Silberband 024 - Die Para-Sprinter
er auf seine Spezialuhr. »Die
Zeit vergeht, und Ereignisse großer Tragweite stehen bevor. Haben Sie Ihrer Wachflotte den Befehl
gegeben, das Twin-System zu verlassen?«
»Noch nicht.«
»Werden Sie den Akonen den Weg nach hier freigeben?«
»Ja.«
»Das ist gut«, erwiderte Grek-1. »Aber Sie dürfen nichts Halbes tun, Rhodan. Ich bitte Sie,
Ihre Wachflotte abzuziehen. Glauben Sie mir, daß es kein Nachteil für die Menschheit sein
wird.«
»Wenn ich die Wachflotte abziehe, überlasse ich das Twin-System praktisch den
Akonen …«
»Das einzig Wichtige im Twin-System ist die Justierungsstation, Rhodan. Wenn Sie dafür sorgen,
daß sie den Akonen nicht in die Hände fallen kann, haben die Akonen keinen praktischen Nutzen von
Ihren Zugeständnissen.«
Perry Rhodan lächelte, und wieder war Grek-1 irritiert davon.
»Genau das habe ich vor. Wir werden die Justierungsstation auf Quinta zur Sprengung
vorbereiten. Sobald die Akonen angreifen, wird die Station vernichtet.«
»Sie wollen also die Wachflotte abziehen?«
»Ich werde gleich die entsprechenden Befehle erteilen, auch wenn ich mir noch nicht über Ihre
Motive klar bin, Grek-1.«
»Sie werden es erfahren, wenn es an der Zeit ist, Rhodan.« Grek-1 warf einen Blick auf seine
Uhr. »Wie ich Sie kenne, werden Sie mit dem Flaggschiff noch einige Zeit im Twin-System
bleiben …?«
Perry Rhodan lächelte erneut.
»Sie kennen mich schon recht gut, muß ich feststellen. Natürlich bleibe ich hier, Grek-1.
Schließlich will ich wissen, warum Sie Ihre Bitten in so dringender Form vorgebracht haben.«
»Es ist gefährlich«, warnte Grek-1. Er wiegte den Oberkörper hin und her, als wolle er dadurch
seinen Bedenken sichtbaren Ausdruck verleihen. »Aber ich weiß, daß ihr Terraner viel zu neugierig
seid, als daß ihr euch von diesem Entschluß abbringen lassen würdet. Nur noch eine Bitte, Rhodan:
Lassen Sie das Kommunikationsgerät in meiner Kabine mit den Radarbildschirmen Ihres Schiffes
verbinden.«
»Sie sollen Ihre Verbindung bekommen, Grek-1«, sagte Perry Rhodan. »Neugierige Wesen haben
viel Verständnis für die Neugier anderer …«
Als Perry Rhodan und Gucky in die Kommandozentrale zurückkamen, sah ihnen das
vertraute Gesicht von Solarmarschall Julian Tifflor vom Hyperkomschirm entgegen.
Atlan wandte sich um. Er hatte bisher mit Tifflor gesprochen.
»Gut, daß du wieder da bist, Perry«, sagte er erleichtert. »Tifflor hat mir arg zugesetzt mit
seinen Fragen, und ich wollte nichts vorwegnehmen.«
Perry Rhodan nickte dem Arkoniden nur stumm mit verschlossener Miene zu. Er fühlte die
ungeheure Verantwortung stärker als jemals zuvor. Wie leicht konnte er eine Fehlentscheidung
treffen. Es war nicht leicht, das Schicksal zu beeinflussen.
Er ließ sich in dem Drehsessel vor dem Hyperkomgerät nieder und winkte mit der Hand.
»Hallo, Tiff!«
Er gebrauchte die Anrede, wie er sie erstmals vor mehr als vierhundert Jahren dem blutjungen
Kadetten der Raumakademie gegenüber gebraucht hatte. Seitdem war viel geschehen. Generationen
waren gekommen und gegangen. Aber das Gefühl gegenseitiger Achtung und Zuneigung war bei den
beiden Männern geblieben. Sie hatten vieles gemeinsam, nicht nur die Gestalt, das schmale,
scharfgeschnittene Gesicht und das blitzschnelle Umdenkenkönnen von einer Situation in die
andere. Schon seit langem wußte Perry Rhodan, daß Julian Tifflor sein Werk erfolgreich fortsetzen
würde, wenn ihm einmal etwas zustieße.
Aber gerade wegen Tifflors unbedingter Treue zur Menschheit wußte Perry Rhodan, daß ihm eine
harte Auseinandersetzung bevorstand. Das, was er von Tifflor verlangen würde, mußte im ersten
Augenblick wie Verrat an den Interessen der Menschheit wirken.
Julian Tifflor wirkte angespannt. Nur um die Augen herum war die Spur seiner freudigen
Erregung zu erkennen.
»Sie kennen die Situation vor dem Sechsecktransmitter, Tiff …?«
Tifflor neigte leicht den Kopf.
»Die Kuriere der äußeren Wachflotte halten mich auf dem laufenden, ja.«
Perry Rhodan fühlte, wie sich ein imaginärer stählerner Ring um seine Brust spannte. Er holte
tief Luft.
»Aber Sie kennen meine Ansprache an die Völker der Galaxis noch nicht, Tiff. Ich habe meinen
Entschluß bekanntgegeben, den Akonen die Benutzung des Transmitters und den Einflug ins
Twin-System zu gestatten.«
Auf Tifflors Gesicht malte sich Staunen und Erschrecken gleichzeitig.
»Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!« sagte er
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