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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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menschlich. Er besaß keine Nase, er hatte keinen Mund, aber er hatte
ein Paar Augen. Und diese Augen leuchteten von innen heraus.
    Menschliche Augen.
    Aber welcher Mensch besaß Augen, aus denen Weisheit, Abgeklärtheit und Güte in diesem Maß
sprachen?
    Der Kopf war stilisiert, ebenso das Gewand.
    Sollte mit dieser Plastik eine ganze Zivilisation dargestellt werden? War in dieser einzigen
Figur alles zum Ausdruck gebracht worden?
    »Ein Oldtimer«, sagte ein Robotiker erschüttert.
    Ein Wesen aus der alten Zeit.
    Der Begriff ›Oldtimer‹ machte die Runde. Am Abend mußten die Archäologen eingestehen, daß sie
hier mit Millionen und mehr Jahren zu rechnen hatten. Sie hatten den Fels des Achttausenders
angemessen. Das Gebirgsmassiv mit dem ewigen Gletscher auf der Spitze sagte ihnen, daß es
anderthalb Milliarden Jahre alt war.
    »Wo ist dieses Volk geblieben?«
    Die Frage konnte auch am dritten Tag nicht beantwortet werden. Bis auf die sich langsam
drehende Plastik, von gigantischen, rätselhaften Maschinen umgeben, wies nichts darauf hin, wer
dieses Wunder in grauer Vorzeit geschaffen hatte. Aber daß dieses Volk die damalige Milchstraße
bis in ihren letzten Winkel kannte, das hatte es mit seiner verkleinerten Wiedergabe der Galaxis
bewiesen. Wie meisterhaft die Wesen die Astronomie beherrscht hatten, zeigte ihr Planetarium.
    Nach mehr als einer Million Jahren stimmten die Konstellationen auch heute noch.
    Die EXPLORER-2115 war startbereit. Über Hyperkom hatte Thomas Herzog Großadministrator Rhodan
mitgeteilt, daß er mit einem Zellaktivator zurückkommen würde. Den meisten Platz in seinem
Bericht aber hatte die Entdeckung des Planetariums beansprucht.
    »Lassen Sie ein Forschungskommando vorschlagen.« Herzog konnte ihm darauf erwidern, daß über
hundert Mann auf dem dritten Mond des Methanriesen zurückbleiben würden.
    Dann liefen die Impulsmotoren schon warm, als Herzog der Astronom und Physiker Leyden gemeldet
wurde. Tyll Leyden gehörte zu den Männern, die auf Impos zurückblieben.
    Der junge Mann trat ein. Wieder wirkte er in seinen Bewegungen viel zu langsam, aber Herzog
hütete sich, Leyden noch einmal für eine Schlafmütze zu halten.
    »Ich glaube, etwas entdeckt zu haben, Sir«, begann Leyden. »Eben erst. Zufällig. Mit einigen
Sternengruppen scheint in der verkleinerten Wiedergabe etwas nicht zu stimmen. Mir fehlen
allerdings Vergleichsmöglichkeiten. Das nächste Schiff, das Impos wieder anfliegt, soll uns
ausreichendes Material mitbringen.«
    »Was stimmt mit einigen Sternengruppen nicht?«
    »Ich weiß es nicht. Ich hatte kaum Zeit, mir die Gruppen genauer anzusehen, und kein
Vergleichsmaterial.«
    »Leyden«, sagte Herzog gereizt, »Sie wissen mehr, als Sie mir bis jetzt gesagt haben. Reden
Sie.«
    Ruhig erwiderte der Wissenschaftler: »Ich weiß in Wirklichkeit gar nichts, Sir. Aber vorhin,
im Planetarium, beschlich mich jenes eigenartige Gefühl wie an dem Tag, als sich der Berg vor mir
öffnete.«
    »Woraus soll das Vergleichsmaterial bestehen, Leyden? Großer Himmel, warum reden Sie denn
nicht?«
    »Veranlassen Sie, daß mit dem nächsten Schiff Sternkarten kommen. Die besten, über die das
Vereinigte Imperium verfügt.«
    Herzog verbarg seine Enttäuschung. Er hatte etwas anderes, etwas viel Aufregenderes
erwartet.
    »Ich werde dafür Sorge tragen, Leyden. Ist das alles?«
    Tyll Leyden nickte nur.
    Herzog verlor die Geduld. »Leyden, Sie sind mit Ihrer Redefaulheit ein entsetzlicher Mensch.
Sie verderben sich damit Ihre ganze Karriere.«
    »Die interessiert mich nicht. Viel lieber möchte ich wissen, was es mit diesem System auf sich
hat, und warum diese Gegend zu den gefährlichsten der Galaxis zählt.«
    »Ihre Laufbahn als Wissenschaftler interessiert Sie nicht?« fragte Herzog ungläubig.
    »Ich bin doch nicht Wissenschaftler geworden, um Karriere zu machen«, war Leydens Antwort.
    Herzog atmete tief durch. Er sah auf die Uhr. In zehn Minuten startete sein Schiff. Er mußte
in die Zentrale. Im gewissen Sinn war er froh, daß er Tyll Leyden verabschieden konnte.

12.
    Im Lauf der nächsten Wochen und Monate wurden immer mehr Zellaktivatoren gefunden,
so daß Perry Rhodan schließlich in den Besitz von neunzehn dieser kostbaren Geräte kam. Sechs
weitere Aktivatoren waren einfach nicht aufzuspüren; entweder waren sie zu gut versteckt oder von
Intelligenzen gefunden worden, die sie stillschweigend für ihre eigenen Zwecke einsetzten.
    Am ersten Juli

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