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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weiß es noch nicht«, erwiderte Major Notami. »Der angemessene Himmelskörper hat eine
ziemlich ausgefallene Form. Ich sende Ihnen eine Projektion, Sir.«
    Perry Rhodan nickte. Dann wartete er gespannt.
    Auf einem Bildschirm tauchte plötzlich der Sternenhintergrund auf. Davor schwebte – als
grünlicher Ortungsreflex – ein eigenartiges Gebilde.
    »Elliptischer Bahnverlauf«, las Rhodan von den Meßskalen ab. »Apogäum bei etwa
zweihundertzwanzig, Perigäum bei etwa fünfundachtzig Millionen Kilometer. Durchmesser des Körpers
dreißigtausend Kilometer horizontal; Vertikaldurchmesser zehntausend Kilometer. Hm!«
    Perry Rhodan wandte sich zur Seite und blickte Atlan fragend an.
    »Ein ›Moby‹!« sagte Atlan.
    »Aber was für einer!« Perry Rhodan lächelte. »Derjenige, der vor zehn Tagen unseren
Planetoiden mitsamt des Verbandes von sechs Schiffen verschlang, durchmaß nur vierzehntausend
Kilometer horizontal.«
    Atlan bemerkte hierzu:
    »Dieser hier würde es nicht einmal merken, wenn er die CREST versehentlich einatmete.«
    Perry Rhodan betrachtete nachdenklich die Ortungsprojektion. Aus großer Entfernung bot der
Moby den Anblick eines Harzer Käses. Jedenfalls hatte Melbar Kasom diesen Vergleich
angestellt.
    Die Erfahrung mit dem ersten Moby hatte erwiesen, daß es sich bei ihnen um anorganische Wesen
von kristalliner Körperstruktur handelte. Sie pflegten sich von reiner Energie zu ernähren. Sie
waren im Weltraum zu Hause und lebten von der Energie der Sterne, an denen sie vorbeiflogen. Hier
und da sammelten sie auch anorganische Materie und speicherten sie in einem gewaltigen
Konvertermagen, um in Notzeiten Energie daraus herzustellen.
    Plötzlich wußte Rhodan, was ihn an diesem Moby gestört hatte.
    »Mobys sind ruhelose Sternenwanderer, nicht wahr. Arkonide?«
    Atlan blickte Rhodan aufmerksam an.
    »Was willst du damit sagen? Oh! Jetzt weiß ich Bescheid. Du störst dich daran, daß dieser Moby
sich auf einer stabilen Umlaufbahn um die Sonne befindet.«
    »Genau! Das widerspricht dem bisher festgestellten Verhalten. Ein Moby bewegt sich nie auf
einer stabilen Umlaufbahn – jedenfalls nicht, solange er lebt.«
    Rhodan schaltete den Interkom ein.
    »Oberst Rudo. Gehen Sie näher an den Moby heran!«
    Atlan lehnte sich zurück und sah Rhodan kopfschüttelnd an.
    »Man sollte meinen, du hättest aus der ersten Begegnung nichts gelernt. Willst du dich absolut
noch einmal verschlingen lassen?«
    Rhodan winkte ab.
    »Du vergißt, daß die CREST ein wenig beweglicher ist als Troja. Mit dem Planetoiden konnten
wir nicht entkommen. Hier sieht die Sache ganz anders aus. Ich sehe nicht das geringste Risiko
für uns.«
    Atlan antwortete nicht. Er lächelte nur still in sich hinein, als die Kraftwerke im Schiff zu
rumoren begannen.
    Als die Entfernung zu dem Ungeheuer nur noch sechzigtausend Kilometer betrug, stoppte die
CREST II ab und begann, auf einer Parallelbahn neben dem Moby herzufliegen.
    Perry Rhodan warf einen weiteren Blick auf die Ortungsprojektion und nickte zufrieden.
    »Er rührt sich überhaupt nicht. Beobachte bitte die Antennenfäden, Atlan!«
    Der Arkonide beugte sich vor. Seine Lippen waren fest aufeinandergepreßt.
    Er entwickelt sich immer mehr zum Pessimisten! dachte Rhodan betrübt.
    Deutlich waren auf der Projektion die Antennenfäden zu erkennen, mit denen Mobys normalerweise
Energie aus dem Weltraum aufnahmen. Mit ihnen erzeugten sie auch den energetischen Rückstoß zur
Fortbewegung.
    Bei einem lebenden Moby bewegten sich die Fäden ununterbrochen und glichen darin den beständig
flimmernden Fäden von irdischen Tiefseemuscheln. Bei diesem gigantischen Moby ragten die
Milliarden Antennenfäden starr und steif wie die Stacheln eines Igels in den Raum hinaus. Sie
waren durchschnittlich tausend Kilometer lang, wie die Meßskalen auswiesen.
    »Nun …?« fragte Rhodan.
    Atlan setzte sich wieder gerade.
    »Er scheint tot zu sein.«
    »Er scheint nicht nur tot zu sein; er ist es auch. Mobys können sich nicht verstellen. Ihre
rein instinktive Subintelligenz ist nur auf das Erjagen von Energie und anorganischer Materie
eingestellt, dazu bedarf es keiner List. Folglich kennen Mobys keine List. Sie wurden von den
Meistern der Insel nur wegen ihrer Größe und Gefräßigkeit als Wächter eingesetzt. Außerdem wissen
wir ja inzwischen von Grek-1, daß lebende Mobys heute die Ausnahme sind.«
    »Darf ich etwas dazu sagen?« meldete sich Icho Tolot, der sich bisher

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