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Sieh mir beim Sterben zu (German Edition)

Sieh mir beim Sterben zu (German Edition)

Titel: Sieh mir beim Sterben zu (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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sie in einen Extraordner. Und wenn sie ähnliche Umwege benutzen wie die echten Mörder oder eine Anonymisierungssoftware verwenden, schlägt es Alarm. Das müsste helfen.»
    Harley tätschelte ihm den Kopf. «Gut gemacht, Kleiner. Das wäre mir wahrscheinlich erst in drei Sekunden eingefallen.»
    «Wie lange wird es denn dauern, so etwas zu programmieren?», fragte Smith.
    «Geben Sie mir eine halbe Stunde. Und rufen Sie Ihre Cyberkriminalitäts-Typen an, damit sie wissen, dass es kommt. Als ich denen zuletzt was schicken wollte, bin ich prompt im Spamordner gelandet.»
    Smith griff nach einem Block mit Post-Its und kritzelte eine E-Mail-Adresse auf das oberste. «Können Sie das Programm dann auch an Chelsea Thomas schicken, damit sie es auf ihren Computer laden kann?»
    «Klar, mach ich. Wenn Sie sonst nichts mehr brauchen, dann ruf doch schon mal im Restaurant an, Harley. Ich bin halb verhungert.»
    Roadrunner war schon auf dem Weg zu seinem Schreibtisch, und Harley erhob sich und breitete die tätowierten Arme aus. «Hosianna! Mir ist nach Pasta zumute. Mögen Sie Pasta, John?»
    «Ich sollte wirklich in mein Motel zurück.»
    Annie wedelte mit der Hand. «Papperlapapp, Schätzchen. Wir gehen aus, und Sie kommen mit.»
    «Was ist denn eigentlich mit Huttinger?», fragte Harley, der bereits zu seinem Mini-Kühlschrank stapfte. «Redet er?»
    «Bis jetzt noch nicht, aber die Formalitäten sind alle abgewickelt, und die Polizei in Medford wird in Kürze mit der ersten Vernehmungsrunde beginnen.»
    «Na, ich hoffe, sie spannen den Schweinehund auf die Streckbank und kurbeln die Wahrheit millimeterweise aus ihm raus. Er hat sich schließlich in dieses Netzwerk kranker Perverser reingeschleimt, er muss also irgendwas wissen, was uns nützlich sein kann. Hier.» Er stellte eine winzige Flasche Bier vor Smith auf den Tisch.
    «Was ist denn das?»
    Harley verdrehte die Augen. «Mann, Ihnen ist echt nicht mehr zu helfen. Das ist ein Kurzes. Ein Mini-Bier, frisch aus dem Mini-Kühlschrank. Wir haben immerhin noch eine halbe Stunde totzuschlagen, und die Happy Hour ist inzwischen gesetzlich vorgeschrieben.»
    «Ich sollte wirklich nicht …»
    «Kommen Sie mir jetzt nicht mit dem Scheiß, dass Sie im Dienst nicht trinken dürfen. Das habe ich Ihnen von Anfang an nicht abgenommen. Sie können mir nicht erzählen, dass man bei einem Job wie Ihrem nicht manchmal richtig beschissene Tage hat, an denen man nach Hause kommt und erst mal einen Schluck trinken muss, um runterzukommen. Und hier hatten Sie gleich mehrere richtig beschissene Tage in Folge. Außerdem ist die Leber das Organ des Teufels und muss bestraft werden.»
    John musterte die Flasche. «Haben Sie einen Öffner für mich?»
    Grace seufzte auf, beugte sich vor und öffnete die Flasche. «Der Drehverschluss ist keine ganz neue Erfindung, John.»
    «Oh.»
    «Wer hat denn jetzt Huttingers Rechner?»
    «Sein Notebook und der Desktop-Computer aus seinem Arbeitszimmer sind beim CART, unserer Abteilung für Computeranalyse in Portland. Dort wird rund um die Uhr daran gearbeitet, Beweise zu sichern.»
    «Und wie gut sind diese Typen in Portland?»
    «Hervorragend. Das Büro dort beherbergt auch das Labor für Computerforensik für die ganze nordwestliche Region, das FBI setzt also ein ausgesprochen fähiges Team dafür ein. Außerdem werden sie uns Kopien der Festplatten nach Washington schicken.»
    Grace seufzte erneut. «Wir könnten sicher auch helfen, John, wenn Sie uns Kopien der beiden Festplatten beschaffen.»
    «Da habe ich schon in Ihrem Namen angefragt, und die Unterlagen für eine entsprechende Genehmigung sind in Arbeit.»
    «Unterlagen?», knurrte Harley. «Mann, das macht mir Angst. Unterlagen bedeuten eigentlich immer, dass gar nichts passiert. Ist das zu fassen? Wir bieten euch unsere Dienste auf dem Silbertablett an, und ihr müsst erst mal jede Menge Verrenkungen vollführen, bevor ihr das annehmen könnt!»
    Und das, dachte Smith, fasste im Grunde genau zusammen, was beim FBI und allen anderen zentral gesteuerten bürokratischen Einrichtungen schieflief: Wenn man irgendetwas erreichen wollte, musste man erst jemanden fragen, der dann jemand anders fragen musste und der wiederum noch jemand anders, und so ging das endlos weiter. Und dabei wurde Zeit verschwendet, wurden Möglichkeiten vertan. Wäre es denn wirklich so schrecklich, wenn die Machthaber da oben ein wenig mehr Vertrauen in ihre Untergebenen setzten? Sie hatten sie schließlich dazu

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