Silberband 024 - Die Para-Sprinter
aufräumen!«
Nir-Lah zwang sich zu einem ironischen Lachen.
»Sie kennen die Verhörmethoden Hat-Moohs nicht, Baldru-Ram. Es gibt keinen Terraner, der etwas
anderes als die Wahrheit erzählt, wenn er von Hat-Mooh verhört wird.«
»Aber dieser Raumsektor ist die reinste Raumschiffsfalle«, erwiderte der Kommandant leise.
»Was die Terraner täglich schaffen, werden wir auch zuwege bringen«, sagte Nir-Lah hart. Er
machte ein verächtliches Gesicht. »Bilden Sie sich nur nicht ein, man würde uns ungeschoren bis
zum Transmitter fliegen lassen!«
»Ich weiß nicht«, entgegnete Baldru-Ram skeptisch. »Wir fingen vorhin Bruchstücke einer
unverschlüsselten Sendung auf, ausgestrahlt von einem öffentlichen Hypersender. Danach verbreitet
der Rat von Akon unablässig Meldungen über die Situation vor dem Sechsecktransmitter. Den
Terranern wird nachgewiesen, daß sie sich im Unrecht befinden und mit Krieg rechnen müssen, falls
sie nicht gutwillig nachgeben.«
»Sie meinen also, die Terraner würden uns die Benutzung des Transmitters gestatten?«
»Was bleibt ihnen anderes übrig?« sagte Baldru-Ram. »Sie wissen, daß wir zum Kampf
entschlossen sind. Wenn erst die nächsten Flotten auftauchen, sind wir ihnen haushoch
überlegen.«
Nir-Lah lächelte nichtssagend. Er wußte, daß das Solare Imperium selbst hunderttausend
akonische Robotschiffe nicht zu fürchten brauchte.
Würde es innerhalb der galaktozentrischen Sternenballung zur fürchterlichsten
Vernichtungsschlacht der Galaktischen Geschichte kommen?
Kahalo war eine uralte Welt. Einst hatten die Bigheads auf ihr gewohnt, Wesen mit
einer großen Vergangenheit, aber durch Degeneration auf eine seltsame Mischung von Primitivität
und Technik herabgesunken. Die geheimnisvollen Meister der Insel hatten auf Kahalo eine
Schaltstation eingerichtet. Wer Kahalo beherrschte, konnte die Auffangstationen zwischen der
Menschheitsgalaxis und Andromeda nach seinem Gutdünken benutzen.
Perry Rhodan hatte Kahalo entdeckt, als er von den Leuten des ehemaligen plophosischen Obmanns
Iratio Hondro verfolgt wurde. Als die politische Lage im Solaren Imperium sich konsolidierte,
wurde eine großangelegte Suche nach Kahalo eingeleitet, die schließlich nach Jahren zum Erfolg
führte. Doch gleichzeitig mit der Entdeckung Kahalos durch ein terranisches Schiff erschienen aus
dem Transmissionsfeld des Pyramidentransmitters Wachschiffe der Maahks. Es gelang, diese zu
vertreiben und den Planeten in Besitz zu nehmen. Seither hatten die Maahks es einige Male
erfolglos versucht, den Terranern ihren Besitz streitig zu machen.
Aber die von Andromeda aufgetauchte Gefahr bedrohte alle Völker der Galaxis.
Und nun kam auch noch das Ultimatum der Akonen hinzu.
»Landemanöver beendet, Sir«, meldete Oberst Cart Rudo, der Kommandant des Flaggschiffes der
Imperiumsflotte.
»Danke, Oberst«, erwiderte Rhodan. »Leider können wir der Besatzung keinen Urlaub geben.
Möglicherweise wird die CREST bald wieder benötigt. Lassen Sie eine Bodenschleuse öffnen. Atlan,
Mercant und ich werden die hiesige Zentrale des Geheimdienstes aufsuchen.«
Als der Gleiter die Rampe hinabfuhr, die von der Bodenschleuse zum Platzbelag führte, landete
in zwei Kilometern Entfernung ein Schwerer Kreuzer. Obwohl er dazu nicht die Impulstriebwerke,
sondern nur die Antigravprojektoren benutzte, entfesselte die verdrängte Luft einen kleinen
Orkan. Der Gleiter schlingerte einige Sekunden lang bedenklich. Dann hatte der Fahrer ihn wieder
in seiner Gewalt.
Atlan warf einen langen Blick auf die halbfertige Stadt am Horizont. Er beobachtete, wie die
Hochhäuser im Zentrum förmlich in Zeitlupe wuchsen, wie Robotmaschinen mit Traktorstrahlen
Segment um Segment an eine Hochstraße anfügten und wie mit grellen Blitzen Verkleidungsplatten
auf die Transmitterstationen geschweißt wurden.
»Jedesmal, wenn ich hierherkomme, erkenne ich Kahalo nicht wieder«, sagte er zu Rhodan. »Ich
entsinne mich genau, daß bei unserem letzten Aufenthalt vor mehr als drei Wochen gerade das
Gelände für die neue Stadt vermessen wurde.«
Rhodan lächelte stolz.
»Wenn wir eine Welt in Besitz nehmen, dann gründlich. Wir haben nicht die Absicht, Kahalo
jemals aufzugeben. Aus diesem Grund ermöglichen wir der Stammgarnison, sich mit ihren Familien in
den Städten anzusiedeln. Die Folge davon ist, daß wir die Spezialisten nicht ständig ablösen
müssen. Sie werden seßhaft, ziehen Geschäftsleute und
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