Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 026 - Kontrollstation Modul

Titel: Silberband 026 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
erkannt. Er hat seinen Parablock geöffnet. Schweigen Sie jetzt. Kein Wort bitte,
bis Gucky von selbst zu sprechen beginnt.«
    Atlan sah zum Gesicht des Mausbibers nieder. Der hatte die Augen geschlossen. Wieder
schimmerte sein Nagezahn unter der gekräuselten Nase hervor. Gucky begann zu lächeln. Dabei
entspannte er sich völlig.
    Die Männer warteten. Es dauerte lange, fast zu lange!
    John Marshall erwachte zehn Minuten später aus seiner Hypnonarkotin-Betäubung.
Eigentlich hätte er noch einige Stunden schlafen müssen; aber hier, auf Rando I, war alles
anders. Er wurde so übergangslos munter, als hätte ihm Dr. Falby niemals eine Spritze
gegeben.
    Gucky sprach noch immer nichts. Er stand in einem sehr intensiven und anhaltenden Kontakt zu
dem Zellplasma.
    Ein Weinen lief um die Welt. Marshall drückte sich wenigstens so aus. Es war ein einziger
Aufschrei und eine Bitte um Verzeihung.
    »Gucky berichtet, wer wir sind und weshalb wir kamen«, erklärte Marshall mit monotoner Stimme.
»Ich höre mit. Ich bin auch davon aufgewacht. Das Plasma ist verzweifelt. Es ist von Natur aus
gutmütig und tolerant. Niemals hat es jemand angegriffen, bis es gefoltert wurde. Ihm unterlief
ein schrecklicher Irrtum. Es hielt uns für Feinde. Wir machten den Fehler, seine Masse mit den
Triebwerkimpulsen zu verbrennen. Vorher hatte das Plasma gezögert. Es war sich nicht darüber
klargewesen, wie es uns einzustufen hatte. Wir waren lediglich angekommen und hatten ihm keinen
Schaden zugefügt. Deshalb blieb unser Landeplatz auch lange Zeit über stabil. Schließlich wollten
wir starten. Das war mit einem Schmerz verbunden, der dem glich, den das Plasma durch die
Schlächterschiffe seit Jahrtausenden erdulden muß. Es griff in heller Panik an – ohne zu
denken, ohne länger zu überlegen. Nun schreit es wieder. Diesmal aus Verzweiflung über seine
Taten. Gucky berichtet soeben über unsere Erlebnisse mit dem Zentralplasma der Hundertsonnenwelt
und den biopositronischen Robotern, die seit dreihundert Jahren unsere Freunde sind. Der Planet
stöhnt wie ein waidwundes Tier. Schlimmere Selbstvorwürfe habe ich nie gehört. Die Mutterwelt
glaubt Gucky jedes Wort. Unser Verhalten nach der Landung ist Beweis genug. Wir sind willkommen.
Wir werden um Vergebung gebeten.«
    John Marshalls Bericht rüttelte die Männer auf. Rhodan dachte an die Toten des technischen
Personals, an Joel Inshonc und an seine Panzerbesatzung.
    Perry fühlte sich plötzlich müde und seelisch erschöpft. Atlan erklärte dazu leise:
    »Wenn es niemals Irrtümer gegeben hätte, wären viele Kriege vermieden worden. Ich glaube dem
Plasma. Richte dich nach Johns Vorschlägen. Bitte, folge ihm! Es ist alles in Ordnung.«
    Die drei Flugwagen bildeten einen geschlossenen Pulk. John sagte, sie sollten nach Nordwesten
fliegen. Sie folgten seinem Verlangen.
    Eine halbe Stunde später hatte John die Piloten so genau eingepeilt, daß die Shifts dort
ankamen, wo sie nach dem Wunsch der Mutterwelt ankommen sollten.
    Unter den Wagen hatte sich eine weite, harte Ebene gebildet. Sie wurde von Pseudogebäuden
umringt und sah aus wie ein terranischer Raumhafen mit großen Hangars, Sendetürmen und
Aufenthaltsräumen. Das Plasma weinte immer noch. Die Terraner mußten ihm vergeben – ob sie
nun wollten oder nicht. Eine riesige Kreatur wand sich in bitteren Selbstvorwürfen. Es hatte die
Barmherzigen angegriffen, die gekommen waren, um zu helfen. Diese Tatsache bedeutete für das
gefühlsbetonte Kollektivwesen den härtesten moralischen Schlag seit seiner Entstehung.
    Aus den Pseudogebäuden traten Männer heraus. Es waren Plasmanachbildungen. Sie winkten zu den
Flugwagen hinauf. Diesmal war es keine Falle, sondern ein Beweis der Freundschaft.
    »Landen Sie vor dem großen Flachbau«, sagte Marshall. »Gucky erzählt immer noch von uns. Er
berichtet gerade, wie und warum wir in den Andromedanebel gekommen sind. Der Schmerz des Plasmas
verebbt. Gucky beruhigt es. Es war ein Irrtum. Wir sollen landen. Die Mutterwelt bietet uns
Sicherheit, bis die CREST eintrifft.«
    Rhodan kämpfte mit sich.
    »Beachten Sie seinen Rat«, dröhnte die Stimme des Haluters aus dem Laderaum. »Wir sind nicht
mehr gefährdet. Landen Sie.«
    Rhodan nickte nur. Melbar Kasom drückte den Wagen nach unten und setzte ihn vor dem
bezeichneten Gebäude auf. Es sah unglaublich echt aus. Das Plasma war ein erstklassiger
Imitator.
    Die Raupenketten berührten den Boden. Er wirkte

Weitere Kostenlose Bücher