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Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht

Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht

Titel: Sherlock Holmes - Das Tal der Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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hinzugefügt.«
    »Und was war das?« fragte Holmes wißbegierig.
    »Nun, zunächst habe ich mir einmal den Hammer angesehen. Dr. Wood war da und hat mir geholfen. Wir konnten keine Anzeichen von Gewalt an ihm entdecken. Ich hatte gehofft, daß wir Spuren darauf finden würden, falls Mr. Douglas sich mit dem Hammer verteidigt hätte, bevor er ihn auf den Teppich hatte fallen lassen. Aber wir fanden keinen Blutfleck an ihm.«
    »Das beweist natürlich noch gar nichts«, bemerkte Inspektor MacDonald. »Es ist schon mancher mit dem Hammer umgebracht worden, ohne daß Spuren auf dem Hammer zu finden waren.«
    »Richtig! Es beweist nicht, daß der Hammer nicht benutzt worden ist. Aber wenn wir Blutflecken
    gefunden hätten, so hätte uns das weitergeholfen. Tatsächlich war da nichts. Danach habe ich mir das Gewehr näher angesehen. Ich habe die Munition identifiziert: Es waren Jagdpatronen für die Rehjagd, und wie Sergeant Wilson richtig bemerkt hat, waren die Abzüge mit Draht zusammengebunden, so daß, wenn man den hinteren Abzug zog, beide Läufe gleichzeitig abgefeuert wurden. Wer immer sich das
    ausgedacht und ausgeführt hat, der war nichtgewillt, seinem Opfer eine Chance zum Entkommen zu
    geben. Das abgesägte Gewehr war nicht mehr als 60cm lang und konnte leicht unter einem Mantel
    versteckt werden. Es war keine vollständige Herstellerfirma angegeben, nur die eingeprägten Buchstaben
    >P E N< fanden sich auf der Riefe zwischen den Läufen. Der Rest des Namens ist mit abgesägt worden.«
    »Ein großes P, das nach oben hin in einen Kringel ausläuft, und das E ein bißchen kleiner und das N
    ebenso?«, fragte Holmes.
    »Genau.«
    »Pennsylvania, Small Arms Company — eine sehr bekannte amerikanische Firma«, sagte Holmes.
    White Mason starrte meinen Freund an, wie ein kleiner Dorfarzt den großen Spezialisten aus der Harley Street ansehen mag, von dem ein einziges Wort genügt, um Schwierigkeiten zu lösen, die dem anderen schwer zu schaffen gemacht haben.
    »Das ist wirklich hilfreich, Mr. Holmes. Ganz sicherlich haben Sie recht. Wunderbar! Wirklich
    wunderbar! Haben Sie die Namen aller Feuerwaffenhersteller im Kopf?«
    Holmes fegte die Frage mit einer Handbewegung zur Seite.
    »Ohne Zweifel ist es ein amerikanisches Gewehr«, fuhr White Mason fort. »Ich meine einmal gelesen zu haben, daß Gewehre mit abgesägtem Lauf in einigen Teilen Amerikas benutzt werden. Abgesehen davon, daß der Name auf dem Lauf stand, war mir der Gedanke auch schon gekommen. Einige Anzeichen
    sprechen also dafür, daß der Mann, der ins Haus eingedrungen ist und den Hausherren getötet hat,
    Amerikaner war.«
    MacDonald schüttelte den Kopf. »Mann, Sie sind etwas voreilig«, sagte er. »Ich habe bis jetzt keine Beweise, daß überhaupt ein Fremder im Haus war.«
    »Das offene Fenster, das Blut auf der Fensterbank, die seltsame Karte, Fußabdrücke in der Ecke, das Gewehr!«
    »Nichts, was man nicht auch arrangieren könnte. Mr, Douglas war Amerikaner oder hat doch zumindest lange in Amerika gelebt, ebenso Mr. Barker. Sie brauchen keine Amerikaner von außen hereinzubringen, um eine Erklärung für amerikanisches Vorgehen zu haben.«
    »Ames, der Butler-«
    »Was ist mit ihm? Ist er verläßlich?«
    »Er war zehn Jahre lang bei Sir Charles Chandos — ist treu wie Gold. Bei Douglas ist er von der Zeit an, seit dieser das Haus übernommen hat. Das war vor fünf Jahren. Er hat niemals ein Gewehr dieser Art im Haus gesehen.«
    »Das Gewehr ist so hergerichtet, damit man es verstecken kann. Darum wurden die Läufe abgesägt. Es paßt in jede Schachtel. Wie könnte er schwören, daß niemals ein solches Gewehr im Hause war?«
    »Na gut, jedenfalls hat er es vorher nicht gesehen.«
    MacDonald schüttelte seinen schottischen Dickkopf. »Ich bin immer noch nicht überzeugt davon, daß da ein Fremder im Haus war«, sagte er. »Ich bitte Sie, doch einmal zu erwääägen« — sein heimatlicher Akzent kam mit voller Stärke durch, als er sich ins Argumentieren hineinsteigerte—, »ich bitte Sie, doch einmal zu erwääägen, wie kompliziert das wird, wenn Sie annehmen, daß das Gewehr von außen
    hereingebracht wurde und alle diese mysteriösen Dinge eine Person verübt hat, die von draußen kam. O
    Mann, das ist doch einfach nicht zu bewerkstelligen! Das geht doch geradewegs über jeden gesunden Menschenverstand! Bitte, Mr. Holmes, können Sie die Sache anders beurteilen, nach allem, was wir
    gehört haben?«
    »Tragen Sie doch einmal Gründe

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