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Silberband 027 - Andromeda

Titel: Silberband 027 - Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gabe. Sie diente in
erster Linie dazu, Kalak Wände aller Art durchschreiten zu lassen.
    Er war ein kosmischer Ingenieur. Andere Intelligenzen nannten Lebewesen seiner Art Paddler,
weil sie mit ihren Stationen ununterbrochen das Sternenmeer durchstreiften und nach lohnenden
Aufträgen Ausschau hielten.
    Sie waren Tramps des Weltraums; reisende Ingenieure und Wissenschaftler, die nach Anforderung
überall dort erschienen, wo es etwas zu tun gab.
    Männer wie Kalak nahmen schwierigste, undurchführbar erscheinende Reparaturen im Innern eines
Triebwerkes und sogar in einem Reaktor vor.
    Schwer zugängliche Teile, die man normalerweise nur nach dem Ausbau anderer Aggregate sehen
konnte, erreichte Kalak mit ein bis zwei Schritten durch die Materie.
    Und nun haßte er! Er haßte seit achthundert Jahren, denn sein Geist hatte immer noch einen
Funken Leben besessen. Achthundert Jahre waren vergangen, seitdem er, der letzte Überlebende
seiner Station, den paraphysikalischen Halbtod gewählt hatte.
    Er ruhte immer noch in seinem Stahlblock. Er war so unvergänglich wie das Material, mit dem er
verschmolzen war.
    Dann aber, vor einer Viertelstunde, hatte er einen Impuls empfangen. Das Zentralegehirn seiner
Station hatte sich gemeldet und von der Landung eines fremden Großraumschiffes berichtet.
    Kalak erwachte. Sein Gehirn nahm wieder die Tätigkeit auf. Er fragte zurück. Für ihn, den
hochqualifizierten kosmischen Ingenieur, war es selbstverständlich, sich zuerst nach der äußeren
Form des Schiffes zu erkundigen.
    »Kugelkörper, Triebwerksring«, teilte die Positronik mit. »Begrüßungsprogramm Nummer zehn
läuft. Die Fremden waren vorsichtig. Sie erschienen zuerst mit einem Beiboot. Dann suchten sie
nach organischem Leben. Sie fanden dich nicht, weil deine Individualimpulse in deinem bisherigen
Zustand nicht registrierbar sind.«
    Kalak stöhnte lautlos. Anschließend leitete er durch einen weiteren Befehlsimpuls seine
Befreiung aus dem stählernen Grab ein. Während dieser Zeit erhielt er ständig neue Nachrichten.
Bildschirme leuchteten in der hermetisch verschlossenen Kammer auf. Die Szenen auf der Oberfläche
wurden übertragen, die wichtigsten Personen des fremden Raumschiffes in Großaufnahme
gebracht.
    Kalak schwebte als leuchtende Gaswolke aus dem Stahlblock hervor. Nach dieser langen Zeit der
Ruhe benötigte er fast eine Stunde, um sich zu verstofflichen.
    Als er wieder auf seinen Beinen stand, trat die medizinische Robotautomatik in Aktion.
    Er wurde gebadet, massiert und durch Medikamente gestärkt. Kalak glich einem Menschen, nur war
er eineinhalb Meter groß und ebenso breit. Seine tiefschwarze Haut hob sich scharf vom weißen
Overall ab. Er war das Symbol für die Kosmischen Ingenieure von Andromeda.
    Kalak war der Eigentümer und Kommandant der fliegenden Werftinsel KA-preiswert. Hunderttausend
andere Stationen dieser Art waren vor achthundert Jahren vernichtet worden. KA-preiswert war
wahrscheinlich die letzte kosmische Insel, so wie er der letzte Überlebende war.
    Er ging taumelnd auf ein Lager zu und ließ sich darauf nieder. Sein Herz klopfte heftig. Es
befand sich dort, wo bei einem Menschen das Nierenbecken begann.
    Kalak bewegte die Glieder. Sie hatten kein tragendes Knochengerüst.
    Terraner hätten ihn wahrscheinlich einen Gummimann genannt, denn er hielt seinen Körper mit
Hilfe von starken Sehnenbündeln und hochelastischen Knorpelverbindungen aufrecht.
    Hände und Füße waren sechszehig. Die beiden Daumen und Zehen machten diese Hände und Füße zu
idealen Greifwerkzeugen. Kalak verstand sie zu gebrauchen. Er hatte Reparaturen ausgeführt, die
keinem anderen Lebewesen möglich gewesen wären.
    Er ruhte nochmals eine Stunde lang und richtete sich dann auf. Seine nächste Handlung galt der
zeremoniellen Pflege seines Bartes. Er war das Würdezeichen eines Paddlers.
    Er war feuerrot, gut meterlang und unterhalb des Kinns in der Mitte geteilt. Kalak reinigte
und kämmte ihn sorgfältig, umfaßte die beiden Teile und legte sie sich um den stämmigen Hals.
    Er verband die Enden mit einem kunstvollen Knoten. So entstand ein roter, natürlicher
Schalkragen, aus dem Kalaks schwarzer Kahlkopf hervorragte.
    Während dieser Verrichtungen hatte er ständig seine Kontrollen überwacht. Haß, unbändiger Haß
erfüllte ihn. Sie waren zurückgekommen!
    Roboter brachten ihm einen Mikrotranslator, der auf die Sprache der Fremden inzwischen
eingestellt war.
    Kalak kannte

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