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Silberband 019 - Das Zweite Imperium

Titel: Silberband 019 - Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die gravitationsenergetische Stoßfront, die am 4. August 2326
die Galaxis erschüttert hatte, aktiviert worden.
    Wieder beschlagnahmte Leyden das große Rechengehirn. Er war froh darüber, daß er sich vor
einiger Zeit so intensiv mit der Faltonschen Theorie beschäftigt hatte. Erneut wandte er sie an,
aber in abgewandelter Form, speziell auf seine Aufgabe ausgerichtet.
    Nach sechstausend Jahren kam der Arkonide Falton zu den Ehren, die ihm zu seinen Lebzeiten
eigentlich hätten zuteil werden müssen.
    Über fünf Stunden fütterte Leyden das Rechengehirn mit Daten, dann trat er zurück und ließ
sich in seinen Sessel fallen. Er war sich klar, Stunden auf das Resultat warten zu müssen.
    Mit seiner Schweigsamkeit verscheuchte Leyden auch den neugierigsten Mitarbeiter. Grübelnd
starrte er vor sich hin. Falton hatte mit seiner Theorie die These aufgestellt, unter bestimmten
Bedingungen sagen zu können, ob ein Planet Leben trug oder lebensfreundlich war.
    Was war Leben?
    Leben brauchte weder Intelligenz zu besitzen noch Instinkt zu haben, aber es mußte Reaktionen
zeigen. Wie diese Reaktionen aussahen, war nebensächlich. Wenn man den Begriff Leben so weit
spannte, dann durfte man die Form der Reaktionen nicht eng begrenzen.
    Davon war Tyll Leyden ausgegangen, als er das Gehirn über Stunden mit Daten gespeist hatte.
War das, was in Herkules steckte, Gravitationsstöße von sich gab, im Planeten wanderte und
Erdbeben auf den siebzehn Monden auslöste, eine bisher unbekannte Lebensform?
    Leyden achtete nicht darauf, was in seiner nächsten Umgebung vor sich ging. Die Astronomen und
Astrophysiker ließen das Planetarium nicht mehr aus den Augen. Andere beobachteten die in immer
kräftigerem Rot strahlende Statue. Schritte weiter hockten Experten vor Geräten und stellten mit
wachsender Sorge fest, daß Herkules in erschreckendem Tempo schrumpfte, mehr und mehr an Masse
verlor, und daß die Gravitationsstöße an Heftigkeit zunahmen.
    Auf Impos und allen anderen Monden war die Hölle los. Ein Beben löste das andere ab. Es war
ein Wunder, daß bisher noch kein Mond auseinandergebrochen war.
    Nur im Singenden Berg blieben die Verhältnisse unverändert. Schutzfeldspezialisten hatten
versucht herauszufinden, ob der Achttausender in seiner gesamten Masse von einem Schutzschirm
umgeben war, weil im Berg nicht ein einziger Erdstoß bemerkt wurde. Nichts dergleichen hatten sie
entdeckt. Aber die Männer gaben nicht auf, weil sie sich sagten, daß es dieses Schutzfeld geben
mußte.
    Die beiden Hyperfunker legten die Hände in den Schoß. Es hatte keinen Sinn, nach einer
Fehlerquelle zu suchen. Das Gerät war in Ordnung. Daß trotzdem kein Hyperfunkspruch ans Ziel kam,
lag an den Störungen außerhalb, die jede Amplitude zerhackten.
    Die Forscher auf Impos waren vom Imperium abgeschnitten. Wenn es der Einsatzzentrale in
Terrania nicht bald auffiel, daß keine Sendungen mehr von Impos eintrafen, und Hilfe schickte,
dann fanden sie später hier nur noch ein Massengrab.
    »Leyden ist verrückt, uns hier aushalten zu lassen«, murrte einer der beiden Funkexperten.
»Ich möchte wissen, warum ihn diese Hölle fasziniert.«
    Der andere zuckte mit den Schultern. »Ich schalte noch einmal den Symboltransformer ein.
Vielleicht bekommt er jetzt mit der Statue Kontakt.«
    Die beiden Funker horchten auf. Der Symboltransformer sprach an.
    Supraheterodynamische Existenz. Es folgte eine winzige Pause, dann ertönte wieder die
Stimme, die metallischen Klang hatte: Die Wächter für alle rufen! Alles Leben ist in Gefahr!
Wir rufen das Leben, um es zu warnen!
    »Los! Hol Leyden. Das muß er hören.« Ein Funkexperte hetzte davon.
    Mit dem Ruf: »Der Symboltransformer spricht an!« schreckte er Leyden aus seinem Grübeln
auf.
    Sekunden später stand der Chef von Impos neben dem Übersetzungsgerät und lauschte. Er hörte
den letzten Teil der Durchsage.
    In einer in letzter Minute errichteten Überladungszone, 4.000 Cygins vor
unserem System, gelang es, die Existenz aufzuhalten. Aber die Entfernung von 4.000. Cygins war zu gering. Die explosive Übersättigung traf unser System mit verheerenden
Folgen. Entgegen unseren Berechnungen erfolgte die Verpuffung in unserem Raum. Hyperenergien
schlugen durch, verbanden sich mit Tumultprozessen zu materiell stabilen Massen und stürzten in
unser System. Ein geringer Teil verschwand in den Tiefen der Lichtinseln.
    Die Wächter für alle rufen!
    Die Existenz ist wieder

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