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Sigma Force 03 - Der Genisis Plan

Titel: Sigma Force 03 - Der Genisis Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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wandte sich zum Gehen. Er schritt den Gang entlang, Gray und Monk im Schlepptau. Gray musterte die Zellen zu beiden Seiten des Flurs. Sie waren leer. Von Fiona und Rayn keine Spur. Ob sie wohl noch am Leben waren?
     
Der Gang endete an drei Stufen, die zu einer Tür aus massivem Stahl hochführten. Die Tür stand offen und wurde bewacht. Gray ließ den nüchternen Gefängnistrakt hinter sich und trat in ein schummriges, grünes Wunderland hinaus. Ringsumher wucherte ein wahrer Dschungel aus dornigen Kletterpflanzen und Orchideen. Das dichte Blätterdach verdeckte den Himmel. Gray wusste jedoch, dass es früher Morgen war, kurz vor Sonnenaufgang. Schwarze Laternenpfähle im viktorianischen Stil säumten den Weg, der in den wilden Dschungel hineinführte. Vögel zwitscherten und kreischten. Insekten summten. Weiter oben in den Bäumen begrüßte sie ein Affe mit abgehaktem Geschrei. Damit schreckte er einen rot gefiederten Vogel auf, der auf einen tiefer gelegenen Ast hinunter segelte.
     
Afrika, murmelte Monk. Südlich der Sahara. Vielleicht in der Nähe des Äquators. Gray war der gleichen Ansicht. Er schätzte, dass er etwa zwanzig Stunden lang bewusstlos gewesen war. In der Zeit hätten sie jeden beliebigen Ort in Afrika erreichen können. Aber wo genau befanden sie sich? Die Bewaffneten eskortierten sie den Kies bestreuten Weg entlang. Nur wenige Meter neben ihnen brach ein großes Tier durchs Unterholz. Obwohl es so nah war, konnte er es nicht erkennen.
     
Sollte ihnen die Flucht gelingen, würde ihnen der Wald willkommende Deckung bieten. Doch es ergab sich deine Gelegenheit. Nach nur fünfzig Metern endete der Weg. Der Dschungel wich zurück.
     
Vor ihnen erstreckte sich gepflegter, von Lampen erhellter Rasen, ein Park mit Fontänen und Springbrunnen, mit Teichen und plätschernden Bächen. Eine Antilope mit langem Geweih hob witternd den Kopf, verharrte einen Moment lang reglos und suchte dann mit weiten Sätzen im Wald Deckung. Der wolkenlose Himmel war mit Sternen gesprenkelt, doch im Osten kündigte ein blasses Rosa den Morgen an. In etwa einer Stunde würde es hell werden. Grays Aufmerksamkeit wurde jedoch etwas anderem gefesselt.
     
Jenseits des Parks lag eine sechsgeschossige Villa, erbaut aus Bruchstücken und exotischen Hölzern. Sie erinnerte an die Abwahnee Lodge im Yosemite-Nationalpark, war aber wesentlich wuchtigen sozusagen von wagnerianischen Ausmaßen. Ein Urwaldversailles. Er nahm eine Grundfläche von bestimmt zehn Morgen ein und war Giebel und Stufen mit zahllosen Balkonen und Balustraden gegliedert. Zur Linken ragte ein gläsernes Gewächshaus hervor, das in der Dunkelheit wie eine aufgehende Sonne strahlte.
     
Der hier zur Schau gestellte Reichtum war überwältigend. Über einen gefliesten Weg, der über mehrere Teiche und Bäche hinweg führte, näherten sie sich dem Herrnhaus. Eine zwei Meter lange Schlange glitt über eine der Steinbrücken. Plötzlich richtete sie sich auf und spreizte die Brillenzeichnung. Eine Königskobra. Die Schlange bewachte die Brücke, bis der weißblonde Mann ein langes Schilfrohr abbrach und sie damit wie eine widerspenstige Katze verscheuchte. Die Schlange sperrte zischend das Maul auf, dann gab sie nach und glitt von den Holzbohlen ins dunkle Wasser.
     
Ungerührt setzten sie den Weg fort. Während sie sich dem Herrnhaus näherte, schaute Gray sich unauffällig um. Dabei fiel ihm eine weitere Exzentrizität auf. Von den oberen Stockwerken führten aus Holz erbaute Brücken geradewegs in das Blätterdach des Dschungels hinein. Diese Wege waren ebenfalls beleuchtet. Gray drehte sich im Gehen einmal um die eigene Achse. Überall leuchteten elektrischen Lampen.
     
Sie mal, murmelte Monk und ruckte mit dem Kinn nach links. Auf dem Baumpfad kam langsam ein Wachposten mit geschultertem Gewehr in Sicht, der sich als dunkle Silhouette von der Beleuchtung abhob. Gray warf Monk einen Blick zu. Wo einer war, mussten auch noch mehr sein. Dort in den Baumkronen war womöglich eine kleine Armee versteckt. Eine Flucht wurde immer unwahrscheinlicher.
     
Schließlich gelangten sie zu einer Treppe, die zu einer breiten Veranda aus poliertem Zebraholz hinaufführte.
     
  Eine Frau erwartete sie, die Zwillingsschwester der Blonden, die ebenso elegant gekleidet war wie er. Der Mann trat vor und küsste sie auf beide Wagen. Es sprach sie auf Niederländischen an. Obwohl Gray die Sprache nicht beherrschte, bekam er das Wesentliche mit. Sind die anderen bereit, fragte

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