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Silberband 027 - Andromeda

Titel: Silberband 027 - Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tefroder.
    Rhodan fühlte, wie seine Knie zu zittern begannen, als er die Wesen sah.
    Sein Verdacht hatte sich bestätigt!
    Drei Tefroder lagen am Boden, tot oder besinnungslos. Der vierte saß in einem Sessel, und sein
Gesicht verriet Angst und Panik. Aber das allein war es nicht, was Rhodan so in Erstaunen
versetzte. Es war vielmehr das Aussehen des Tefroders.
    Er mochte etwa einsachtzig groß sein, hatte eine samtbraune Hautfarbe und tiefschwarze Haare.
Seine Züge besaßen einen nordischen Einschlag, wenn der Vergleich auch recht irdisch und ungenau
war. Zu einem Terraner gab es außer der fremden Uniform keinen Unterschied.
    Ganz langsam löste sich Rhodans Hand vom Kolben der Waffe. Er ließ sie nach unten sinken, und
dann lächelte er vorsichtig. Er sah im Augenblick keine andere Möglichkeit, seinen
Verständigungswillen auszudrücken.
    Und der Tefroder verstand. Er lächelte zurück, deutete aber dann sofort auf seine drei
bewußtlosen Kameraden.
    Zum Glück tauchte gerade jetzt Gucky auf. Er watschelte durch den Korridor und trug die Miene
eines Eroberers zur Schau. Jeder ahnungslose Fremde mußte unwillkürlich annehmen, daß er es
allein gewesen sei, der das Schiff geentert und erobert hatte.
    »Wir haben Überlebende gefunden. Sie müssen sofort in die CREST gebracht werden.«
    »Per Eilpost?« erkundigte sich Gucky und meinte Teleportation.
    »Warum nicht?« Rhodan bückte sich und untersuchte die drei Bewußtlosen. »Sie leben alle noch.
Da bekommt unsere Krankenstation etwas zu tun. Kümmere dich darum. Ich nehme den da selbst mit.«
Er deutete auf den Sitzenden. »Er soll nicht gleich einen Schock erleiden, wenn du mit ihm
teleportierst.«
    Gucky gab keine Antwort. Er ging zu einem der Bewußtlosen, bückte sich, hob ihn ein wenig
auf – und verschwand in einem Luftwirbel.
    Der Tefroder im Sessel stieß einen Schrei aus, als er das Unfaßbare sah. Rhodan versuchte, ihn
zu beruhigen, aber ohne Erfolg. Es war gut, daß in diesem Augenblick Kalak den Raum betrat.
    »Das nenne ich Glück«, sagte der Paddler. »Ein lebender Tefroder.«
    »Sagen Sie ihm, daß wir seine Freunde in ärztliche Behandlung bringen und daß er nichts von
uns zu befürchten hat. Er soll mit mir kommen.«
    Kalak wandte sich an den Tefroder. Er sprach mit ihm und erhielt auch Antwort. Rhodan konnte
keine bekannten Sprachelemente entdecken, aber er spürte den Rhythmus. Er war angenehm und
musikalisch.
    »Er hat keine Furcht«, sagte Kalak schließlich. »Brenda, so heißt er, weiß, daß das Schiff nur
mehr ein Wrack ist und daß der Großteil der Besatzung ums Leben gekommen ist. Er wird ohne
Widerstand mitkommen. Einer der bewußtlosen Tefroder, der, den Gucky zur CREST gebracht hatte,
war übrigens der Kommandant dieses Schiffes. Er heißt Hokota.«
    Rhodan hätte gerne darauf verzichtet, das Tefroderschiff anzugreifen. Aber die Umstände hatten
ihn dazu gezwungen.
    Er reichte dem Tefroder die Hand. Kalak sagte etwas in der unbekannten Sprache. Brenda
nickte – er nickte! – und gab auch Rhodan die Hand. In diesem Augenblick
materialisierte Gucky wieder und entführte den zweiten bewußtlosen Tefroder. Kalak erklärte es
Brenda, der abermals erschrocken zurückgefahren war.
    »Wir gehen jetzt«, sagte Rhodan und ging vor. Kalak und der Gefangene folgten. »Das
Enterkommando soll sich weiter um das Schiff kümmern. Kalak, komm mit.«
    Brenda war verwirrt. Einerseits mußte das riesige Kugelschiff als unangemeldeter Eindringling
eingestuft werden und wurde deshalb auch angegriffen. Andererseits war offensichtlich, daß dieser
Schiffsgigant dieselben Konstruktionsmerkmale besaß wie die Schiffe seines Volkes.
    Brenda wußte nicht, wie er sich verhalten sollte. Deshalb beschloß er, sich seinem Schicksal
zu fügen und vorerst alles zu vermeiden, was ihm als feindselige Haltung angelastet werden
konnte.
    Brenda begann zu begreifen, daß es in der verbotenen Zone Dinge gab, von denen er nichts
ahnte. Er sah vorsichtig zur Seite und betrachtete den Mann, der ihn mitnahm. Er war ein Mensch,
zweifellos. Aber er trug nicht die Uniform der Tefroder. Der Ausdruck in seinem Gesicht war kühl,
aber nicht unfreundlich. Er verriet Energie und Entschlossenheit.
    Brenda versuchte, einen Sinn in das Geschehen zu bringen, aber sosehr er sich auch bemühte, es
gelang ihm nicht. Irgend etwas stimmte nicht mit dem überein, was er vom Aufbau seiner ganzen
Ordnung wußte – oder zu wissen glaubte. Vielleicht

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