe des Amuletts kann um ein Leben bitten“.
„ Ich verstehe nur Bahnhof“, meinte Finn, „aber ich bin heilfroh, dass du wieder okay bist.“
DeeDee rappelte sich hoch.
„ Hat jemand eine Tüte dabei?“ Logan blickte fragend in die Runde.
Bridget kramte eine Plastiktüte aus einem der Rucksäcke.
Logan steckte ihre Hand in die Tüte und zog die Orchidee damit heraus . Sie untersuchte das Wurzelwerk der Pflanze und runzelte die Stirn. Dann stülpte sie die Tüte um und verknotete sie, damit kein Teil der Pflanze hervorlugte.
„ Deirdre, du kommst mit mir! Professor Templeton wird dich untersuchen und dir eventuell noch eine Arznei verabreichen. Ihr anderen geht sofort zurück. Diese Sache werden wir genau untersuchen. Ich spreche nachher noch mit euch. Seid bitte in einer Stunde in meinem Büro.
Stell dich mit dem Rücken vor mich, Deirdre. So,- jetzt heb die Füße an und platziere sie vorsichtig auf meine. Gut!“
Sie umfasste DeeDee an der Taille und mit einem gewaltigen Schwung katapultierte eine Windboe sie in die Luft. DeeDee klammerte sich erschrocken an ihr fest, entspannte sich dann aber sichtlich und genoss den Flug.
Die anderen sammelten sich und traten den
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