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Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville

Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville

Titel: Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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davon ab, daß er herauskommt, bevor der Nebel den Pfad erreicht hat.«
    Über uns stand der Nachthimmel in schöner Klarheit. Die Sterne schienen hell, und der Halbmond tauchte die Landschaft in ein sanftes, Ungewisses Licht. Vor uns lag wie eine dunkle Masse das Haus. Sein zackiges Giebeldach und die hohenSchornsteine hoben sich scharf gegen den silbrig glitzernden Himmel ab. Breite Streifen goldenen Lichtes aus den unteren Fenstern erstreckten sich über den Obstgarten und das Moor.
    Eines von ihnen erlosch plötzlich. Die Dienstboten hatten die Küche verlassen. Übrig blieb nur die Lampe im Wohnzimmer, wo die beiden Herren, der mörderische Gastgeber und sein ahnungsloser Gast, Zigarren rauchten und miteinander plauderten.
    Mit jeder Minute schob sich die weiße, wattige Fläche, die schon die Hälfte des Moores bedeckte, näher und näher an das Haus heran. Schon woben die ersten dünnen Nebelfahnen über den goldenen
    Lichtflecken vor den Fenstern. Der hintere Teil des Obstgartens war schon nicht mehr sichtbar, und die Bäume ragten nur noch aus einem brodelnden weißen Dunst heraus. Wir beobachteten, wie die
    Nebelschwaden um die beiden Ecken des Hauses gekrochen kamen und sich langsam zu einer dicken
    Nebelbank zusammenrollten. Darüber schwammen das obere Geschoß und das Dach wie ein seltsames
    Schiff auf einem schattenhaften Meer.
    Holmes schlug erregt mit der Hand gegen den Fels und stampfte voller Ungeduld mit dem Fuß auf.
    »Wenn er nicht in einer Viertelstunde draußen ist, wird der Pfad vom Nebel zugedeckt sein. In einer halben Stunde können wir nicht mehr die Hand vor Augen sehen.«
    »Hinter uns steigt der Boden an. Sollten wir uns nicht etwas weiter zurückziehen, damit wir höher stehen?«
    »Ja, ich glaube, das wäre ganz gut.«
    So drängte uns die Nebelwand immer weiter zurück, bis wir schließlich eine halbe Meile vom Haus entfernt waren. Und noch immer trieb das dichte, weiße Nebelmeer, dessen Oberfläche im Mondlicht silbrig glänzte, langsam und unaufhaltsam näher.
    »Wir gehen zu weit«, sagte Holmes. »Wir dürfen es nicht riskieren, daß er überholt wird, bevor er uns erreichen kann. Diese Stellung hier müssen wir auf jeden Fall halten.« Er ließ sich auf die Knie nieder und hielt das Ohr an den Erdboden. »Gott sei Dank, ich glaube, ich höre ihn kommen.«
    Das Geräusch schneller Schritte durchbrach die Stille des
    Moores. Wir kauerten hinter Felsblöcken und starrten gespannt in die silbergekrönte Nebelbank vor uns.
    Die Schritte kamen näher, und plötzlich trat der Mann, auf den wir gewartet hatten, wie durch einen Vorhang aus dem Nebel heraus. Er schaute sich überrascht um, als er plötzlich aus dem Nebel auftauchte und den sternenklaren Nachthimmel über sich hatte. Dann eilte er hurtig auf dem Pfad dahin, kam dicht an unserem Versteck vorbei und schritt dann langsamer hinter uns die lange Steigung hinauf. Als er so dahinging, schaute er ständig über die Schulter zurück wie ein Mensch, der sich keineswegs sicher fühlt.
    »Pst!« zischte Holmes, und ich hörte das scharfe Klicken einer Pistole, die entsichert wird. »Paßt auf! Er kommt!« Mitten aus dem Herzen der langsam vorankriechenden Nebelbank kam ein leichtes, aber
    lebhaftes und kontinuierliches Trommelgeräusch. Die Nebelbank war noch fünfzig Meter von unserem Versteck entfernt. Wir starrten alle drei in den heranschleichenden Nebel und fragten uns, was für ein Schreckgespenst wohl aus ihm herauskommen würde. Ich war an Holmes' Seite, und für einen
    Augenblick sah ich sein Gesicht. Er war blaß, aber siegesgewiß, und seine Augen leuchteten im
    Mondschein.
    Doch plötzlich bekamen sie etwas Starres, und seine Lippen öffneten sich vor Erstaunen. Einen
    Augenblick später gab Lestrade einen Entsetzensschrei von sich und warf sich mit dem Gesicht auf die Erde. Ich sprang auf die Beine, meine Hand griff nach der Pistole, aber mein Verstand war wie gelähmt vom Anblick der gräßlichen Erscheinung, die aus dem Dunkel des Nebels auf uns zugesprungen kam. Ein Hund war es, ein riesiger, pechschwarzer Hund, aber ein Hund, wie ihn noch keines Menschen Auge je gesehen hatte. Feuer sprühte aus seinem offenen Maul und die Augen glühten wie feurige Kohlen. Seine Schnauze, sein Leib waren von flackernden Flammen umgeben. Kein noch so verwirrtes Gehirn konnte sich etwas so Grauenhaftes und Entsetzliches wie dieses finstere Ungeheuer vorstellen.
    In großen Sätzen sprang die riesige Bestie den Pfad entlang, unserem

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