Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
mittelgroßen, gelben Sonne stehen, die auf den Katalogen
als ›Mooff‹ eingetragen war.
    Rhodan schloß die Augen vor dem Leuchten der zahllosen, auf engstem Raum konzentrierten
Sonnen. Der Kugelsternhaufen M-13 durchmaß rund 230 Lichtjahre, doch enthielt er ungefähr 150.000
Sterne.
    Hier gab es nichts mehr, was das suchende Auge an den normalen, von der Erde aus betrachteten
Sternenhimmel erinnerte.
    Lichtkaskaden überfluteten die Bildschirme. Nirgendwo war die galaktonautische Navigation
schwieriger als inmitten dieser kosmischen Ballungsgruppe. Ein klarer Überblick war nahezu
unmöglich. Doppelsterne und andere Konstellationen dieser Art waren unter keinen Umständen
erkennbar. Hier bedeutete die Transition ein nahezu blindes Hineinschlüpfen in die energievollen
Wunderwerke der Schöpfung.
    Ehe Rhodan den Sprungimpuls gab und das machtvolle Strukturfeld zur totalen Abschirmung
vierdimensionaler Energieeinflüsse entstand, versuchte er nochmals, den Zielstern ausfindig zu
machen.
    Seine Augen versagten kläglich. Das, was in der ›offenen‹ Galaxis selbstverständlich war,
wurde hier zur sinnestäuschenden Unwirklichkeit. Die Sonne Mooff war vor diesem Hintergrund
einfach nicht zu erkennen. Da half nur noch die komplizierte Hypermathematik.
    Die beiden Schlachtschiffe verschwanden in einer flimmernden Leuchterscheinung. Ihr
gewaltsamer, maschinell bedingter Eintritt in den Hyperraum hob die physikalischen Gesetze des
Normaluniversums auf, aber er verursachte auch die typischen Störungen im Gefüge der bekannten
Dimensionen.

21.
    Das kleine System der Sonne Mooff war wie ausgestorben. Vor fünfzehn Minuten waren
die TITAN und die GANYMED aus der Transition gekommen.
    In der Zentrale der TITAN herrschte gespannte Atmosphäre. Die beiden Schiffe näherten sich
Mooff VI.
    »Eine Höllenwelt!« Everson schluckte. Ahnungsschwer starrte er auf die großen
Rundumbildschirme des Superschlachtschiffs.
    Die Triebwerke des Raumers liefen seit acht Minuten mit voller Bremsschubleistung.
    Nach weiteren fünf Minuten schwenkte die Positronik sauber und exakt auf die berechnete
Kreisbahn ein. Die GANYMED folgte im Abstand von nur 2.000 Kilometern. Letzte Korrekturen
regelten den Kurs, ehe beide Schiffe in den freien Fall übergingen.
    Die rumorenden Reaktoren im Außenwulst der TITAN erstarben. Es wurde still an Bord des
Schiffes.
    Rhodans Blick galt den beiden übersinnlich begabten Lebewesen, die als einzige aus dem
sogenannten Mutantenkorps nicht erkrankt waren.
    Gucky saß reglos auf seinem verdickten Hinterteil und spähte zu den Bildschirmen hinüber. Das
pfiffige Gesicht des Mausbibers hatte sich gewandelt. Eine Spur von verhaltener Unruhe glomm in
den großen Braunaugen.
    Wuriu Sengu, mächtig von Gestalt und etwas rauh in seinen Sitten, fingerte unbewußt an seinem
breiten Waffengürtel herum. Er starrte durch die elektronischen Fenster des Schiffes hindurch,
und es war, als blicke der Mutant in unbekannte Fernen.
    Die Klarmeldungen der einzelnen Stationen liefen ein. Die Kranken verhielten sich ruhig. Die
Tiefschlaftherapie schien die einzig richtige zu sein.
    Eine halbe Stunde nach dem Einschwenkmanöver begann die Einsatzbesprechung zwischen den
führenden Wissenschaftlern und Offizieren der beiden Schlachtschiffe.
    Rhodan erklärte die Planung in aller Ruhe.
    »Niemand übersieht die Schwierigkeiten«, beendete Rhodan die ausgedehnte Besprechung. »Freyt
bleibt mit der GANYMED auf der Kreisbahn zurück. Halten Sie mir den Rücken frei.«
    Der hochgewachsene Mann nickte wortlos.
    Dr. Haywards riesige Gestalt tauchte aus dem Hintergrund auf. Er hatte bis jetzt im Großlabor
des Schiffes gearbeitet. Die Köpfe ruckten herum. Es war Hayward gewesen, der das unbekannte Gift
isoliert hatte. Damit war aber noch lange kein wirkungsabsorbierender Gegenstoff gefunden.
    »Nichts«, beantwortete Hayward die unausgesprochene Frage. »Der Begriff Argono-Hexylamin ist
schon eine kleine Unmöglichkeit für sich. Ich weiß genau, daß die empfindlichen Nervenzellen der
Kranken nicht mehr lange durchhalten. Das blutbildende Mark wird ebenfalls vom Argonin
angegriffen. Die Blutbilder sehen durchweg übel aus. Zusätzlich zur Hyper-Euphorie wird es in
spätestens drei bis vier Wochen noch zu einer Leukämie kommen. Haggards Serum dürfte wirkungslos
sein.«
    Hayward setzte sich auf die Kante eines Messetisches. Tiefes Schweigen lag über dem großen
Raum.
    »Das ist ja eine sehr

Weitere Kostenlose Bücher