Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman
stattgefunden hat, und deshalb stand auf dem Papier, das ich unterschrieb: »Ich, Richard P. Feynman, überlasse für die Summe von einem Dollar der Regierung diese Idee ...«
Ich unterschrieb.
»Wo ist mein Dollar?«
»Das st bloß eine Formalität«, sagt er. »Wir haben keine Mittel bereitgestellt, um einen Dollar zu bezahlen.«
»Sie haben es so hingestellt, daß ich für den Dollar unterzeichne «, sage ich. »Ich will meinen Dollar!«
»Das ist doch lächerlich«, protestiert Smith.
»Nein, das ist es nicht«, sage ich. »Das ist ein rechtsgültiges Dokument. Sie haben mich das unterschreiben lassen, und ich bin ein ehrlicher Mensch. Wenn ich etwas unterschreibe, das besagt, daß ich einen Dollar bekommen habe, dann muß ich einen Dollar bekommen. Damit kann man keine Spielchen treiben.«
»Schon gut, schon gut!«, sagt er entnervt. »Ich gebe Ihnen einen Dollar, aus meiner eigenen Tasche!«
»O. k.«
Ich nehme den Dollar, und ich weiß, was ich tun werde. Ich gehe runter ins Lebensmittelgeschäft und kaufe für einen Dollar - was damals ziemlich viel war - Plätzchen und Süßigkeiten, zum Beispiel diese Schokoladenbonbons mit Marshmallow drin, eine ganze Menge davon.
Ich komme zurück ins theoretische Labor und verteile sie: »Alle mal herhören, ich habe was gewonnen! Hier, ein Plätzchen für dich! Ich habe was gewonnen! Einen Dollar für mein Patent! Ich habe einen Dollar für mein Patent gekriegt!«
Jeder, der so ein Patent hatte - und eine Menge Leute hatten welche eingeschickt -, jeder kommt zu Hauptmann Smith gelaufen: Sie wollen ihren Dollar.
Zuerst blecht er sie aus eigener Tasche, aber bald merkt er, daß das ein Aderlaß werden wird! Er bemühte sich wie irre, einen Fonds einzurichten, von dem er die Dollars nehmen konnte, auf denen diese Kerle bestanden. Ich habe keine Ahnung, wie er das abgerechnet hat.
Du fragst sie einfach?
In der ersten Zeit, als ich in Cornell war, stand ich im Briefwechsel mit einem Mädchen, das ich in New Mexico kennengelernt hatte, als ich an der Bombe arbeitete. Als sie einen anderen Burschen erwähnte, den sie kannte, überlegte ich mir, daß es wohl besser wäre, rasch am Ende des Semesters hinzufahren und zu versuchen, die Situation zu retten. Aber als ich hinkam, fand ich heraus, daß es zu spät war, und so landete ich in einem Motel in Albuquerque mit einem freien Sommer und nichts zu tun.
Das Casa Grande Motel lag an der Route 66, der Hauptstraße, die durch die Stadt führt. Drei Häuser weiter gab es einen kleinen Nachtklub, in dem Darbietungen stattfanden. Da ich nichts zu tun hatte und gern Leute in Bars beobachtete und kennenlernte, ging ich sehr oft in diesen Nachtklub.
Als ich das erste Mal hinging, unterhielt ich mich mit einem Typen an der Bar, und uns fiel ein ganzer Tisch mit hübschen jungen Frauen auf - ich glaube, sie waren TWA- Stewardessen -, die einen Geburtstag feierten oder so etwas Ähnliches. Der andere meinte: »Na los, geben wir uns einen Ruck und fordern wir sie zum Tanzen auf.«
Wir baten also zwei von ihnen zum Tanz, und nachher luden sie uns ein, mit bei den anderen Mädchen am Tisch zu sitzen. Nach ein paar Drinks kam der Kellner vorbei: »Möchte jemand was bestellen ?«
Ich machte gern Betrunkene nach, und obwohl ich völlig nüchtern war, wandte ich mich an das Mädchen, mit dem ich getanzt hatte, und fragte sie lallend: »MÖCHsteirgendwas?«
»Was können wir denn bestellen?« fragt sie.
»Alllllllllllles, was ihr wollt - ALLES!«
»Na gut! Wir nehmen Champagner!« sagt sie vergnügt.
Darauf sage ich mit lauter Stimme, so daß jeder in der Bar es hören kann: »O. k.! Ch-ch-champagner für alle!«
Da höre ich, wie mein Freund mit meinem Mädchen spricht und sagt, was für ein gemeiner Trick das sei, »dem die ganze Kohle abzunehmen, weil er einen sitzen hat«, und mir kommt allmählich zu Bewußtsein, daß ich vielleicht einen Fehler gemacht habe.
Na ja, freundlicherweise kommt der Kellner zu mir, beugt sich herab und sagt leise: »Sir, das macht sechzehn Dollar die Flasche. «
Ich beschließe, die Idee mit dem Champagner für alle fallenzulassen, deshalb sage ich noch lauter als vorher: »VERGESSEN SIE'S!«
So war ich reichlich überrascht, als der Kellner ein paar Augenblicke später mit diesem ganz tollen Zeug wieder an den Tisch kam: ein weißes Tuch über dem Arm, ein Tablett voller Gläser, ein Kübel voller Eis und eine Flasche Champagner. Er hatte gedacht, ich hätte gemeint: »Vergessen Sie den
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