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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Strahlschüssen gestört, erreichte ich das Götterstandbild. In dem Loch unter dem
Sockel lag der Deflektorgenerator.
    Ich sprang durch das nur angelehnte Tor in die Arena zurück, wo ich das Gerät
einschaltete.
    Von niemandem bemerkt, rannte ich zum Hauptausgang auf der anderen Seite des Geländes hinüber
und wartete dort, bis ein Trupp Wachsoldaten die Tore öffnete.
    Sie waren zur Suche ausgeschickt worden. Nun schritt ich zwischen ihnen hindurch, und keiner
sah mich.
    Die Antis interessierten mich nicht mehr. Im Freien angekommen, studierte ich die Nachricht,
die Atlan auf einen Zettel geschrieben hatte. Er hatte den Stützpunkt beim Waffenschmied
aufgegeben und seinen Segler aufgesucht.
    Da ich nicht wußte, wie spät es war, rannte ich davon. Ich mußte die Stadt durchqueren, die
Festungswälle überwinden und dann entlang der Küste weiter vordringen. Dazu brauchte ich etwa
eine Stunde bei ertrusischem Tempo.
    Hier und da vernahm ich das Pfeifen eines Antigravgleiters. Mein vorzüglich abgeschirmtes
Gerät wurde aber nicht geortet.
    Als ich die alten Kais erreichte, brach bereits die Dämmerung an. Ich war gerade noch
rechtzeitig genug gekommen, um das Feuerwerk über der Wasserfläche des neuen Hafens sehen zu
können.
    Das Dröhnen von Energiestrahlern verriet mir alles. Anschließend vernahm ich das Hämmern einer
Maschinenwaffe, deren Mikro-Atomgeschosse die Festungswälle in einem Trümmerhaufen
verwandelten.
    Die Antis griffen ein großes Segelschiff an. Wenigstens glaubte ich nicht daran, daß Atlan
oder der Kurze diesen Unsinn herbeigeführt haben könnten. Wir hätten Ebrolo, ohne Aufsehen zu
erregen, festnehmen und den Einsatz sofort abbrechen wollen.
    Ich stand lange auf dem gleichen Fleck und sah zu, wie die Salonen von Panik erfüllt
davonstürmten. Zweifellos würden die Antis den Zorn des Kulan-Gottes für die Verwüstungen
verantwortlich machen.
    Ebrolo hatte sich anscheinend mit allen Mitteln gewehrt. Er mußte sich auf dem Segler
aufgehalten haben. Jetzt lebte er nicht mehr, oder es hätte schon ein Wunder geschehen sein
müssen.
    Ich sprang ins Wasser und schwamm zu Atlans Schiff hinüber. Als ich die Reling erklomm,
vernahm ich das Klacken einer Sicherung.
    »Ich bin es, Sir, Melbar Kasom«, sagte ich leise.
    Atlan wurde sichtbar. Er stand im Niedergang zum Laderaum und winkte mir zu.
    Unten angekommen, berichtete ich, weshalb ich mich so verspätet hatte.
    »Gut, wir haben die Chance verpaßt«, sagte der Chef beherrscht. Ich hätte mich selbst
ohrfeigen können, so wütend war ich auf mein Mißgeschick. »Beruhigen Sie sich, Kasom. Ebrolo war
ein geschulter Kämpfer, der mit seinen natürlichen Waffen ebenfalls umzugehen wußte.
Wahrscheinlich hatten die Antis nicht vermutet, auf so erbitterten Widerstand zu stoßen. Es
dürfte mehr oder weniger ungewollt zu dem Waffeneinsatz gekommen sein.« Der Lordadmiral legte
seinen Kombilader zur Seite und trat zu einem Bullauge. Nach langem Überlegen sagte er
nachdenklich: »Der Zellaktivator – was ist damit geschehen? Wurde er durch die Explosion
vernichtet, oder hat man ihn gefunden?«
    Atlan drehte sich um. Ich verzichtete auf eine Antwort und ging zu einer Proviantkiste
hinüber. Dort suchte ich mir eine kleine Zwanzig-Pfund-Büchse Saftfleisch heraus und ein Säckchen
mit Keksen. Ich wurde davon nicht satt, aber bei solchen Einsätzen muß man auch einmal hungern
können.
    »Einen eysalischen Ochsen kann ich Ihnen momentan leider nicht anbieten, Herr Leutnant«, sagte
der Chef.
    Ich schluckte das letzte Pfündchen Fleisch hinunter und wollte etwas entgegnen. Atlan ließ
mich aber nicht zu Wort kommen. Er schaute immer häufiger auf die Spezialuhr.
    Über dem Hafengelände stiegen schwarze Qualmwolken auf. Dort schienen etliche Schiffe
auszubrennen.
    »Wo bleibt Major Danger?« fragte der Chef schließlich. »Er hat Sie nicht gefunden, oder Sie
hätten es erwähnt. Wo kann er sich aufhalten? Haben Sie einen Notruf aufgefangen?«
    Ich schüttelte den Kopf. Nein, von dem Kurzen hatte ich weder etwas gesehen noch gehört. Ob
ihn eine Nachteule oder ein ähnliches Lebewesen aufgefressen hatte? Ich erschrak vor meinen
Gedanken. Vielleicht war mein Kampfgefährte in Gefahr?
    Ich redete nicht mehr viel, denn dies entspricht nicht der Art von umweltangepaßten Ertrusern.
Statt dessen ging ich quer durch den Laderaum und brach die Kiste mit meinem Einsatzgepäck auf.
Zehn Minuten später trug ich eine

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