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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gab es im verkleinerten Maßstab die Milchstraße.
    Der Astronom und Physiker Tyll Leyden begeisterte sich an diesem Wunder.
    Ein schwacher Ruck erfaßte ihn. Er hatte sich in Gedanken gewünscht, das Sonnensystem zu
sehen, in dem die EXPLORER-2115 gelandet war. Intensiv dachte er nun an den dritten Mond, an
Impos.
    Geblendet schloß er die Augen. Drei grelle Punkte schienen ihn anzustarren: Eine Sonne, ein
riesiger Planet – größer als die Sonne – und ein kleiner Körper.
    Die Sonne EX-2115-485, der Methanriese und Impos. Bis auf drei Meter war Leyden heran.
    Er sah, wie Impos den Methanriesen umlief. Er sah, wie alle drei Sternenkörper allmählich als
Lichtquelle verblaßten.
    Sollte irgend etwas registriert haben, daß er sie erkannt hatte und nun wußte, wo sie im
Sternendschungel zu finden waren?
    Dicht vor ihm zogen Himmelskörper ihre Bahn. Er wurde sich über sein Verhalten nicht klar. Er
versuchte, nach einem der nachgebildeten Planeten zu greifen.
    Im selben Moment schrie er auf. Ein schmerzhafter Schlag hatte seinen Arm nach unten
gerissen.
    War diese Abwehr auch gesteuert? Leyden konnte sich darauf keine Antwort geben. Er sah sich
um. Er wünschte sich intensiv, das dichteste Sternenmeer aus nächster Nähe zu sehen.
    Es war ein neues Experiment.
    Das, was ihn trug, hielt ihn auch in sicherer Entfernung vom Ziel. Vierzig Meter vor der
Sternenballung hielt ihn der Tragstrahl.
    Plötzlich schoß ihm eine verrückte Idee durch den Kopf.
    Mit größter Intensität wünschte er sich diese Galaxisdarstellung so zu sehen, wie er sie als
Beobachter von Terra aus sah.
    Im selben Augenblick glaubte er den Untergang einer Galaxis im Kleinen zu erleben. Der
Tragstrahl riß ihn nach unten. Über ihm bewegten sich in einem unfaßbaren Spiel Milliarden
Sonnen. Er sah nur noch ein wild durcheinander wogendes Lichtband. Mehr als tausend Meter tief
hing er im freien Raum der Bergkuppel und schaute intensiv nach oben.
    Er schwebte wieder hinauf.
    Eine Galaxis, völlig verändert, aber so vertraut, wie er sie von der Erde aus kannte, mit den
terranischen Sternenbildern, bot sich ihm dar.
    Er empfand die Stille, die um ihn herrschte, als etwas Bedrückendes. Er begriff, daß er mit
seinem Sich-Entfernen von der Gruppe gegen die Bestimmungen verstoßen hatte. Wahrscheinlich waren
schon Suchkommandos nach ihm unterwegs.
    Nach unten, dachte er. Er kam sich wie ein Mann vor, der zu viel getrunken hat. Aber
ein unbeschreibliches Glücksgefühl durchströmte ihn.
    Es war Nacht, als er mit einem Suchkommando aus dem Berg trat.
    Es war Mitternacht, als er Oberstleutnant Herzog in seiner Kabine verließ. Mit ihm gingen die
herbeigerufenen Astronomen, Physiker und Robotiker.
    Am nächsten Morgen, nach einigen Stunden Ruhe, wies Tyll Leyden einer dreißigköpfigen Gruppe
den Weg in sein Planetarium. Die letzten Zweifel an seinem Bericht schwanden, als einer nach dem
anderen, von einem unerklärlichen Tragstrahl erfaßt, zu dem Wundergebilde geführt wurde.
    Leyden war nicht unter den Männern, die sich hinauftragen ließen. Ihn interessierten heute die
Geräte der Randzonen, die er gestern aus der Höhe gesehen hatte. Robotiker und Archäologen
begleiteten ihn.
    Die Archäologen waren vollends verwirrt. Ihre Altersmessungen hatten Werte von einer Million
bis eineinhalb Millionen Jahren ergeben.
    Die Wissenschaftler hatten diese Werte als irreal bezeichnet. Als Hauptargument führten sie
an: »Allein schon dieses Gebirgsmassiv müßte in diesem Zeitraum um Hunderte von Metern abgetragen
worden sein. Dieser Innenraum dürfte nicht mehr existieren, wenn er so alt sein soll, wie unsere
Geräte behaupten. Hier müssen unerklärliche Einflüsse unsere Altersmessungen verfälschen.«
    Thomas Herzog beobachtete Tyll Leyden unentwegt. Von Tag zu Tag begann ihn dieser junge Mann
stärker zu interessieren. Leyden in seiner trägen Art beteiligte sich nicht am Streitgespräch der
Archäologen. Er blieb den Robotikern dicht auf den Fersen und hörte ihnen aufmerksam zu.
    Plötzlich erklang ein Ruf. Man ging ihm nach, eilte zwischen hundert Meter langen, dreißig
Meter breiten verkapselten Geräten hindurch und stand vor einer Statue, die sich langsam auf
ihrem Sockel drehte. Dieser Sockel aber berührte den Boden nicht.
    Ein Mensch? Nein.
    Eine schlanke Figur ohne Arme und Beine. Eine Figur größer als zwei Meter. Eine Figur, die
ihren Körper unter einem weichfallenden Gewand verbarg.
    Auch der Kopf war nicht

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