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Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht

Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht

Titel: Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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Tote lag mit ausgestreckten Gliedern auf dem Rücken in der Mitte des Zimmers. Er trug einen rosa Bademantel über seinem Pyjama. Seine nackten Füße steckten in leichten Hausschuhen. Der Doktor
    kniete neben ihm nieder und hielt die Lampe, die auf dem Tisch gestanden hatte, über ihn. Ein Blick auf das Opfer genügte, und der Arzt wußte, daß seine Kunst hier nichts mehr ausrichten konnte. Der Mann war furchtbar zugerichtet. Quer über seiner Brust lag eine merkwürdige Waffe, eine doppelläufige
    Schrotflinte, deren Läufe 30 cm vor dem Abzug abgesägt waren. Sie mußte aus sehr großer Nähe
    abgefeuert worden sein, und das Opfer hatte die ganze Ladung ins Gesicht bekommen, so daß der Kopf beinahe in Stücke gerissen worden war. Die Abzüge waren mit Draht zusammengebunden, was das
    gleichzeitige Abfeuern der ganzen Ladung bewirkte und diese um so tödlicher machte.
    Der Landpolizist war bedrückt und nervös wegen der großen Verantwortung, die er plötzlich zu
    übernehmen hatte. »Wir wollen nichts anrühren, bis meine Vorgesetzten eintreffen«, sagte er mit
    gedämpfter Stimme und starrte mit Entsetzen auf den schrecklich verstümmelten Kopf.
    »Nichts ist bisher berührt worden«, sagte Cecil Barker. »Ich schwöre Ihnen das. Sie sehen alles genauso, wie ich es vorgefunden habe.«
    »Wann war das?« Der Sergeant hatte sein Notizbuch gezückt.
    »Es war gerade halb zwölf. Ich hatte mich noch nicht ausgezogen und saß vor dem Feuer in meinem
    Schlafzimmer, als ich den Schuß hörte. Er war nicht sehr laut — eher gedämpft. Ich rannte hinunter. Ich glaube nicht, daß ich mehr als dreißig Sekunden gebraucht habe, um hierherzugelangen.«
    »War die Tür offen?«
    »Ja, sie war offen, und der arme Douglas lag da, wie Sie ihn jetzt sehen. Seine Schlafzimmerkerze brannte auf dem Tisch. Ich habe ein paar Minuten später die Lampe angezündet.«
    »Haben Sie jemanden gesehen?«
    »Nein. Ich hörte Mrs. Douglas hinter mir die Treppe herunterkommen und lief hinaus, um ihr den
    schrecklichen Anblick zu ersparen. Mrs. Allen, die Haushälterin, kam und nahm sich ihrer an. Dann erschien Ames, und gemeinsam sind wir noch einmal in das Zimmer zurückgegangen.«
    »Aber ich habe doch gehört, daß normalerweise die Zug-brücke des Herrenhauses die ganze Nacht
    hochgezogen ist. War das auch heute der Fall?«
    »Ja, sie war hochgezogen, bis ich sie heruntergelassen habe.«
    »Wie konnte der Mörder aber dann entkommen? Das ist doch unmöglich. Mr. Douglas muß sich selbst
    erschossen haben.«
    »Das war auch mein erster Gedanke. Aber sehen Sie!« Barker zog die Vorhänge zur Seite und zeigte auf das schmale, aus kleinen, rautenförmigen Scheiben bestehende Fenster, das weit offen stand. »Und sehen Sie sich das an!« Er hielt die Lampe herunter, so daß der Schein auf einen Blutfleck auf der hölzernen Fensterbank fiel, der von einer Schuhsohle stammen konnte. »Jemand ist beim Hinaussteigen hier auf die Fensterbank getreten.«
    »Meinen Sie, daß jemand durch den Burggraben hindurchgewatet ist?«
    »Genau das meine ich!«
    »Aber wenn Sie innerhalb einer halben Minute im Zimmer gewesen sind, dann muß er im gleichen
    Augenblick gerade im Wasser gewesen sein.«
    »Das kann durchaus so gewesen sein. Wäre ich nur gleich zum Fenster gelaufen! Aber die Vorhänge
    waren zugezogen, wie Sie sehen, und so konnte ich nicht bemerken, daß das Fenster offenstand. Dann hörte ich Mrs. Douglas. Ich mußte verhindern, daß sie das Zimmer betrat. Es wäre zu grauenhaft für sie gewesen.«
    »Grauenhaft genug!« sagte der Arzt und blickte auf den zerschmetterten Kopf und die grausigen Spuren ringsum. »Ich habe seit dem Eisenbahnunglück von Birlstone keine solchen Verletzungen mehr gesehen.«
    »Aber ich muß doch sagen«, bemerkte der Polizeisergeant, dessen langsamer Bauernverstand immer noch bei dem offenen Fenster war. »Es ist ja alles ganz schön und gut, daß Sie annehmen, der Mann sei
    geflohen, indem er durch den Burggraben gewatet ist. Aber was ich mich frage, ist: Wie ist er überhaupt ins Haus gelangt, wenn die Brücke hochgezogen war?«
    »Ah, ja, das ist allerdings die Frage«, sagte Barker.
    »Wann wurde sie hochgezogen?«
    »Das war gegen sechs Uhr«, sagte Ames, der Butler.
    »Ich habe gehört«, sagte der Sergeant, »daß sie normalerweise bei Sonnenuntergang heraufgezogen wird.
    Das wäre in dieser Jahreszeit eher gegen halb fünf statt um sechs gewesen.«
    »Mrs.Douglas hatte Gäste zum Tee«, erwiderte Ames. »Ich

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