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Sherlock Holmes - gesammelte Werke

Sherlock Holmes - gesammelte Werke

Titel: Sherlock Holmes - gesammelte Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anaconda
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behilflich sein können.‹
    ›Es enthält jedenfalls ein zweites Geheimnis‹, sagte ich, ›das mir noch weit interessanter zu sein scheint als das erste. Möglich, dass uns auch dieses klar wird, sobald wir jenes gelöst haben. – Nichts für ungut, Musgrave, aber Ihr Hausmeister muss ein sehr kluger Mann gewesen sein, wenigstens hat er mehr Scharfsinn bewiesen als zehn Generationen seiner Herren.‹
    ›Ich verstehe Sie nicht recht‹, meinte Musgrave, ›das Papier scheint mir doch keinerlei praktischen Zweck zu haben.‹
    ›Das möchte ich bestreiten, mir scheint es ein Dokument von ungewöhnlicher Wichtigkeit, und Brunton war ohne Zweifel derselben Ansicht. Vermutlich hat er es schon früher gesehen als in jener Nacht, da Sie ihn ertappten.‹
    ›Wohl möglich; wir gaben uns keine Mühe, es zu verbergen.‹
    ›Er wollte sich bei jener letzten Gelegenheit nur noch einmal alles ins Gedächtnis zurückrufen, wie mir scheint. – Sie erwähnten ja auch eine Art Karte oder einen Plan, den er bei Ihrem Erscheinen in die Tasche steckte, nicht wahr?‹
    ›Ganz recht. Aber was ging denn Brunton unser alter Familienbrauch an, und was soll das Kauderwelsch überhaupt bedeuten?‹
    ›Das würde man wohl ohne allzu große Schwierigkeit herausfinden können‹, sagte ich. ›Wenn Sie nichts dagegen haben, fahren wir mit dem ersten Zug zusammen nach Sussex, um die Sache an Ort und Stelle etwas genauer zu untersuchen.‹
    Noch am selben Nachmittag trafen wir in Hurlstone ein. Vielleicht haben Sie einmal eine Abbildung des berühmten alten Schlosses gesehen oder eine Beschreibung davon gelesen. Ich erwähne nur, dass es in Form eines lateinischen L gebaut ist; der lange Arm ist der neuere Teil, während der kürzere den alten Bau als Flügel darstellt, an den das andere angebaut wurde. Über dem niedrigen, schweren Türgerüst in der Mitte des Flügels ist die Jahreszahl 1607 eingemeißelt, aber alle Sachverständigen stimmen darin überein, dass Balken und Mauerwerk in Wirklichkeit bedeutend älter sind. Die furchtbar dicken Wände und die winzigen Fenster des alten Schlosses veranlassten die Familie im letzten Jahrhundert den Neubau zu unternehmen; der alte Flügel wurde überhaupt nur noch als Vorratshaus und Keller benutzt. Ein prachtvoller Park mit herrlichen alten Bäumen umgab das Haus; der Weiher, von dem mein Klient gesprochen hatte, lag dicht an der breiten Allee, etwa zweihundert Meter vom Wohngebäude.
    Ich war bereits fest überzeugt, Watson, dass die drei Rätsel im Grunde nur ein einziges waren und wir bloß den Musgrave-Katechismus richtig zu verstehen brauchten, um Aufschluss darüber zu erhalten, was aus Rahel Howells und dem verschwundenen Hausmeister geworden sei. – So wandte ich denn meine ganze Aufmerksamkeit dem seltsamen Schriftstück zu. Warum lag wohl dem langjährigen Diener der Familie so viel daran, die alte Formel zu untersuchen? Offenbar, weil er etwas darin sah, was allen Gliedern dieses Adelsgeschlechts seit Jahrhunderten entgangen war und wovon er sich einen persönlichen Vorteil versprach. Was konnte das sein und welchen Einfluss hatte es auf sein Geschick gehabt?
    Beim Lesen des Katechismus war mir gleich klar geworden, dass die angegebenen Maße sich auf einen Platz beziehen müssten, auf den der übrige Inhalt der Urkunde hinwies. Ließ sich dieser Platz finden, so kam man vielleicht dem Geheimnis auf die Spur, welches die alten Musgraves auf so absonderliche Art verewigt hatten. Zwei Wegweiser halfen uns von Anbeginn der Untersuchung – eine Eiche und eine Ulme. In Bezug auf die Eiche war kein Zweifel möglich. Gerade dem Haus gegenüber, links von der Allee, erhob sich ein wahrer Patriarch unter den Bäumen, die herrlichste Eiche, die ich je gesehen habe.
    ›Sie wuchs gewiss schon hier, als der Katechismus aufgesetzt wurde‹, äußerte ich im Vorbeifahren.
    ›Vermutlich schon vor der Eroberung Englands durch die Normannen‹, versetzte mein Klient, ›der Baum hat einen Umfang von 23 Fuß.‹
    Das war ein fester Punkt, von dem ich ausgehen konnte.
    ›Haben Sie auch ebenso alte Ulmen?‹, fragte ich.
    ›Eine uralte Ulme stand dort drüben, aber vor zehn Jahren wurde sie vom Blitz getroffen, und man hat den Stumpf abgehauen.‹
    ›Kann man die Stelle noch sehen?‹
    ›Jawohl.‹
    ›Andere Ulmen gibt es nicht?‹
    ›Nein, aber eine Menge Buchen.‹
    ›Bitte zeigen Sie mir den Standort jener Ulme.‹
    Wir fuhren in unserem leichten Jagdwagen am Schloss vor, und Musgrave

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