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Sherlock Holmes und das Druidengrab

Sherlock Holmes und das Druidengrab

Titel: Sherlock Holmes und das Druidengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisha Bionda
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Straßen eilte, meine Rechte in der Tasche, in der mein Revolver steckte, wünschte ich mir, ich könnte seinen Optimismus teilen. Zu allem Überfluss grollte es über mir am Himmel. Das Gewitter, auf das ganz London so sehnsüchtig gewartet hatte, würde heute Nacht losbrechen und der Stadt hoffentlich Erleichterung bringen. Für mich konnte es zu keinem unpassenderen Zeitpunkt kommen.
    „Dr Watson.“ Es war einer der Straßenjungen. „Ich habe Sie schon gesucht, Sir.“
    Tatsächlich war der Junge ziemlich außer Atem. Er reichte mir ein Stück Papier. „Von Mr Holmes.“
    Mit zitternden Fingern faltete ich den Zettel auseinander, darauf stand nur ein Straßenname und eine Hausnummer. Ich kannte die Straße; sie lag am Hafen, also in der Nähe.
    „Und das ist von Holmes?“
    Der Junge nickte. Ich gab ihm einige Münzen und machte mich eilig auf den Weg.

    Mein Ziel war ein heruntergekommenes Mietshaus. Inzwischen war das Grollen lauter geworden. Der erste Blitz zuckte über den Himmel und erleuchtete einen Lidschlag lang alles taghell. Ohne diesen Blitz wäre es um mich geschehen gewesen, denn er enthüllte die Kreatur, die neben dem Eingang hinter einem Haufen Abfall auf mich lauerte. Die leeren Augen und das bleiche, fratzenhaft verzogene Gesicht mit dem blutverschmierten Mund werden mich noch lange in meinen Alpträumen heimsuchen. Plötzlich tauchte wie aus dem Nichts ein Schatten auf. Ein dumpfer Schlag, mein Angreifer ging zu Boden und ich wurde am Oberarm gepackt und in den Hauseingang des Nebengebäudes gezogen. Noch ehe ich meinem Retter danken konnte, legte sich eine Hand auf meinem Mund. „Ruhig, mein Freund“, hörte ich Holmes’ Stimme an meinem Ohr. „Das Haus wimmelt von denen.“
    Ich nickte und die Hand verschwand von meinem Mund. „Ich war schon am Nachmittag hier“, flüsterte er. „Nach meiner Recherche im Museum und der Bibliothek suchte ich die Straße auf, in der unsere Freundin angeblich ermordet wurde, und von da aus war es ein Leichtes, ihr Versteck zu finden. Ich habe ein kleines Spektakel vorbereitet. Wir sollten anfangen, bevor uns der Regen einen Strich durch die Rechnung macht.“
    Das Spektakel bestand aus Schießpulver und Feuerwerkskörpern. Das Ganze machte einen Höllenlärm, und schon bald fing das Gebäude Feuer. 
    „Die Bewohner?“
    Holmes schüttelte den Kopf. „Ermordet von den Bestien.“
    Das Feuer fraß sich in rasender Geschwindigkeit bis in die oberen Stockwerke empor. Helle Flammen loderten in den schwarzen Himmel und schienen nach den Blitzen zu greifen, die nun in rascher Reihenfolge aufzuckten. Noch regnete es nicht. Mit einem wütenden Schrei sprang eine Gestalt aus einem der oberen Fenster und landete katzengleich auf dem Pflaster. Offensichtlich nahm Irene Adler es meinem Freund sehr übel, dass er sie erneut wie schon bei ihrem ersten Zusammentreffen mittels Feuer unter Zugzwang setzte. Sie hatte uns entdeckt und näherte sich langsam unserem Versteck. Die einst so schönen Lippen umspielte ein böses Lächeln. Ihre schmale Gestalt wurde von dem Widerschein der Flammen umspielt. Dies war ohne Zweifel Miss Adler – und doch war sie es auch nicht. Die Kreatur vor uns war erfüllt von finsterster Bösartigkeit, wie ich sie noch niemals vorher gesehen hatte. Von der sanften Schönheit und Anmut, die diese Frau einmal ausgestrahlt hatte, war nichts geblieben. Ich griff nach meinem Revolver. 
    „Wie konntet ihr es wagen?“, zischte das Wesen.
    Holmes’ Blick war kalt. „Watson.“
    Ich zog meine Pistole und schoss so lange auf die Frau, bis die Trommel leer war und sie am Boden lag. „Sie ist nicht tot“, warnte ich Holmes. Der nickte. „Wir müssen sie pfählen und köpfen“, sagte er so ruhig, als würde er über das Wetter reden.
    In diesem Moment erhob sich Irene Adler. Die Kugeln hatten ihr nicht geschadet, aber sie noch wütender gemacht. Mit gebleckten Zähnen kam sie näher und hatte dabei trotz ihrer Schönheit nichts Menschliches mehr an sich. Hastig griff Holmes in seine Tasche und zog ein handtellergroßes Kreuz hervor. Er hielt es zwischen uns und die Kreatur, die tatsächlich zurückwich. Zischend starrte sie das Kreuz an, dann drehte sie sich plötzlich um und rannte fort. Ich machte Anstalten, ihr zu folgen, doch Holmes legte mir die Hand auf die Schulter.
    „Nicht! Gegen dieses Wesen können wir nichts ausrichten.“
    „Aber sie flieht!“
    „Nicht vor uns, mein Freund, sondern vor dem Licht.“
    Tatsächlich dämmerte es

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