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Silberband 027 - Andromeda

Titel: Silberband 027 - Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seine Werftinsel bis zum letzten Winkel. Hunderttausend Roboter und riesige,
vollautomatisierte Industrieanlagen gehorchten ihm. Er inspizierte die wichtigsten Räume und
stellte befriedigt fest, daß die angeordneten Wartungsarbeiten achthundert Jahre lang
gewissenhaft ausgeführt worden waren. Die Werftinsel KA-preiswert war voll betriebsklar. Sie
konnte dreihundert Schiffe auf einmal generalüberholen, aber sie konnte auch dreihundert Schiffe
vernichten. Das kam ganz auf Kalaks Willen an.
    Diesmal war er gewillt, die Fremden nicht entkommen zu lassen. Seine Roboter hatten mit dem
Begrüßungsprogramm so reagiert, wie er es angeordnet hatte. Gäste waren auf KA-preiswert immer
willkommen; aber diese konnten keine Gäste sein! Sie besaßen ein kugelförmiges Raumschiff mit
einem Triebwerkswulst!
    Kalak dachte nicht daran, die normalen Verbindungswege zu benutzen. Er schritt gerade auf sein
Ziel zu, durchdrang, ohne darüber nachzudenken, Wandungen und Maschinen aller Art und kam im
Hauptschaltraum heraus.
    Von hier aus konnten die Anlagen des Raumhafens bedient werden. Der Strukturläufer überlegte
einen Augenblick. Sein breites, flaches Gesicht verzerrte sich. Die tiefliegenden Augen begannen
zu funkeln. Kalak haßte immer intensiver.
    Trotzdem beherrschte er sich. Er wollte wissen, was der Gegner in achthundert Jahren
erschaffen und konstruiert hatte. Er wollte das Schiff inspizieren. Die Größe hatte ihn
schockiert. Man mußte in der Schiffsbautechnik weit fortgeschritten sein und auch eine andere
Kunstsprache eingeführt haben.
    Er betätigte einige Schaltungen, die nicht zur Bewaffnung seiner Werftinsel zählten.
    Die Automatik gab darüber Auskunft, wo die Landeteller der Stützbeine den Boden berührt
hatten. Es handelte sich um vierundzwanzig Teller mit einer Auflagefläche von sechzigtausend
Quadratmetern. Das genügte dem Paddler.
    Er schaltete die automatische Verankerung ein. Der Spezialstahl unter den Standflächen der
CREST wurde zu einer Kontaktverbindung angeregt. Es handelte sich um ein jederzeit lösbares
Klebeverfahren, das keine Wärme und keine unerwünschten Verformungserscheinungen nach sich zog.
Trotzdem war die Haftverbindung so widerstandsfähig, daß sie nicht einmal von atomaren
Schneidbrennern gelöst werden konnte.
    Kalak sprach plötzlich vor sich hin. Seine Stimme klang rauh. Er lauschte den Klängen nach und
versuchte es erneut.
    »Sie können notfalls ihre Landebeine absprengen, vorausgesetzt, es ist eine Schnellentfernung
vorgesehen. Wenn nicht, müssen sie die Stahlsäulen mit Thermowerkzeugen oder Hitzewaffen
abschneiden. Das dürfte nicht einfach sein. Auf alle Fälle wird das Schiff zu einem Halbwrack.
Sie werden vorher alles versuchen, um sich vom Hafen zu lösen. Wie lange wird es dauern, bis sie
sich zur Verstümmelung ihres Raumschiffes entschließen? Hmm … Zeit genug für mich.«
    Kalak unterbrach sein Selbstgespräch und schloß die Augen. Eine neue Welle des Hasses wollte
ihn zwingen, das fremde Schiff zu vernichten. Er beherrschte sich.
    Eine halbe Stunde später war Kalak voll ausgerüstet. Er trug seinen Montageanzug, der
gleichzeitig als Kampfkleidung verwendet werden konnte.
    Kalak tauchte unter der Rumpfwölbung aus dem Stahlbelag des Raumhafens auf. Er atmete tief die
reine Luft ein, kontrollierte seine Kreislauffunktionen und schaute zu den Robotern hinüber. Das
Programm lief immer noch. Plan zehn war der aufwendigste unter allen Begrüßungsplänen. Das
Zentralegehirn hatte ihn gewählt, um die ersten Besucher seit achthundert Jahren zu fesseln. Es
war ihm gelungen.
    Kalak sah die ersten Menschen. Sie kamen aus etwa zehn Bodenschleusen hervor und stritten
sich, wer als Diensthabender in dem Schiff bleiben müsse und wer das unverhoffte Schauspiel
genießen dürfe.
    Kalak schaltete sein Flugaggregat ein, schwebte zur unteren Polrundung hinauf und glitt
mühelos durch den Terkonitstahl hindurch.
    Von da an führte sein Weg immer weiter nach oben. Für ihn gab es keine Hindernisse. Die
Zentraleautomatik versorgte ihn ständig mit Situationsberichten. Kalak konnte nichts
überraschen.
    Er erreichte die Kraftwerksäle der CREST III. Als er die Mammutmaschinen bemerkte und ihren
sinnvollen Aufbau studierte, begann sein sechster Sinn zu erwachen. Kalak war ein Enthusiast,
wenn es sich um technische Dinge handelte. Er war nicht nur lernbegierig, sondern auch auf die
Arbeit erpicht. Paddler wie er waren nur dann glücklich,

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