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Sieh mir beim Sterben zu (German Edition)

Sieh mir beim Sterben zu (German Edition)

Titel: Sieh mir beim Sterben zu (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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Posts», sagte er und drehte sich auf die andere Seite.
    «Das geht dann aber auf Kosten der neuen Software.»
    «Suchen Sie nach den Posts», wiederholte Smith noch einmal.
    Eine Stunde später gab Roadrunner mit Hilfe der Enter-Taste einen letzten Befehl ein, und gleich darauf war sein Bildschirm mit Text überflutet. «Heiliger Strohsack, Harley! Da sind sie alle. Jeder einzelne.»
    Smith schreckte hoch, als Harleys Motorradstiefel über die Holzdielen donnerten. «Was ist los?»
    Harley stand auf den Absätzen wippend vor Roadrunners Rechner, die massigen Arme vor der Brust verschränkt, und grinste. «Scheiße! Gottverdammte heilige Scheiße! Ich werd Ihnen sagen, was los ist. Mein kleiner Kumpel hier hat Posts mit Vorankündigungen der Morde aus den fünf Städten gefunden. Und zwar für jeden einzelnen davon. Unsere Braut aus dem Fluss ist auch nochmal dabei.» Er schlug Smith mit Nachdruck auf die Schulter, als der herüberkam, um auf den Bildschirm zu schauen. «Na, wie finden wir das?»
    «Wie in aller Welt haben Sie die denn entdeckt?»
    «Mann, das war so was von cool», berichtete Roadrunner eifrig. «Ich habe sämtliche breiteren Suchprogramme mit Wörtern, Silben und allem möglichen anderen Kram gefüttert, für den mir noch irgendein Algorithmus eingefallen ist, und die ganze Zeit habe ich mich über diesen Volltrottel aufgeregt, weil er nicht richtig tippen kann. Er hat an Stellen Großbuchstaben eingefügt, wo gar keine hingehören, und sie weggelassen, wo welche sein sollten. Und dann ist mir plötzlich aufgefallen, dass nur der erste Teil des Postings solche Tippfehler enthält. Alle anderen Wörter sind ganz normal geschrieben. Das kam mir komisch vor. Sehen Sie, hier.» Er vergrößerte die Vorankündigung für Minneapolis.
     
StAdT dEr seEn. Braut im Wasser.
Oder doch ein Bräutigam? Nicht weit vom Bier.
     
    «Verstehen Sie? Der dritte, fünfte, siebte und elfte Buchstabe ist jeweils groß geschrieben. Also habe ich nach dieser ganz speziellen Anordnung von Groß- und Kleinschreibung gesucht, und daraufhin kam das hier: ‹StAdT dEr enGel. Kein Zuhause. Nicht weit vom Pier›.»
    «Das ist der Mord aus Los Angeles», sagte Smith. «Das Opfer war ein Obdachloser, der am vierten Juni am Santa Monica Pier gefunden wurde.»
    Roadrunner sah zu ihm hoch. «Das hier wurde am zweiten Juni gepostet.»
    Smith zog sich einen Stuhl daran. «Zeigen Sie mir die anderen.»
    «Hier sind sie alle.» Roadrunner rollte mit seinem Stuhl beiseite, um Platz zu machen, und Harley blieb dicht hinter ihm stehen.
    «‹Stadt der Stones?›», las Smith vor.
    «Das muss Cleveland sein», sagte Harley. «Da ist die Rock and Roll Hall of Fame. Und schauen Sie, hier: ‹Stadt der Longhorns›. Das ist Austin.»
    Smith nickte. «Und da ist Chicago: ‹Stadt der Breiten Schultern›. Und die ‹Stadt der Starbucks› ist ganz eindeutig Seattle. Großer Gott. Das sind alle unsere fünf Morde, inklusive des Flussmords von Minneapolis.»
    «Lieber Himmel», brummte Harley. «Was spielt dieser Kerl bloß für ein perverses Spiel?»
    «Es wird noch schlimmer. Schaut euch das mal an.» Roadrunner scrollte die Seite ein Stück nach unten, und Smith wurde ein wenig grau im Gesicht. «Das ist ein älteres Post von Januar: ‹Stadt des Großen Wassers. Eingelocht. Nordküste.› Dieselben Tippfehler und auch sonst ein ähnliches Format, aber ich kann natürlich nicht sagen, ob das die Vorankündigung eines echten Mordes ist. Haben Ihre Cyber-Jungs vielleicht einen übersehen?»
    Smith schloss für einen Moment die Augen. «Das fragen wir uns schon, seit wir das erste Video bekommen haben. Sie wissen ja, wir haben die fünf vorhandenen nur gefunden, weil uns die betroffenen Websites die Mordfilme gleich, nachdem sie gepostet wurden, geschickt haben.»
    Harley brummte in seinen Bart. «Wenn das echt ist, nagen an dem Opfer jetzt eh schon längst die Würmer. Was ist mit dem letzten da?»
    «‹Stadt der Rosen. Berts Bardame. Nicht weit vom Tier.›»
    «Wann wurde das gepostet?»
    «Lass mal sehen.» Roadrunner klapperte kurz auf seiner Tastatur herum, bis sich ein neues Fenster öffnete. «So, da haben wir’s. Gepostet am … ach du großer Gott.»
    «Was denn?» Harley beugte sich näher an den Bildschirm heran.
    «Das wurde letzte Nacht gepostet. Vielleicht ist es ja noch nicht passiert.»

Kapitel 15
    Magozzi saß mit der vierten Tasse Kaffee des Morgens am Schreibtisch und starrte durchs Fenster hinaus auf den stetigen Regen

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