Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 020 - Kampf gegen die Blues

Titel: Silberband 020 - Kampf gegen die Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Stabilisierungsautomatik aufgerichtet
und auf die ausgefahrenen Landebeine gestellt. Für Tilta mußte es deprimierend sein, auf diese
Art Raum und Zeit überwunden zu haben. Ich wußte, daß die LUVINNO direkt von Arkon III kam.
    Der Gesundheitszustand meiner Brüder mußte zur Zeit stark angegriffen sein. Siganesen haben
ein empfindliches Nervensystem, und unser Kreislauf ist auch nicht so robust wie der terranischer
Riesen.
    Da man den Kreuzer trotzdem in einen Transmitter gesteckt und transportiert hatte, mußte Eile
geboten sein.
    Ich schob mich vorsichtig unter der Gerätstütze hervor und rief Atlan an. Er nickte mir aber
nur zu und deutete an, ich solle unter dem Metallbein warten.
    Als der Transmitter nochmals aufbrüllte und Perry Rhodan mit einigen Offizieren aus dem
Rematerialisierungsfeld schritt, wußte ich, daß unsere Stunde bald schlagen würde.
    Terranische Techniker hoben die gewaltige LUVINNO mit einem tragbaren Antigravgerät an, als
handle es sich um eine etwas groß geratene Kiste. Vielleicht können Sie verstehen, wie deprimiert
ich war. Tilta war mächtig stolz auf sein neues Schiff, das zu den modernsten Einheiten der
siganesischen Heimatflotte gehörte.
    Das Donnern verstummte. Die Energieschenkel des Transmitters sanken in sich zusammen.
    Nach einer Viertelstunde wurde ich von Atlan hochgehoben und auf einen Schalttisch gestellt.
Ich war sehr verlegen.
    »Wie geht es Ihnen, mein lieber, kleiner Freund?« erkundigte sich der Großadministrator und
tippte mir mit dem Zeigefinger vor die Brust.
    Ich lachte befreit und schüttelte diesen riesengroßen Finger, den ich kaum umklammern
konnte.
    Vor allem aber beglückten mich Perrys Worte. Von einem so wunderbaren Menschen Freund und dazu
noch ›lieber‹ Freund genannt zu werden, ist etwas, was man kaum mit Worten schildern kann. Aber
Sie verstehen mich doch trotzdem, nicht wahr?
    Schon eine halbe Stunde später begann die Einsatzbesprechung. Vorher meldete sich Tilta über
Funk. Unsere Ärzte waren noch damit beschäftigt, die vielen besinnungslosen Brüder zu behandeln.
Diese groben Entmaterialisierungen waren für die Männer meines Volkes kaum zu ertragen. Trotzdem
hatten sie es auf sich genommen, weil Perry Rhodan darum gebeten hatte.
    Na ja – was würden wir nicht alles für ihn tun! Wir wollen ja nicht mehr als ein bißchen
Liebe und Anerkennung. Dann kann man auf uns zählen.
    Atlan
    Rhodans hageres Gesicht füllte den Bildschirm aus. Ich stellte fest, daß wir uns
immer ähnlicher wurden und fragte mich, ob das wohl ein Symptom der Zellregenerierung sein
könnte.
    Ich hatte ihn in letzter Zeit kaum noch lächeln sehen. Die Sorgen um das Imperium bedrückten
ihn stark.
    »Wie weit bist du, Arkonide?« fragte er an. »Deine Stabsoffiziere möchten dich am liebsten in
Watte packen. Wie steht es mit deiner Erschöpfung?«
    Ich winkte ärgerlich ab.
    »Unfug. Die Männer übertreiben. Ganz davon abgesehen verhalten sich deine Leute nicht viel
besser. Wenn man ihnen zuhört, könnte man meinen, du hättest eine Nervenkrise nach der anderen
durchzustehen.«
    Der Terraner lachte. Wir verstanden uns auch ohne weitere Worte. Es war schön, einen solchen
Freund zu haben. Wir hatten überhaupt mehr Freunde, als wir beide dachten. Die Achtung und
Zuneigung vieler Männer aus allen Völkern der Galaxis spürten wir in fast allen Fällen erst dann,
wenn es um besondere Dinge ging. Vielleicht wurden wir davon aufrechterhalten und immer wieder
seelisch gestärkt.
    »Ich komme, kleiner Barbar«, erklärte ich launisch. »Kannst du dich noch an unser erstes
Zusammentreffen erinnern?«
    »Das waren Zeiten«, seufzte er, und sein Blick wurde träumerisch. »Ich glaube, ich wollte dich
ursprünglich töten, weil ich dich als Gefahr für Terra einstufte; dann aber entschloß ich mich,
dich lediglich hinter Schloß und Riegel zu setzen.«
    »Und ich brachte es plötzlich nicht übers Herz, dich mit einem Schwert zu erschlagen. Seltsam,
nicht wahr?«
    »Verwandte Seelen, Arkonide«, spöttelte er. »Für einen Menschen der damaligen Zeit bedeutete
es eine moralische Großtat, ein anderes Intelligenzwesen mit sich gleichzustellen.«
    »Ihr habt viel gelernt«, nickte ich sinnend. »Wenn ich an das irdische Mittelalter
zurückdenke, überläuft es mich heute noch kalt. Nun aber genug der Erinnerungen. Wie gefällt dir
die Besatzung des Sigakreuzers?«
    Er spitzte die Lippen und wiegte den Kopf.
    »Ich halte sie für

Weitere Kostenlose Bücher