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Silberband 023 - Die Maahks

Titel: Silberband 023 - Die Maahks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sie die Station wirklich vernichten?« fragte er, als er neben Kotranow ankam. »Ich
meine, ganz ohne genauere Aufklärung?«
    »Die Station ist bereits einmal angegriffen worden«, gab der Oberst mit schneidender Stimme
zurück. »Eine der Kuppeln weist kleinere Zerstörungsspuren auf, und diese Spuren deuten
einwandfrei auf Waffen hin, mit denen die CREST ausgerüstet ist. Das genügt als Beweis für mich.
Denken Sie einmal darüber nach, warum die Station zwar angegriffen wurde, aber nicht vernichtet
worden ist!«
    Hawk dachte darüber nach, und während dort unten die Energiebahnen der vier Impulsgeschütze
der ANDROTEST II einschlugen, erkannte er Kotranows Schlußfolgerung. Sie erschien ihm logisch.
Wenn Perry Rhodan den Angriff auf die Südpolfestung befohlen hatte, die Festung aber nur relativ
unbedeutende Schäden aufwies, konnte das nur eines bedeuten: Der Angriff der CREST II war
abgeschlagen worden.
    Hawk wartete mit klopfendem Herzen darauf, daß die gleiche Kraft, die der CREST II offenbar
zum Verhängnis geworden war, nun auch gegen die ANDROTEST II losschlug.
    Aber nichts stellte sich dem unablässig feuernden Schiff entgegen. Atompilze stiegen weit über
die Atmosphäre hinaus auf, und der Himmel glühte noch, als das Schiff längst hinter dem Horizont
untergetaucht war.
    Schweigen herrschte in der Zentrale, als Kotranow die ANDROTEST II im Raum zwischen der
B-Sonne und Horror wendete und dann abbremste.
    Nur das Wispern der Positronik war zu hören, das Klicken von Relais, wenn Werte der Ortung auf
die Übertragungsschirme geblendet wurden, und tief aus dem Schiffsinnern das gleichmäßige Grollen
der Triebwerksmeiler.

4.
    Perry Rhodan blickte mitleidig auf den von Strapazen ausgemergelten, aus unzähligen
kleinen Wunden blutenden Körper des Mannes auf dem Untersuchungstisch.
    Captain Redhorses Wangen glühten über den eckig hervorstehenden Knochen. Die Augenlider
flatterten. Die aufgesprungenen Lippen bewegten sich unhörbar.
    Der untersuchende Arzt legte den Plasmasprüher zur Seite, ergriff eine Injektionsspritze und
stieß die Kanüle in Redhorses Armvene.
    Man merkt ihm nicht an, daß er nur knapp zwei Millimeter groß ist, dachte Rhodan, und
ein bitterer Zug grub sich um seine Mundwinkel. Wie sollte man auch? Alles hat sich unter der
Einwirkung des Potentialverdichters verkleinert! – Und praktisch hätte das den grausigen
Prozeß kompensieren müssen …
    Wenn das ganze Universum ebenfalls verkleinert worden wäre!
    So aber waren sie alle abgeschnitten von Freunden, Umwelt und Heimat: alle, die
zur Besatzung der CREST II gehörten, des Superschlachtschiffes, das jetzt nur noch anderthalb
Meter Durchmesser hatte …
    Die sehnige Gestalt des Cheyenne-Indianers straffte sich plötzlich. Don Redhorse schlug die
Augen auf und blickte Rhodan an, als hätte er dessen prüfenden Blick bemerkt. Mühsam hob er eine
Hand und lächelte stolz.
    »H'gun!« sagte er. »Nur Mut!«
    Die Lider sanken wieder herab, als würden sie ihm zu schwer. Der Arm fiel zurück. Gleichmäßig
hob und senkte sich die Brust.
    »Er schläft«, flüsterte der Arzt.
    Perry Rhodan nickte. Ohne ein Wort zu verlieren, wandte er sich um und ging davon. Er hatte
nicht zu fragen brauchen, ob Redhorse sich wieder erholen würde. Er wußte es.
    Mit gesenktem Kopf ging Rhodan den langen Gang entlang auf die Nottreppe zu, die zur Zentrale
des Flaggschiffes der Imperiumsflotte führte.
    Er lachte bitter.
    Flaggschiff! Ein Flaggschiff von anderthalb Metern Durchmesser!
    Das Tal, in dem die CREST II stand, wäre von Menschen normaler Größe überhaupt nicht als Tal
erkannt worden, sondern höchstens als kleine Unebenheit des Bodens. Für ihn und für alle
Besatzungsmitglieder des Schiffes stellte es einen Kessel von fünfzig Kilometern Durchmesser dar,
hufeisenförmig eingeschlossen von achttausend Meter hohen Bergen. Alles auf Horror war ins
Extreme verkleinert durch eine Maschinerie, die vor langen Zeiten den Atomkrieg zwischen zwei
intelligenten Völkern auf furchtbare Weise beendet hatte.
    Nur die Stationen, die verantwortlich waren für das verkleinernde Feld, waren in ihren
normalen Dimensionen erhalten geblieben.
    Die Nordpolstation hatte von der CREST II noch vor der Katastrophe vernichtet werden
können.
    Aber die Station auf dem Südpol existierte nach wie vor – und damit die bis zum Äquator
reichende Ausstrahlung des Potential-Verdichters, der furchtbarsten Waffe, die Menschen je

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