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Sigma Force 03 - Der Genisis Plan

Titel: Sigma Force 03 - Der Genisis Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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aus. Isaak, te´vreden …
     
Der junge Mann stürzte zu ihm und half dem alten Mann von der zweiten Terrasse herunter. Das brachte ihm ein väterliches Schulterklopfen ein. Der alte Mann legte die Schürze ab, nahm einen schwarzen Gehstock und stützte sich schwer darauf. Gray bemerkte, dass der silberne Griff von einem Wappen geziert wurde: von einem filigranen W mit dem Kleeblattsymbol darunter. Mit dem gleichen Zeichen waren Ischke und Isaak tätowiert.
     
Ich bin Sir Baldric Waalenberg, stellte sich der Patriarch mit fester Stimme vor. Wenn Sie mir bitte in den Salon folgen würden, wir haben einiges   zu bereden. Daraufhin wandte er sich ab und entfernte sich humpelnd. Der alte Mann war er sich war Ende achtzig, doch abgesehen davon, dass er einen Stock brauchte, wirkte er noch ausgesprochen rüstig. Das dichte, silberweiße, in der Mitte gescheitelte Haar reichte ihm etwas verwegen bis auf die Schultern. Eine Brille baumelte an einer silbernen Halskette. Das eine Glas war mit einer Lupe ausgestattet, wie sie von Juwelieren verwendet wird.
     
Während sie über den Schieferboden schritten, fiel Gray auf, dass die Pflanzen im Gewächshaus geordnet waren; erst kamen die Bonsais und Sträucher, dann die Farne und schließlich die Orchideen. Der Patriarch bemerkte sein Interesse. Seit sechs Jahrzehnten züchte ich Phalaenopsis. Er war bei einer Orchidee mit mitternachtsblauen Blüten stehen geblieben. Ihre Farbe erinnerte an einen Bluterguss.
     
Hübsch, sagte Monk mit kaum verhohlenem Sarkasmus. Isaak funkelte Monk vorwurfsvoll an. Der alte Mann überging die Bemerkung. Die schwarze Orchidee zu züchten ist mir bislang jedoch noch nicht gelungen. Das ist der Heilige Gral der Orchideenzüchter. Ich bin ihr recht nahe gekommen, aber mit der Lupe sieht man entweder Streifen oder einen Stich ins Purpurrote. Zerstreut fasste er sich an die Brille.
     
Auf einmal begriff Gray, worin der Unterschied zwischen dem wuchernder Dschungel und dem Gewächshaus bestand. Die Natur war hier kein Quell der Freude, sondern etwas, das es zu beherrschen galt. Unter der Glaskuppel wurde die Natur beschnitten, strangulierten, selektiert und mit Bonsaidraht geformt. Sogar die Bestäubung erfolgte von Menschhand.
     
Sie traten durch eine Bleiglastür und gelangten in einen kleinen Salon, der an das Haus angebaut war. Die Sitzgruppe war aus Rattan und Mahagoni. An der anderen Seite führte eine mit Isolierstreifen abgedichtete Flügeltür ins Herrenhaus. Baldric Waalenberg ließ sich in einem Sessel mit Schwinglehne nieder. Isaak trat zum Schreibtisch, der mit einem HP-Computer und einem an der Wand befestigten Flachmonitor ausgestattet war. Daneben stand eine Schiefertafel.
     
Verschiedene Zeichen waren darauf gemalt – ausnahmslos Runen. Gray erkannte die Mensch-Rune aus der Darwinbibel wieder. Unauffällig zählte er die Zeichen und prägte sie sich ein. Fünf Symbole. Fünf Bücher. Das hier war der komplette Satz von Hugo Hirszfeld Runen. Was aber hatten sie zu bedeuten? Welches Geheimnis war zu wundervoll, um es sterben zu lassen, und zu verstöend, und es freizusetzen?
     
Der alte Mann faltete die Hände im Schoß und nickte Isaak zu. Der drückte eine Taste. Der hochauflösende Monitor wurde hell. Über dem Dschungelboden hing ein in der Mitte unterteilter Käfig. Zwei Personen hockten darin. Gray trat   unwillkürlich einen Schritt vor, doch ein Aufpassen verstellte ihm mit vorgehaltener Waffe den Weg. Eine der beiden Gestalten auf dem Bildschirm hob das Gesicht, das einem Spotscheinwerfer angestrahlt wurde. Fiona. Die andere Person war Rayn.
     
Fiona hatte die linke Hand in den Saum des Hemdes gewickelt. Der Stoff wies dunkle Flecken auf. Rayn hatte die Rechte unter die linke Achsel gesteckt. Lass sie erst einmal Bluten. Irgendein Mistkerl hatte sie an den Händen verletzt. Gray hoffe, dass das schon alles war. Dunkle Wut wallte in ihm auf. Das Herz hämmerte ihm in der Brust, und seine Sicht schärfte sich. Können wir uns jetzt unterhalten, sagte der alte Mann mit einem freundlichen Grinsen. Wie zivilisierte Menschen? Gray wandte sich ihm zu, behielt aber den Bildschirm im Auge. So viel so genannte Vornehmheit. Was wollen Sie wissen, fragte er kühl.
     
Die Bibel. Was haben Sie sonst noch darin entdeckt? Lassen Sie die beiden frei, wenn ich es Ihnen sage? Und ich will meine beschissene Hand wiederhaben, platzte Monk heraus. Gray blickte von Monk zum alten Waalenberg. Baldric nickte Isaak zu, der wiederrum einem der

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