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Sherlock Holmes und die Shakespeare-Verschwörung (German Edition)

Sherlock Holmes und die Shakespeare-Verschwörung (German Edition)

Titel: Sherlock Holmes und die Shakespeare-Verschwörung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Preyer
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Herr!
    Gloster:
    Es gibt dort eine Klippe, deren Rand
    nach unten bricht in eine jähe Tiefe.
    Zu dieser Schanze führe mich, dann geh.
    Dein karges Leben wendet sich zum Bessern,
    denn ich belohne dich. An jenem Ort
    bedarf ich keines Führers mehr.
    Und dann«, fuhr Myra fort, »springt der blinde Alte.«
    »Das ist eine schöne Geschichte. Aber soweit ich mich an den Text erinnere, ist dieses späte Glück für Gloster nicht von Dauer. Er stirbt kurz darauf«, wandte Stephen ein.
    »Glück war für den Verfasser dieser Stücke ein flüchtiger Gast auf diesem kalten Stern. Menschen ermöglichen anderen Menschen kurze Augenblicke des Glücks, dann wird es wieder dunkel und eiskalt.«
    »Amen.«
    »Was für ein gefühlloses Wesen du doch bist, Stephen.«
    »Das täuscht, Myra.«

 
     
KAPITEL 9
     
DER ERSTE STEIN IST GEFALLEN
     
     
    Der Touristenbus, in dem Myra und Stephen durch den Regen Schottlands fuhren, bremste so scharf, daß ein Mann, der sich gerade nach vorne bewegte, zu Boden geworfen wurde und Gepäckstücke aus den Ablagen fielen.
    Der Fahrer öffnete die Tür, an die heftig geklopft wurde, dann drang eine Gruppe von vier Männern in weiten schwarzen Mänteln mit Masken über den Gesichtern in den Bus. Die Männer trugen Pistolen. Drei von ihnen kamen geradewegs auf Stephen Moriarty und seine Begleiterin zu.
    »Keine Angst. Das kriegen wir hin«, flüsterte Stephen. »Wir leisten vorerst keinen Widerstand.«
    »Ich hab das auch nicht vor«, sagte Myra mit zitternder Stimme.
    Der vierte Mann war im vorderen Bereich des Busses geblieben. Er forderte den Chauffeur, die Fremdenführerin und die Fahrgäste mit vorgehaltener Waffe auf, sich absolut ruhig zu verhalten, ansonsten gäbe es Tote.
    Einige hundert Meter entfernt stand eine geschlossene Kutsche, in die man die beiden bugsierte.
    Es war bereits dunkel, als man wieder auf Sterling Castle ankam. Über Stephens und Myras Mund hatte man Tücher gebunden.
    Mit einem Schlüssel öffnete einer der Truppe die Eisentür am Fuß des Heizturms und stieß die beiden hinein.
    Über eine schmale Treppe, die in vielen Windungen nach oben führte, gelangten sie durch eine Metalltür in den Vorraum zum Tresor, in dem das Geheimnis um Shakespeare ruhte.
    »Sie sind eingetroffen«, rief einer der Entführer.
    Hallende Schritte näherten sich über die Treppe. Ein Mann, der sowohl Myra als auch Stephen unbekannt war, etwa im Alter Stephen Moriartys, trat in den Raum.
    Der athletisch wirkende Mann im schwarzen Mantel hielt einen Stab in der rechten Hand. Einen Stab, an dessen Ende sich ein rechteckiges Stück Eisen mit Buchstaben in Spiegelschrift befand.
    »Die Lampe, Marston«, befahl er einem der Entführer, der eine Lötlampe mit Gaskartusche bereithielt. »Ergreift das Mädchen!«
    Die Stimme, dachte Myra Hall. Ich kenne die Stimme.
    Der Mann legte das Brandingeisen auf die Bodenfliesen und zündete die Flamme der Lampe. Er heizte die Buchstaben auf, bis sie rot glühten, während zwei der Männer versuchten, der sich heftig wehrenden Myra die Bluse aus der Hose zu ziehen und ihren Bauch zu entblößen.
    UND JETZT IST ES VOLLBRACHT las Stephen auf dem Eisen.
    »Sie wird markiert, wenn Sie das Tor nicht öffnen, Mr. Moriarty«, sagte der Mann.
    »Keine Hast, ich öffne es natürlich. Aber lassen Sie das Mädchen frei. Das macht mich nervös. Und wenn ich eine Zahl falsch eingebe, fliegen wir in die Luft.«
    »Danke für den Hinweis«, lächelte der Mann. »Bindet sie aneinander.«
    Die Männer schlangen Seile um die beiden, so daß sie Rücken an Rücken aneinander gefesselt waren.
    »Ich hätte gute Lust, sie zu verzieren«, meinte der Vierzigjährige im schwarzen Mantel und näherte sich mit dem glühenden Eisen dem Körper von Myra.
    »Dann werden Sie nie in den Tresor kommen«, sagte Stephen kühl.
    »Schweig, du Idiot!«, schrie der Mann und zielte mit dem Brandingeisen auf Moriarty, ließ es aber sinken. »Es paßt nicht. Der Spruch paßt nicht zu ihm«, meinte er resignierend.
    »Was würden Sie mir denn gerne einbrennen?«
    »QUIEK, QUIEK! SO SCHREIT DAS FERKEL, DAS MAN SPIESST.«
    »Aha. Eine Frage noch …«
    »Gern. Wir sind nicht in Eile«, meinte der Mann.
    »Warum der ganze Zauber?«
    »Warum wir uns das antun? Warum wir eingreifen?«
    »Warum Sie so leichtfertig mit menschlichem Leben umgehen?«
    »Es gibt ein höheres Gut als das Leben von Einzelpersonen. Es geht um die Stabilität dieses Landes.«
    »Wie dem auch sei, ich werde jetzt das Tor

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