Silberband 023 - Die Maahks
war von Sörlund zerschossen worden.
Aber die Sprechanlage funktionierte noch. Jemand schrie in Kraahmak einige Informationen in die
Mikrophone.
»Pech!« sagte Sörlund leise. »Bleibt hier und verliert euch nicht aus den Augen. Dieses Schiff
erhält Startverbot. Das ist ganz sicher. Wir haben nur noch eine Chance, wenn es uns gelingt,
wieder ins Freie zu kommen. In spätestens einer Viertelstunde werden die Maahks mit
Deflektorortern hier sein. Hat jemand Vorschläge?«
»Wir müssen Harper tragen«, sagte Arcus. Damit war schon alles ausgedrückt.
Sörlund setzte sich auf ein Gepäckstück. Seine Beine zitterten. Das große Ladeluk hatte sich
geschlossen. Es gab nur noch den Weg zu den Maschinenräumen. Halgor Sörlund gab noch nicht
auf.
»Imar, du mußt dich um Cole kümmern. Wir schleichen uns bis zum nächsten Gang vor und
versuchen von dort aus in die Maschinenräume zu kommen. Das Schiff ist gigantisch. Wir finden
Tausende von Verstecken.«
»Die Höchstleistung der Sauerstoff-Regeneratoren liegt bei knapp hundert Stunden«, raunte
Arcus. »Danach müssen wir auftanken.«
»Egal. Wir müssen es probieren.«
Sörlund ging voran. Die weichen Sohlen seiner Spezialstiefel verursachten keine Geräusche.
Sie kamen an zwei Maahks vorbei, die mit schußbereiten Waffen in ihren Deckungen lagen und auf
ein Lebenszeichen der Terraner warteten.
Sörlund erreichte ein Querschott, das den Laderaum bis zur Deckenhöhe unterteilte. Ein Gang zu
den Maschinenräumen war nirgends zu sehen.
Vor dem Durchgang standen wieder zwei Maahks. Hoch über den Terranern öffneten sich Luken.
Kampfroboter mit flimmernden Schutzschirmen schwebten von der Decke herab.
Sörlund riskierte es nicht mehr, die beiden Wächter mit der Waffe anzugreifen. Er winkte und
zog sich hinter die nächsten Gepäckstücke zurück.
Die vier Terraner sahen sich stumm an. Sie hatten keine Chance mehr, obwohl sie unsichtbar
waren. Harper gab die ersten Lebenszeichen von sich. Er hatte sich nicht ernsthaft verletzt, und
die plötzliche Druckbelastung hatte er auch ertragen können.
»Sollen wir durchbrechen oder nicht?« fragte Sörlund ruhig. »Wir brauchen nur die beiden
Posten vor dem Durchgang zu beseitigen. Dahinter liegt ein anderer Laderaum, dahinter noch einer
und so fort. Alle werden sie aber schon besetzt sein. Hört ihr das Getrampel?«
Der Kommandant des Maahkraumers schien alles aufzubieten, um die Terraner einzufangen. Immer
mehr Roboter tauchten auf. Draußen rumorten Fahrzeugmotoren. Wahrscheinlich glich der Platz einem
Heerlager.
»Wir müssen durch!« entgegnete Hegete heftig. »In den anderen Laderäumen wird man uns
nicht vermuten.«
»Man wird uns überall vermuten und auch überall suchen. Wenn wir die Posten unschädlich
machen, weiß man, daß wir durchgebrochen sind. Ich …«
Hegete schoß zweimal. Er war als hervorragender Schütze bekannt. Die beiden Maahks brachen
zusammen. Zugleich sagte der Robotiker kühl:
»In Ordnung – nun bleiben wir genau da, wo wir sind! Wenn unser verehrter Kommandant
recht hat, wird man annehmen, wir wären durchgebrochen. Verdammt – hier geht es um unsere
Galaxis. Ich gebe nicht auf, nur weil einer von uns einem Maahk auf den Kopf gefallen ist. Na
also, seht euch das an! Die Roboter rennen in den nächsten Saal hinüber.«
Halgor Sörlund entgegnete nichts. Sie hoben Cole Harper auf und zogen sich zwischen die
Ladegüter zurück. Zwischen dicken Ballen, die offenbar ebenfalls Zeltfolien enthielten, fanden
sie einen ausreichend großen Hohlraum. Hier war nicht sorgfältig genug gestapelt worden.
Hegete und Arcus zogen einen anderen Ballen so nahe heran, daß der Einschlupf verdeckt wurde.
Dann setzten sie sich und warteten. Es war das Beste, was sie in dieser Situation tun
konnten.
Der Lärm wurde immer beängstigender. Schließlich stand es fest, daß der Kommandant außer den
Besatzungsmitgliedern seines Schiffes auch die eingeschleusten Raumlandetruppen zur Suche
einsetzte.
Diese Maßnahme sah gut aus, aber sie war wenig erfolgversprechend, solange sich die Terraner
ruhig verhielten. Die Möglichkeit einer Energieortung war geringfügig.
Draußen fuhren noch mehr Fahrzeuge auf. Das Dröhnen der Motoren wurde so laut, daß Sörlund
schon schreien mußte, damit man ihn verstand.
»Je länger es dauert, um so besser für uns. Nach einigen Stunden wird man die Luken öffnen und
mit dem Löschen der Ladung beginnen. In diesen vollgestauten
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