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Silberband 026 - Kontrollstation Modul

Titel: Silberband 026 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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klingenden Stimme hervor, die Redhorse fast an die eines
Kindes erinnerte. »Freite terawei!«
    Redhorse hob die Schultern, um anzudeuten, daß er ihn nicht verstand, was Loor Tan von ihm
wollte.
    Loor Tan formte mit den beiden Zeigefingern ein imaginäres Rechteck und streckte Redhorse eine
Hand entgegen. Es war eine fordernde Geste.
    »Er will irgend etwas«, meinte Surfat unwillig.
    »Ich glaube, ich verstehe ihn«, sagte Redhorse. »Er möchte ein Papier, auf dem er uns etwas
aufzeichnen kann. Leider haben wir nichts bei uns.«
    Behutsam spreizte Redhorse seine Hände und hob sie Loor Tan entgegen. Er wollte nicht, daß der
Gleamor seine Bewegungen falsch deutete und als Angriff auslegte.
    Loor Tan nickte stumm. Er zog ein spitzes Holzstück aus seinem Gürtel und ritzte damit einige
Zeichen in den Boden.
    »Er will uns irgend etwas erklären«, sagte Redhorse.
    Loor Tan zeichnete weiter. Schließlich erkannte Redhorse die Umrisse eines Gebildes, das
offenbar eine Hütte darstellen sollte. Loor Tan kratzte fünf Strichmännchen in das Rechteck auf
dem Boden und deutete auf die Besatzung der SJ-4C.
    »Verstanden«, sagte Redhorse.
    Der Anführer des Eingeborenenstammes nickte befriedigt. Er deutete auf die fünf
Strichmännchen, blickte die Terraner nacheinander grimmig an und wischte die primitive Zeichnung
wieder aus.
    »Das war deutlich genug«, sagte Doutreval. »Es hat uns soeben klargemacht, daß wir sterben
müssen.«
    Redhorse hoffte, daß der Funker mit seinem Verdacht unrecht hatte. Er winkte Loor Tan zu und
deutete auf das Holzstück. Bereitwillig überließ ihm der Gleamor den primitiven Schreibstift.
    »Kommen Sie zu uns, Chard«, sagte Redhorse zu Bradon. »Wir wollen den Burschen mit Ihren
Zeichenkünsten verblüffen.«
    »Was soll ich malen, Sir – einen Sarg?« erkundigte sich Bradon ironisch.
    »Eine Space-Jet«, erwiderte Redhorse unbeirrbar. »Und eine Gleamorsiedlung.«
    Mit wenigen Strichen schuf Bradon eine Zeichnung auf dem Hüttenboden, die so deutlich war, daß
Loor Tan auf jeden Fall verstehen mußte, was sie darstellen sollte.
    Redhorse deutete zunächst auf sich und seine Begleiter und dann auf die gezeichnete
Space-Jet.
    Loor Tan schüttelte heftig den Kopf. »Freite!« zischte er. »Neheite Dareita!«
    Ohne sich um die beiden Wächter oder Loor Tan zu kümmern, drohte Redhorse dem
Gleamor-Häuptling mit seinen Fäusten. Mit den Füßen zerstörte er Bradons Skizze von der
Ansiedlung der Eingeborenen.
    Loor Tans Reaktion kam ebenso spontan wie unerwartet. Der Gleamor brach in höhnisches
Gelächter aus.
    »Besonders beeindruckt scheint er von unserer Vorstellung nicht zu sein«, sagte Surfat
trocken.
    »Offenbar können wir ihm keine Angst einjagen«, meinte Redhorse. »Er weiß genau, daß er im
Augenblick alle Trümpfe in den Händen hält. Er ist klüger, als ich angenommen habe.«
    »Bestimmt hat er von unserer Intelligenz keine so hohe Meinung«, befürchtete Gilliam.
    Da passierte das, womit Redhorse die ganze Zeit schon gerechnet hatte. Obwohl er darauf
vorbereitet war, konnte er nicht schnell genug reagieren.
    Chard Bradon warf sich auf Loor Tan. Doch er erreichte sein Ziel nicht. Er konnte es nicht
erreichen, weil die doppelte Schwerkraft seine Bewegungen verlangsamte.
    Loor Tan reagierte dagegen blitzschnell. Er machte einen Schritt zurück und hieb Bradon den
Lauf des Strahlers in den Nacken. Der junge Raumfahrer brach mit einem Ächzen zusammen und blieb
bewegungslos liegen. Aus den Augenwinkeln beobachtete Redhorse, wie Surfats Körper sich
spannte.
    »Korporal, bleiben Sie an Ihrem Platz«, befahl Redhorse ruhig.
    Loor Tan zeigte lachend auf Bradon und rief den beiden Wächtern irgend etwas zu, worauf diese
ebenfalls in Gelächter ausbrachen. Doutreval wollte sich bücken, um Bradon zu untersuchen, doch
der Gleamor stieß ihn zurück.
    »Wenn das Jüngelchen tot ist, drehe ich dem Burschen den dürren Hals um«, sagte Surfat
tonlos.
    Einige Minuten verstrichen, ohne daß Loor Tan etwas sagte oder den Terranern gestattete, sich
um Bradon zu kümmern. Endlich kam ein Gleamor mit einem Wasserbehälter herein. Loor Tan gab ihm
einige Befehle. Der Eingeborene entleerte den Inhalt des Beutels über Bradons Kopf.
    Erwartungsvoll schaute Loor Tan zu. Nach einer Weile begann Bradon sich zu bewegen.
    Loor Tan kicherte und versetzte dem jungen Raumfahrer einen Tritt. Bradon hob den Kopf. Sein
Gesicht war verzerrt. Er brauchte mehrere Minuten, bis er

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