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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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Kapitel 1
    Frühherbst, Nordirland, 1295 A. D.
    E s ist ganz einfach.« Die Stimme kam aus dem Dunkel und klang spöttisch. »Entweder Ihr unterwerft Euch oder Eure Männer werden sterben. Ihr habt die Wahl.«
    Finian O’Melaghlin, irischer Edelmann, Krieger und oberster Ratgeber des mächtigen Königs O’Fáil, schwand das grimmige Lächeln aus dem Gesicht. Alles lief wie geplant. Oder besser gesagt, wie erwartet.
    Seit der Stunde, in der sie bei Lord Rardove eingetroffen waren, um dessen schon vor langer Zeit ausgesprochene, letztlich aber hinterhältige Einladung anzunehmen, war Finian von seinen Männern getrennt gewesen. Zuerst hatte man ihn mit guten Speisen verwöhnt, anschließend im Gefängnis gequält. Rardove erwies sich als berechenbar. Und als gefährlich.
    Finian hatte sich gegen das Treffen ausgesprochen, aber sein König hatte darauf bestanden, es stattfinden zu lassen. Die Iren hegten den Verdacht, dass Rardove irgendetwas ausheckte. Etwas Gefährliches. Etwas, das mit den legendären Wishmé-Färbemitteln zu tun hatte.
    Unglücklicherweise hegte Rardove seinerseits den Verdacht, dass die Iren etwas im Schilde führten.
    Die Schläge, die Finian hatte erdulden müssen, waren so grausam gewesen, dass ihm ein Schmerzschauder durch den Körper pulsierte. Aber das bedeutete nichts. Denn nur eins zählte: herauszufinden, was Rardove wusste, und ihn daran hindern, weitere Informationen zu bekommen. Um das zu erreichen, würden Finian und seine Männer sogar in den Tod gehen, wenn es sein musste.
    Er schaute über die Schulter in das Dunkel. »Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass ich Euch nicht vertrauen kann, Rardove.«
    Die Wachen, die Finians Arme umklammerten, beobachteten ihn misstrauisch. Obwohl er sich im Gefängnis befand, an den Handgelenken gefesselt war und rechts wie links bewacht wurde, ängstigte er die Männer beinahe zu Tode. Er sah es an ihren bangen Blicken, und er roch den Angstschweiß, der ihnen aus den Poren drang.
    Die eisernen Fesseln schnitten in seine Gelenke, als einer der Soldaten ihm den Arm bis zwischen die Schulterblätter hochdrehte. Lord Rardove, der Baron eines kleinen, aber strategisch bedeutsamen Lehens in der irischen Mark, trat aus dem Dunkel und ging langsam um seinen Gefangenen und dessen Bewacher herum.
    »Hört auf, meinen Männern Angst einzujagen, O’Melaghlin«, sagte er und warf dem Soldaten, der bei dem dumpfen Knurren einen Schritt zurückgewichen war, einen verächtlichen Blick zu. »Schließt Euch mir an, und Ihr werdet ein reicher Mann sein.«
    Finian lachte heiser. »Reich, sagt Ihr? Ich hatte etwas anderes im Sinn, als in Ketten gelegt und ins Gefängnis geworfen zu werden.«
    Rardove seufzte übertrieben. »Ja, es hat so angenehm begonnen, nicht wahr? Wir haben bei Wein und Fleisch in meinen Gemächern gesessen. Und schaut uns jetzt an.«
    Finian ließ den Blick durch die kleine Zelle schweifen. Brackiges Wasser lief an den Mauern herunter, an denen das getrocknete Blut vorheriger Gefangener klebte. »Ich stimme Euch zu. Wir haben uns verschlechtert.«
    Ein fahles Lächeln huschte über das Gesicht des Barons. »Ihr würdet in mir einen sehr großzügigen Herrn haben.«
    »Herrn?« Finian spie das Wort förmlich aus. Hochgewachsen, rotgesichtig und blond verkörperte Rardove das Ideal des gut aussehenden englischen Edelmannes. Am liebsten hätte Finian ihm die Zähne eingeschlagen.
    »Hundert Silberstücke für Euch, wenn Ihr Euch persönlich dafür verbürgt, dass The O’Fáil in der Angelegenheit seinen guten Willen beweist.«
    »Rardove«, begann Finian erschöpft, »vor zwanzig Jahren habt Ihr Euch hier niedergelassen, und das Land geht an Eurer Herrschaft zugrunde. Die Felder werfen nichts ab, Eure Leute sterben am Fieber, Euer Vieh an der Pest. Euer Lehnsherr kann Euch nicht ausstehen, und ich kann es auch nicht. Warum um Gottes willen sollte ich mich mit Euch verbünden?«
    Der Anschein der Ruhe, der sich auf das Antlitz des Barons gelegt hatte, begann leicht zu bröckeln. »Euer König hat Euch geschickt, um zu verhandeln, nicht wahr?«
    Du musst ins Innere des Bollwerks von Rardove gelangen , lautete der Auftrag, mit dem sein König ihn geschickt hatte. Schritt eins war erledigt.
    »Verhandeln?«, schnaubte Finian. »So nennt Ihr das also?«
    »Ich nenne es eine notwendige Maßnahme.«
    »Meine Frage ist einfach, Rardove, und sie hat sich nicht geändert, seit ich an Eure Tür geklopft habe: Was hättet Ihr von einem solchen

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