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Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sinne gaukelten mir Schreckensszenen vor.
    Ich schüttelte die Eindrücke von mir ab und konzentrierte mich auf Rhodans Anflug. Als er an
mir vorübertrieb, schoß ich ein Magnetband ab und verankerte ihn damit.
    Die Raumpanzer hatten automatisch die lebenswichtigen Aggregate eingeschaltet. Gucky war
besinnungslos.
    Weit vor uns, schon fast zehn Kilometer entfernt, eilte die Space-Jet auf ihrer zufälligen
Umlaufbahn davon. Unsere Triebwerke liefen. Mit jeder verstreichenden Sekunde gewannen wir mehr
Fahrt, die uns schließlich aus dem Bann der planetarischen Gravitation befreien mußte.
    »Schneller«, drängte Perry. »Wenn das Boot detoniert, werden einige Megatonnen frei.
Schneller!«
    Ich schob den Stufenschalter nach unten. In meinem Rückentornister heulte es auf.
    Rhodan und Dr. Anztan schwebten wenige Meter vor mir durch das absolute Vakuum des
interkosmischen Raumes. Wir flogen auf die gewölbte Linse der Milchstraße zu, als könnte sie uns
Hoffnung und Rettung bieten. Niemand wagte in diesen Augenblicken daran zu denken, daß wir
inmitten dieser unendlichen Einöde noch viel winziger waren als ein Sandkörnchen in den großen
Wüstengebieten der Erde.
    Rhodans Umrisse zeichneten sich gegen das Gleißen der Galaxis ab. Wären wir nicht darauf
zugeflogen, hätte ich von ihm nichts sehen können.
    Hinter uns lag der Posbiplanet Everblack. Da wir unsere I-Ortung nicht eingeschaltet hatten,
war er nicht mehr zu erkennen. Wir wagten es auch nicht, eine Funkmeßpeilung vorzunehmen.
    Als ich eben den Entschluß faßte, die THEODERICH anzurufen, erreichte uns die Lichtstrahlung
einer gewaltigen atomaren Explosion.
    Weit von uns entfernt ging eine künstliche Sonne auf. Niemand sprach ein Wort, da wir alle
wußten, daß sich unser kleines Raumschiff in Energie aufgelöst hatte.
    Das blauweiße Lohen wurde rötlicher, bis die letzten Gase verglühten. Nur ein Fluoreszieren
zeugte noch davon, wo ein terranisches Raumboot vergangen war.
    Ich dachte an Major Tuner und die sechs Männer seines Kommandos.
    Der Gedanke rüttelte mich auf. Wie erwachend sah ich mich um. Gucky war der letzte in der
Linie. Ich schleppte seinen Panzer nach. Jählings unruhig werdend, überprüfte ich die
Schleppvorrichtung. Die Haken saßen jedoch fest.
    Nach meinen flüchtigen Berechnungen mußte unsere Geschwindigkeit jetzt hoch genug sein, um der
Gravitation entrinnen zu können. Ich schaltete auf Sendung.
    »Wir haben etwa zwanzig Kilometer pro Sekunde erreicht. Das genügt. Schaltet eure Triebwerke
ab, oder wir werden doch noch geortet.«
    Ich vernahm Rhodans Auflachen. Es klang bitter und humorlos.
    »Schön, abschalten. Die Ortungsgefahr erscheint mir aber nicht wesentlich, Arkonide. Wollen
wir lieber hoffen, daß wir nicht eine Anflugstraße der Nachschubflotte kreuzen. Wenn jetzt ein
Raumer aus dem Hyperraum kommt, werden wir von den Schockwellen aufgelöst.«
    Er hatte etwas ausgesprochen, an das zu denken ich mich gehütet hatte. Ein Seufzer ließ mich
aufhorchen. Erst glaubte ich, Gucky wäre erwacht, doch dann meldete sich der Ara. Ich erblickte
ihn nur dann, wenn er etwas hinter Rhodans Körper hervorpendelte. Dann zeichnete sich ein Teil
von Anztans Rüstung gegen die Sternballung der Milchstraße ab.
    »Ein Sprichwort meines Volkes lautet, daß die Freundschaft mit einem Terraner gefährlich ist«,
gab der Wissenschaftler unglücklich durch. »Man kommt immer in Schwierigkeiten.«
    »Blödsinn«, knurrte Rhodan. »Es war ein Zufall. Wir sind keineswegs angegriffen worden. Wir
gerieten in die Ausläufer eines Energieschirms, der ein anfliegendes Versorgungsschiff
umgab.«
    »Eben, eben«, erwiderte Anztan matt. »Terraner besitzen die eigentümliche Fähigkeit, sehr oft
mit solchen Zufälligkeiten in Konflikt zu kommen. Haben Sie nicht auch ein Sprichwort, das auf
solche Dinge Bezug nimmt?«
    »Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um«, sagte ich rasch. Spöttisch fügte ich hinzu:
»Darüber sollten Sie sich aber keine Gedanken machen, lieber Doktor. Die Menschen sind in dieser
Hinsicht unbelehrbar. Schon ihre frühen Vorfahren fühlten sich am wohlsten, wenn sie mit
Steinkeulen auf Höhlenbären losgehen konnten. Dabei gab es genügend andere Tierarten, die
wesentlich leichter und gefahrloser zu erlegen waren. Die heutigen Terraner sind um keinen Deut
besser.«
    »Du redest zuviel, Arkonide.«
    »Schon wieder einmal? Nun schön, konzentrieren wir uns darauf, wie wir unsere kostbaren Körper

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