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Sieh mir beim Sterben zu (German Edition)

Sieh mir beim Sterben zu (German Edition)

Titel: Sieh mir beim Sterben zu (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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hoch.»
    Jim verdrehte die Augen und hob die Hände. Dieser Trottel bildete sich ja Gott weiß was ein. «Mir ist schon klar, dass Sie bewaffnet sind, also hören Sie auf, hier den Rambo zu spielen. Das hier ist ein Geschäftstermin, und ich wäre gern vor Weihnachten damit fertig.» Er hörte einen Unmutslaut, dann raschelte es hinter ihm im Laub, und der Mann stand vor ihm, die Waffe im Anschlag.
    Er sah ganz und gar nicht so aus, wie Jim erwartet hatte, und anscheinend beruhte das auf Gegenseitigkeit, denn die Augen des Mannes wanderten immer wieder zwischen seinem Ziel, der Winchester auf dessen Knien und der Flasche Bourbon hin und her. «Was sind Sie denn für ein Blödmann? Sie verabreden sich mit einem Mörder und haben noch nicht mal Ihre Waffe im Anschlag?»
    «Wie gesagt, Sie sind ein bisschen früh. Außerdem bekomme ich den Korken nicht aus der Flasche, wenn ich das Gewehr in der Hand habe. Wollen Sie auch einen Schluck?» Jim öffnete die Flasche und trank daraus. «Das ist ganz ohne Frage die beste vergorene Maische, die meinen nicht gerade unerfahrenen Gaumen je erfreut hat.»
    Der Mann beugte sich vor, streckte den Arm aus und brachte seine Waffe näher an Jims Schläfe heran. «Ich sagte, keine Bewegung, verdammt nochmal.»
    «Stimmt, das sagten Sie, aber nur, weil Sie sich in dem Moment im Nachteil befanden und blindlings in eine schwer einzuschätzende Situation gehen mussten. Jetzt sitze ich aber direkt vor Ihnen, und Sie können sehen, dass meine Bewegungen nichts mit Waffen oder Mord zu tun haben, dafür aber umso mehr mit dem unschuldigen Genuss eines alkoholischen Getränks.»
    Der Mann ließ die Waffe ein paar Millimeter sinken, was Wild Jim sehr erleichterte. «Okay. Sie haben mich also mit der Schwuchtel im Brautkleid gesehen.»
    «Das trifft es nicht ganz. Ich habe gesehen, wie Sie die Schwuchtel im Brautkleid ertränkt haben. Dafür möchte ich Ihnen von Herzen danken. Ich versuche selbst nämlich schon seit über einem Jahr, ihn umzubringen. Er hat meinen Sohn auf dem Gewissen.»
    «Kann ja sein. Aber woher wissen Sie, wer ich bin?»
    Richter Jim seufzte. «Ich bin Ihnen zu Ihrem Wagen gefolgt. Schöner Wagen übrigens und ganz erstaunlich sauber, was es umso einfacher macht, das Nummernschild zu entziffern. Und wenn man wie ich gute Beziehungen zur Kraftfahrzeugzulassungsstelle hat, bekommt man im Handumdrehen die richtige Telefonnummer. Eigentlich war ich nur überrascht, dass Sie tatsächlich mit Ihrem eigenen Wagen gekommen sind. Durch solche Versäumnisse klären sich Verbrechen auf, müssen Sie wissen. Also, weshalb sind Sie heute Abend hier?»
    «Weil Sie mich erpressen, verdammt!»
    Jim lächelte. «Na, nun seien wir doch mal ehrlich. Ein Mann wie Sie lässt sich doch nicht einfach so erpressen. Sie sind hier, um mich zu töten, was ein sehr vernünftiger Entschluss ist und sich rein zufällig auch mit meinen Plänen deckt.»
    Der Mann grunzte verächtlich. «Ach, Scheiße. Das verdirbt mir jetzt total den Spaß.»
    «Das kann ich mir denken, aber Tatsache ist doch, dass Ihnen keine Wahl bleibt. Ich habe gesehen, wie Sie einen Menschen umgebracht haben. Die Frage ist nur: Warum haben Sie mich bis jetzt noch nicht getötet? Ich weiß doch, dass Sie es können.»
    «Klar kann ich es. Aber ich spiele gern ein bisschen mit meiner Beute.» Er grinste, und Jim war sich endgültig sicher, dass er sich Auge in Auge mit einem Psychopathen befand. Er hatte solche Leute oft genug vom Richterstuhl aus gesehen, doch jetzt ließ es ihm das Blut in den Adern gefrieren, bis alle vom Adrenalin verursachte Hitze wieder aus seinem Körper gewichen war.
    «Haben Sie sie alle umgebracht?»
    Der Mann sah ihn verständnislos an. «Was meinen Sie denn damit?»
    Jim lehnte sich wieder an seinen Baum und trank noch einen Schluck aus der Flasche, während er überlegte, wie er auf diese Frage reagieren sollte. Er nahm noch einen zweiten Schluck, bevor er antwortete. «Haben Sie auch die anderen von der Liste getötet?»
    «Wer zum Teufel sind Sie, alter Mann?»
    «Sie kennen mich unter dem Namen Eingelocht .»
    Der Mann blieb ein paar Sekunden stocksteif stehen, dann fing er an zu kichern und steigerte sich rasch in einen ausgewachsenen Lachanfall hinein. «Wollen Sie mich verarschen? Wollen Sie mich echt verarschen? Sie sind Eingelocht ? Aus dem Chatroom?»
    «Und Sie sind Killer , stimmt’s? So lautete Ihr Pseudonym.»
    Killer konnte offensichtlich kaum glauben, was er da sah und hörte. «Sie haben

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