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Showalter Gena-Die Botschaft

Showalter Gena-Die Botschaft

Titel: Showalter Gena-Die Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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sie sich das Haar über die Schulter zurückwarf. „Irgendwie schon. “
    Auf keinen Fall grinsen . Er wusste, sie war sich sicher und ließ nur ihre gemeine Seite aufblitzen.
    Und jetzt mussten sie nur noch herausfinden, was um sie herum vor sich ging.
    Endlich kamen sie nach Tulsa. Hier waren die Bäume dichter als in Oklahoma City, und es gab ein paar mehr Hügel. Die Gebäude hier waren aus Sandstein und Stuck, Ziegeln und Holzverkleidungen, manche hoch, manche niedrig, manche schmal, manche breit. Der Himmel bildete dazu einen bedrückenden Hintergrund, dunkelgraue vor regenschweren Wolken.
    Das Gebäude von After Moonrise kam in Sicht. Es war acht Stockwerke hoch, und mit seinen getönten Scheiben und dem Wasserfall vor dem Eingang gehörte es zu den eleganteren Bauwerken der Stadt. Die Eingangstüren bildeten einen hohen Bogen und schufen einen einladenden ersten Eindruck.
    Er stellte seinen Wagen auf einem der wenigen freien Plätze ab, stieg aus und ging auf die andere Seite, um Harper behilflich zu sein, die das mit einem Laken verhüllte Gemälde in Händen hielt. Sie lächelte ihm dankbar zu, und er konnte nicht anders, als ihr eine Haarsträhne aus dem perfekten Gesicht zu streichen und zu genießen, wie weich sich ihre ebenso perfekte seidige Haut anfühlte.
    Sie lehnte sich an ihn und schloss halb die Augen – aber nicht, ehe er ein Aufblitzen des Zweifels darin bemerkte. Es hatte nichts mit ihm zu tun, sondern mit dem bevorstehenden Treffen, da war er sich sicher. Sie rechnete damit, dass man ihrgleich erzählte, sie hätte den Tod ihrer besten Freundin vorhergesehen. Und er wusste auch, dass ein Teil von ihr befürchtete, dass sie nichts unternehmen konnte, um diesen Tod zu verhindern. Er wusste es, weil er mit den gleichen Gedanken zu ringen hatte.
    „Lass mich dir eine Frage stellen“, sagte er. „Als du zum ersten Mal an meine Tür geklopft hast, was hättest du getan, wenn ich dich rausgeschmissen hätte, ohne dir zuzuhören?“
    Sie legte die Stirn in Falten und schien ernsthaft über ihre Antwort nachzudenken. „Ich glaube, ich hätte dich so lange genervt, bis du alles getan hättest, um mich loszuwerden. Sogar zugehört. “
    Genau wie er es sich gedacht hatte. „Wie hättest du mich genervt?“
    Sie zuckte mit ihren zarten Schultern. „Unaufhörlich an deine Tür geklopft, wie ein Hündchen an deinen Fersen geklebt und dir irgendwann das Gemälde unter die Nase gehalten. “
    „Dazu hätte es Nerven aus Stahl gebraucht. “
    „Ich poliere meine jeden Abend. Und?“
    Wieder genau das, was er erwartet hatte. Er versuchte nicht zu grinsen, während er sagte: „Ich wollte dich nur daran erinnern, dass du welche hast. “ Dann griff er ihre Hand, nahm ihr mit der anderen das Gemälde ab und zog sie zum Eingang.
    Während sie den Gehsteig überquerten, hörte er, wie sie leise betete: „Herr, gib mir die Kraft zu hören, was ich hören muss, und zu tun, was ich tun muss. Danke. “
    Eine Glocke erklang, als sie das Gebäude betraten. Leise Musik spielte im Hintergrund. Es war bedeutend wärmer hier drin, statt neblig und kalt war es trocken und schweißtreibend heiß. Der Duft von Räucherstäbchen hing in der Luft, süß und würzig und irgendwie gleichzeitig angenehm und abstoßend. Seine Nasenlöcher brannten, aber er ertrug es, wie man ein notwendiges Übel eben ertrug.
    Er sah sich um und nahm jedes noch so kleine Detail wahr. Es gab einen Empfangstresen, einen langen Tisch mit Kaffee und Erfrischungen und ein Wartezimmer mit großen, gemütlich aussehenden Sesseln.
    Sechs Leute – vier Männer und zwei Frauen – warteten in diesen Sesseln, aber nur ein kleines dunkelhaariges Mädchen, das auf dem Schoß seiner Mutter saß, beachtete Harper und ihn. Es lächelte und winkte, und Levi winkte ganz bezaubert zurück. Die Mutter sah zu ihm hin, runzelte die Stirn und ermahnte dann ihre Tochter sanft, sie solle sich benehmen und sich um ihren eigenen Kram kümmern.
    Die Frau an der Rezeption war abwechselnd damit beschäftigt, ans Telefon zu gehen und etwas in ihren Computer zu tippen. Sie war Mitte fünfzig, hatte die Haare pechschwarz gefärbt und trotz ihrer sonnengegerbten Haut sehr hübsche Gesichtszüge. Sie sah auf, als Harper und er sich näherten …
    Und kreischte laut.
    Sie presste sich eine flatternde Hand aufs Herz und sprang auf. „Was wollen Sie hier?“
    Er war es gewohnt, Leuten einen Schreck einzujagen, so grimmig und ernst, wie er immer aussah. Aber Kreischen und

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