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Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta

Titel: Silberband 025 - Brennpunkt Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sie dran, Doc!« Er lehnte sich zurück.
    »Ich kann überhaupt nichts dazu sagen, bevor ich nicht einen dieser verdammten Kristalle
gesehen habe!« polterte der Chefarzt.
    Perry Rhodan öffnete ein schwarzes Kästchen und nahm den darin liegenden Kristall zwischen die
Fingerspitzen.
    Auf einen Wink Atlans blickten der Mathematiker und der Psychologe weg.
    Dr. Ralph Artur schaute den Kristall an, und seine Augen wurden rund. Gleich darauf wurde sein
Blick stumpf und scheinbar desinteressiert.
    »Was sagen Sie dazu, Doc?« fragte Rhodan erwartungsvoll.
    Dr. Artur massierte seine Nase mit Zeige- und Mittelfinger.
    »Ihr Idioten!« fluchte er. »Habt ihr schon wieder am Karbol genascht? Hier stinkt es wie
in …«
    »Genug!« rief Rhodan. Er ließ den Kristall fallen und verschloß den Behälter.
    Abrupt hörte Dr. Artur auf, seine Nase zu massieren. Verständnislos blickte er in die
Gesichter der anderen Anwesenden.
    »Was ist los?« fragte er verlegen. »Habe ich etwas gesagt?«
    Atlan schaltete den Tonspeicher zurück und ließ die Wiedergabe laufen. Der Chefarzt
errötete.
    »Allerhand!« flüsterte er. »Dieser Kristall ist ein Teufelsding.«
    »Was sagen Sie dazu?« wandte Rhodan sich an den Chefpsychologen.
    Acanthus Hibbly zog sein feistes, samtbraunes Gesicht in nachdenkliche Falten.
    »Alles kommt darauf an, zu ergründen, woran die Betroffenen gedacht haben, als sie unter den
Illusionszwang gerieten, Sir. Ich vermute, daß der Kristall auf Ströme des Unterbewußtseins
reagiert.«
    »Sie meinen, er ist bestrebt, seinem ›Medium‹ – wenn wir den Betroffenen einmal so nennen
wollen – unterschwellige Wünsche zu erfüllen?« fragte Rhodan mit Spannung in der Stimme.
    Hibbly hob die breiten Schultern. Die Muskeln seines Stiernackens bewegten sich gleich
Seilbündeln.
    »Vielleicht Wünsche, vielleicht aber auch Befürchtungen, Ängste, Schuldgefühle und was die
Strömungen unseres Unterbewußtseins sonst sein können. Hierüber können nur großangelegte
Experimente Aufschluß geben. Wenn Sie, Ralph, sich für Versuche zur Verfügung …«
    »Das kommt gar nicht in Frage!« schrie Dr. Artur aufgebracht. »Was denken Sie sich eigentlich,
Acanthus? Ich lasse Sie nicht in meinem Unterbewußtsein herumwühlen!«
    Hibbly grinste unterdrückt.
    Dr. Hong Kao hob die Hand.
    »Wie wäre es mit mir? Ich habe nichts zu verbergen. Was ich eventuell von mir gebe, hat
bestimmt mit Positroniken zu tun, und davon verstehen Sie nichts, Dr. Hibbly.«
    »Gut!« sagte Rhodan. »Dr. Hibbly und Dr. Hong Kao, einigen Sie sich auf die notwendigen
Experimente.« Er schob den Behälter zu Hibbly. »Aber auf jeden Fall verständigen Sie vor einem
Experiment John Marshall. Er kann Ihnen zur Seite stehen – für den Fall, daß Sie zufällig
beide in den Bann eines Kristalls geraten. Im übrigen scheinen die Kristalle im Augenblick nicht
so eminent wichtig zu sein, daß wir uns mehr als unbedingt nötig damit beschäftigen. Wir haben
dringlichere Probleme zu lösen. Vielleicht können die Kristalle einmal Verwendung in der
Psychotherapie finden.
    Das wäre vorerst alles, meine Herren!«
    Als Rhodan mit Atlan zusammen vor der Zentrale ankam, legte der Arkonide ihm die Hand auf den
Unterarm.
    »Sag einmal, Perry: Hast du das ernst gemeint, daß die Kristalle nicht sonderlich wichtig
seien?«
    Rhodan blickte den Freund verwundert an.
    »Ich sagte: im Augenblick. Und im Augenblick sind die Maahks und die Meister der Insel unsere
größeren Probleme, oder?«
    Finch Eyseman wartete geduldig, bis die Überwachungsautomatik die Tür öffnete.
    »Leutnant Eyseman, Sie erhalten zehn Minuten Besuchszeit. Sie werden gebeten, Rücksicht auf
den Zustand des Patienten zu nehmen. Das Mitbringen von Alkohol, Tabakwaren sowie anderen
Getränken und Speisen jeder Art ist nicht erlaubt.«
    Finch grinste amüsiert. Als die blechern klingende Automatenstimme verklang, trat er durch die
Tür.
    Das Einzelzimmer lag in weichem, goldrotem Licht. Holographie-Projektoren zauberten das Bild
einer Waldwiese. Harziger Tannenduft strich durch das Zimmer, meterhohe Fingerhutstauden wiegten
sich im leichten Wind und ließen die roten Glöckchen sanft hin- und herschaukeln.
    Finch hatte den Eindruck, durch duftendes Gras zu gehen. Sogar das Summen von Insekten war zu
hören.
    »Hallo, Dr. Wai!« rief er, als er vor der Konturliege des Biologen stand. »Schönes Wetter
heute.«
    Wai-Ming lächelte höflich. Er wedelte mit der Hand, als

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