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Sieben Jahre und eine Nacht

Sieben Jahre und eine Nacht

Titel: Sieben Jahre und eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Rose
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Flynn die Zähne aufeinander. Unglaublich, wie boshaft seine Mutter war! „Damit du es weißt: Renee ist weder eine Last noch eine Peinlichkeit! In Wahrheit ist sie die Einzige, der mein Wohl wirklich am Herzen liegt.“
    Gerade deshalb ließ sich ihr Verschwinden so schwer erklären … War sie vielleicht in der Überzeugung gegangen, dass es für ihn so besser war?
    „Da irrst du dich, Flynn. Ich will nur dein Bestes. Und dazu gehört, dass du eine passende Frau findest, die dich glücklich macht.“
    „So glücklich, wie du in deiner Ehe warst?“
    „Ich weiß nicht, was du meinst“, sagte Carol und hob trotzig das Kinn.
    „Hast du Vater eigentlich je geliebt? Aufgefallen ist es mir jedenfalls nie. Du hast ihn toleriert, weil er dir ein Leben im Luxus ermöglicht hat. Uns Kinder hast du vermutlich nur bekommen, weil es von dir erwartet wurde. Außerdem war dadurch garantiert, dass Dad dich auf jeden Fall finanziell unterstützen musste.“
    „Das ist nicht wahr.“
    Aber Flynn wusste genug. Nur zu gut erinnerte er sich an ein Elternhaus, in dem es an Zuneigung gefehlt und der Vater die meiste Zeit im Büro verbracht hatte. Erst Renee mit ihrem Humor, ihrer Großzügigkeit und Klugheit hatte den Weg zu Flynns Herz gefunden. Nur durch sie hatte er Liebe erfahren. „Überleg dir gut, Mutter, was du jetzt tust. Entweder du entschuldigst dich bei Renee, oder ich will nichts mehr mit dir zu schaffen haben.“
    „Jetzt mach dich doch nicht lächerlich! Immerhin bin ich deine Mutter.“
    „Im Moment schäme ich mich für dich. Ich wusste schon, dass du nicht glücklich bist, aber dass du dich zu so etwas hinreißen lässt …“
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, drehte er sich um und verließ das Haus. Jetzt musste er zu seiner Frau. Nur Renee konnte ihm darüber hinweghelfen, dass die eigene Mutter ihm in den Rücken gefallen war.
    Acht Uhr. Wo Flynn nur blieb?
    Renee betrachtete die vielen verschiedenen Kekse auf der Küchenarbeitsplatte. Wenn sie so aufgeregt war, half Beschäftigung am ehesten. Denn Trinken kam nicht infrage!
    Flynn hatte nicht angerufen, und unter der Handynummer kam nur der automatische Text. In den Krankenhäusern war niemand eingeliefert worden, der Flynn ähnlich sah. Renee wusste es, denn sie hatte inzwischen bereits zum zweiten Mal in den Notaufnahmen angerufen.
    Natürlich übte Flynns Cocktailbar eine gewisse Anziehung auf sie aus. Aber Renee widerstand der Versuchung und probierte lieber neue Rezepte aus. Zwischendurch ging sie immer wieder unruhig auf und ab. Anders als ihre Mutter hatte sie Strategien entwickelt, um mit ihrem Problem zurechtzukommen. Sie kochte, putzte und suchte im Internet nach ausgefallenen Kochideen.
    Als sie hörte, wie die Tür aufgesperrt wurde, klopfte ihr Herz bis zum Hals. Schnell wischte sie sich die Hände an einem Küchentuch ab und ging in die Halle.
    Als sie Flynn hereinkommen sah, wurde sie plötzlich wütend. Sie hatte sich ja solche Sorgen gemacht! Am liebsten hätte sie ihm entgegengeschrien, was ihm einfiel, ihre solche Angst einzujagen! Gleichzeitig wollte sie sich ihm vor Erleichterung in die Arme werfen. „Wo warst du denn so lange?“, fragte sie außer sich.
    „Hat jemand angerufen?“
    Ungläubig sah sie ihn an. „Nein, niemand. Nicht einmal du! Weißt du eigentlich, wie spät es? Wo bist du denn gewesen?“
    Wortlos nahm er eine zusammengefaltete Zeitung aus seinem Aktenkoffer und schlug sie auf. Da sah sie die Überschrift: Einflussreicher Werbechef zeugungsunfähig?
    Bestürzt las Renee den Artikel. Jemand hatte sie dazu benutzt, um Flynn und Madd Comm anzugreifen. Flynn hatte oft die Wichtigkeit eines guten Leumunds in der Geschäftswelt betont, und dieser Bericht war reine Rufschädigung. „Wer macht so etwas?“
    Flynn fuhr sich über das Gesicht. Nun erst bemerkte Renee, dass er angespannt die Kiefer zusammenpresste. „Ich war den ganzen Nachmittag unterwegs, um das herauszufinden. Zuerst hatten Brock und ich Athos Koteas in Verdacht, unseren Hauptkonkurrenten. Aber er war es nicht.“
    „Wer dann?“
    „Meine Mutter.“
    Im ersten Moment verschlug es Renee die Sprache. Dann holte sie tief Luft und ging in das Wohnzimmer, wo sie sich auf das Sofa setzte. „Hasst sie mich wirklich so sehr, dass sie sogar dich und MC in den Schmutz zieht?“
    „Renee, mir tut das unendlich leid. Ich wusste ja immer, dass Mutter ziemlich schwierig ist. Aber dass sie so tief sinken würde, hätte ich nicht gedacht.“
    Renee schluckte.

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